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Unterleuten
- Gesprochen von: Helene Grass
- Spieldauer: 18 Std. und 9 Min.
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Beschreibung von Audible
Erfolgsautorin Juli Zeh nimmt die Menschen und Verhältnisse in "Unterleuten", einem kleinen brandenburgischen Dorf, genau unter die Lupe.
Was sie denken, wie sie fühlen, welche Feindschaften und Gesinnungen sie pflegen - und welche Abgründe und Lächerlichkeiten sich bei jedem Einzelnen auftun: Das ist großer Erzählstoff, stellvertretend für eine Gesellschaft, in der es immer schwieriger ist, eine eindeutige moralische Position zu verteidigen. Vor allem, wenn der Klassenfeind und Gegner eigentlich zu den Guten gehört, zumindest energiewirtschaftlich betrachtet. Ausgerechnet ein Windkraftwerk, das Investoren in direkter Nähe zur Dorfidylle errichten wollen, entfacht neuen Zündstoff innerhalb der ohnehin schon labilen Dorfgemeinschaft.
Wie Sprecherin Helene Grass im ungekürzten Hörbuch "Unterleuten" von Juli Zeh jede einzelne Figur seziert und dabei gleichzeitig alle Handlungsfäden zusammenhält, ist ein Kunststück für sich. Jeder aus "Unterleuten" könnte unser eigener Nachbar sein. Aber wann hat man sonst Gelegenheit, genüsslich dabei zu lauschen, wie er seine nicht immer guten Motive und Charaktereigenschaften preisgibt?
Inhaltsangabe
Manchmal kann die Idylle auch die Hölle sein. Wie das Dorf "Unterleuten" irgendwo in Brandenburg. Wer nur einen flüchtigen Blick darauf wirft, ist bezaubert von den schrulligen Originalen, die den Ort nach der Wende prägen, von der unberührten Natur mit den seltenen Vogelarten, von den kleinen Häusern, die sich Stadtflüchtige aus Berlin gerne kaufen.
Doch als eine Investmentfirma einen Windpark in unmittelbarer Nähe der Ortschaft errichten will, brechen Streitigkeiten wieder auf, die lange Zeit unterdrückt wurden. Kein Wunder, dass schon wenige Tage später im Dorf die Hölle los ist...
Mit "Unterleuten" hat Juli Zeh einen großen Gesellschaftsroman über die wichtigen Fragen unserer Zeit geschrieben, der hochspannend wie ein Thriller ist. Gibt es im 21. Jahrhundert noch eine Moral jenseits des Eigeninteresses? Woran glauben wir? Und wie kommt es, dass immer alle nur das Beste wollen, und am Ende trotzdem Schreckliches passiert?
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Das sagen andere Hörer zu Unterleuten
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Gesamt
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Sprecher
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Geschichte
- Buechereule2
- 06.07.2016
Fesselnder Gesellschaftsroman
Juli Zehs neustes Buch „Unterleuten“ zeigt viele Facetten des Lebens in einem kleinen Dorf, das sich sogar Neuankömmlingen nicht lange als verschworene Gemeinschaft zeigt. Der Luchterhand Verlag bewirbt es als „großen Gesellschaftsroman über die wichtigen Fragen unserer Zeit“, mit der Frage „Gibt es im 21. Jahrhundert noch eine Moral jenseits des Eigeninteresses?“ Diese Beschreibung ist sehr treffend und beschreibt doch nur einen Teil des sehr facettenreichen Romans.
Unterleuten ist ein sehr spezielles Dorf, das irgendwo in Brandenburg liegt und dessen knapp 100 Einwohner seit Jahrzehnten versuchen den Widrigkeiten der Politik und der Wirtschaft zu trotzen. Es gibt alte und nie vergessene Feindschaften, die einen tiefen Graben durch das Dorf ziehen und denen sich auch die so idealistischen wie arroganten Neuankömmlinge aus Berlin nicht entziehen können. Mit jedem neuen Kapitel wechselt auch die Perspektive, sodass jede der Hauptfiguren immer wieder selbst zu Wort kommt, die Leser oft mehr wissen als die meisten Figuren und die Handlung schnell an Tiefe gewinnt, vor allem wenn die gleiche Szene aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Jedem Kapitel vorangestellt ist ein Zitat der jetzt zu Wort kommenden Figur, eine originelle Idee.
Schnell wird klar, dass schon lange kaum jemand wirklich glücklich ist in Unterleuten und als dann auch noch ein fremder Investor aus dem Westen quasi auf der Durchreise Land erwirbt, auf dem er einen Windpark errichten möchte, brechen schwelende Wunden wieder auf und es bilden sich deutlich sichtbare Fronten, hinter denen lieber über die Anderen geredet wird statt mit ihnen. Es dauerte nicht lange, bis ich gefesselt war von der Handlung und den Figuren, Juli Zehs Gabe, Menschen zu beobachten und knapp die treffenden Worte zu finden, ohne je in Klischees abzugleiten.
„Unterleuten“ ist ein böses Buch, dessen Figuren alle scharfe Ecken und Kanten haben, von denen manche einem zum Ende hin fast ans Herz gewachsen sind, weil man ihre Motive verstehen kann, ihre Hoffnungen und allzu oft enttäuschten Träume. Andere bleiben eher fremd, jedoch nie blass - wie im wirklichen Leben. Eine der zentralen Figuren namens Krohn beschreibt sich selbst als ein Mensch, im dem mehrere Krohns unterschiedlichen Alters wohnen und ihre entsprechend unterschiedlichen Meinungen vertreten. Zahlreiche mehr oder minder gut versteckte Seitenhiebe auf aktuelle „Werte“ und Modeerscheinungen ließen mich mal Schmunzeln, mal das Lachen im Halse steckenbleiben.
Helene Grass war mir bisher als Sprecherin kein Begriff. Sie versteht es geschickt, die unterschiedlichsten Stimmungen und Figuren zu transportieren und gab mir oft das Gefühl, den Figuren selbst zuzuhören.
Juli Zeh ist in „Unterleuten“ gelungen, ein Buch über das „wahre Leben“ zu schreiben, ihre Figuren sind wie echte Menschen, die viel erlebt haben, das sie mit ihren Nachbarn verbindet oder dauerhaft von ihnen trennt. Ein Buch über den Wertewandel unserer Gesellschaft und den Umgang damit, das nachdenklich macht und gleichzeitig spannender als viele Krimis ist, bis hin zum so überraschenden wie passenden Ende.
79 Leute fanden das hilfreich
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Sprecher
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Geschichte
- doktorFaustus
- 12.03.2016
Vom Winde zerstritten
"Mein Leben lang habe ich am liebsten Gesellschaftsromane gelesen.Dicke Bücher, die versuchen, eine ganze Epoche zu erzählen, ein Zeitalter, eine Kultur." Julie Zeh im Interview
Mit Unterleuten hat Julie Zeh das Angebot an erklärungsstarken Romanen um ein brillantes Exemplar erweitert. Unterleuten ist ein scharfsinniger, diagnostisch treffsicherer Gesellschaftsroman mit einem Zweihundertseelendorf als Weltbühne.
Wie heißt es doch: Der Weg in die Hölle ist mit guten Absichten gepflastert. Welcher der Dörfler würde ganz ausdrücklich in der Absicht handeln Böses zu bewirken. Welcher der Akteure wüßte sein Handeln nicht vor sich und seinen Kontrahenten zu rechtfertigen.
Die kostbaren Momente eines aufkeimenden Verständnisses für die Motive, Sorgen und Nöte der Mitmenschen werden schon bald verschluckt von dem Mahlstrom aus Sturheit, verletzter Eitelkeit, Gewalt und gegensätzlichen Interessen.
Gewalt in all Ihren Spielarten ist furchtbar einfach. Gewaltvermeidung und Gewaltfreiheit sind dagegen ein verzweifelt anstrengendes Geschäft.
Ein anderer großer Dörfler hat dazu schon abschließend gesprochen:
"Die spinnen, die Menschlichen!"(Obelix in "Streit um Asterix")
Frau Grass liefert eine herausragende Leseleistung ab.
Ein im besten künstlerischen Sinne anstrengendes Hörbuch.
Unterleuten ist überall. Und damit sei mir noch ein Verweis auf einen anderen großen Diagnostiker gestattet: Chlodwig Poth - "Poth für die Welt - Sossenheim ist überall"
52 Leute fanden das hilfreich
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Sprecher
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Geschichte
- UT
- 10.04.2016
Mit viel Empathie für Brandenburger Dorfleben
Wer weiß schon warum die Menschen so geworden sind? Warum versteht der Professor aus Berlin West den alten Ostbauern nicht. Und warum hat auch für charmante Machertypen die Macht ihre Grenzen in Zufall oder Schicksal? Julie Zeh erzählt die Geschichten hinter den Menschen.
Mehr Empathie geht kaum. Julie Zeh schwingt den Hammer in ruhiger Gleichmäßigkeit und trifft jeden Nagel auf den Kopf. Besser kann man die Geschichte eines ostdeutschen Dorfes in Brandenburg von der DDR bis heute, mehr als 25 Jahre nach der Wende, kaum erzählen.
Für einen Ostberliner wie mich, der vor der Wende seine erste große Liebe im Landkreis Barnim fand, wo früher Erichs Staatsjagdgebiet lag und heute der Nabu regiert, ist dieses Buch ein lebendiges Stück Heimat.
"DAS hätte ich einer Zugezogenen nicht zugetraut", hör ich manchen murmeln, aber irgendwie hat sie uns doch verstanden und auch die Neuen, die jetzt ins Umland ziehen...
Da hat uns jemand ins Herz und hinter die Stirn geschaut. Tausend Dank für diese Geschichte - sie ist so bunt wie manche meiner Erinnerungen, ehrlich und wahr.
44 Leute fanden das hilfreich
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Sprecher
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Geschichte
- Cora
- 05.03.2019
Was soll der Hype um dieses Buch?
Ich verstehe all die Lobeshymnen um dieses Buch nicht! In machen Medienberichten wird es als Weltliteratur, großer Gesellschaftsroman etc. gerühmt. Es ist durchaus witzig, eine Art Satire, aber keineswegs große Literatur, sondern eine sprachlich flache Aneinanderreihung von Szenen, die eher einer satirischen Reportage gleichen. Literatur im Sinne Döblins, Zweigs etc. ist es keinesfalls. Irgendwann ging es mir nur noch auf die Nerven... Die Sprecherin ist toll und ihr Vater (Günther Grass) schreibt Literatur. Aber wahrscheinlich wird in dieser sprachlich verödeten Welt schon alles als „Literatur“ benannt, was nicht ganz trivial daherkommt und sich eben durch die entsprechende Medienwerbung gut vermarkten läßt. Unter Leuten ist ein nettes Unterhaltungsflimmern, lässt einen beherzt über Leute lachen, eben so wie beim Ohnsorgtheater oder beim Bauerntheater... eben nur der neuen Generation angepasst. Das Gleiche hatten wir ja schon bei diesem Schwachsinn „Der Hundertjährige, der...“ auch so ein Bestseller. Dabei gibt es so tolle Bücher, z.B. „Blutroter Himmel“ oder „Alles Licht, das wir nicht sehen“ einfach wunderbare Literatur!
25 Leute fanden das hilfreich
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Gesamt
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Sprecher
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Geschichte
- Claudia Fiedler
- 01.04.2016
grosses Kino
Ich fand diesen Roman wunderbar. Es gelingt der Autorin, ganz lebendige, authentische Personen zu erschaffen, den Zeitgeist der jüngeren Generation und auch das Lebensgefühl im "Osten" auf den Punkt zu beschreiben. Es gibt viele Sätze in diesem Buch, die sich einprägen, über die man nachdenkt oder bei denen man sagt, " ja Genau".
Habe jede Minute des Buches genossen. Grosse Erzählkunst über Menschen und ihre Abgründe, Biografien, die das Leben schreibt und das Leben im Allgemeinen und im Besonderen. Grosses Kino!
21 Leute fanden das hilfreich
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Gesamt
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Sprecher
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Geschichte
- Sursulapitschi
- 24.09.2016
Vom Winde verweht
Unterleuten, ein Dorf in Brandenburg. Hier ist es ruhig, die Luft noch rein, die Wiesen grün, die seltenen Kampfläufer heimisch und die Bürger speziell.
Mit wunderbar leiser Ironie, führt einen Juli Zeh in das Dorfleben ein. Man hat zunächst einiges an Personal zu verdauen, trifft Typen jeder Couleur mit unterschiedlichsten Ambitionen, die nicht immer zusammenpassen. Aber je näher man sie kennen lernt, desto besser versteht man sie. Irgendwann bedauert man sogar Schaller, „das Tier von nebenan“, das ständig Autoreifen verbrennt und die Luft verpestet. Hier wird der Leser an der langen Leine spazieren geführt und stellt fest, dass in einem anderen Licht besehen, vieles ganz anders aussehen kann. Ist Linda vielleicht nicht nur das nette, pferdeverrückte Naturkind?
Der Plan, dort eine Windkraftanlage zu bauen, bringt schon im Vorfeld frischen Wind ins Dorf. Manch einer sieht darin Chancen, während es anderen gar nicht passt. Die Idylle ist dahin. Da verschieben sich Allianzen auf wundersame Weise, bis es nahezu irrwitzig wird.
„Was den Menschen vom Tier unterschied war die Fähigkeit, im Angesicht der Katastrophe, „Siehste!“ zu denken.“
„Unterleuten“ ist eine köstliche Satire auf vermeintliche Dorfidylle mit einer guten Portion post-DDR-Charme und skurrilen Typen, die alle zwei Seiten haben. Es gibt Rührendes, Überraschendes und auch Bedrohliches, über das man sich amüsiert, manchmal auch wundert.
Ich hatte großen Spaß.
19 Leute fanden das hilfreich
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Sprecher
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Geschichte
- Markus
- 30.07.2016
Leider enttäuschend
Nachdem ich mir die Inhaltsangabe durchgelesen und der Hörprobe gelauscht hatte, habe ich mich zum Kauf dieses Hörbuchs entschlossen. Zu Beginn fand ich die Darstellung des Brandenburgischen Landlebens aus verschiedenen Perspektiven noch ganz spannend, allerdings versandete die Handlung im weiteren Verlauf mehr und mehr. Die Charaktere sind mir außerdem zu klischeebehaftet. Da gibt es den Kapitalisten, der sich nach der Wende etabliert hat, den Alt-Kommunisten, der immer noch Marx und Engels verehrt und natürlich die neuhinzugezogenen Städter mit all ihren überzogenen Vorstellungen von der ländlichen Idylle. Allgemein fehlt es den Figuren an Realismus. Der Böse ist immer und allgegenwärtig nur böse, der Kapitalist ist die Hassfigur des Dorfes, die nur als "der alte Hund" bezeichnet wird, obwohl sie dem halben Dorf Arbeit gibt und die junge Mutter ist immer und überall engagiert gegen "die böse Windkraft", durch die sie die Zukunft ihrer Familie bedroht sieht. Besonders das Thema "Weltuntergang durch Windkraftanlagen" nervt, je länger es im Buch bemüht wird. Die Dörfler reagieren so extrem auf den Plan zum Bau einer Windenergieanlage am Ortsrand, als ob es sich um die bevorstehende Deportation der gesamten Dorfbevölkerung in ein Vernichtungslager handeln würde. Möglicherweise fließen hier ja Ressentiments der Autorin zu stark mit ein. Man gewinnt den Eindruck, dass Windkraft die neue Atomkraft ist oder vielleicht sogar noch viel schlimmer. Der Zwergenaufstand der Dorfbevölkerung gegen die Anlage und die dadurch angestoßenen Entwicklungen wirken vollständig überzogen und daher unglaubwürdig. Auch der zu schwarz-weiß dargestellte Konflikt zwischen Wendegewinnern und -verlierern wirkt einfallslos erzählt. So habe ich mich nach anfänglicher Euphorie zum Schluss hin mehr oder weniger durch die Handlung gequält. Der einzige klare Pluspunkt des Hörbuchs ist die sehr gute Sprecherin.
15 Leute fanden das hilfreich
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Gesamt
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Sprecher
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Geschichte
- Mattes
- 03.07.2016
eine so langweilige Handlung so spannend !
Eine so langweilige Handlung so Spannend schön und treffend aufzuschreiben, selten etwas so tolles gelesen. Jeder einzelne Protagonist, wird so lebensecht beschrieben.
Frau Zeh ist eine ganz große Erzählerin !!!
12 Leute fanden das hilfreich
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Gesamt
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Sprecher
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Geschichte
- G. Koeniger
- 17.04.2016
nur zu empfehlen
Nein: es gibt kein happy end wie ich es mir fast schon gewünscht hätte denn die vielen Personen dieses Romans -so unterschiedlich und gegensätzlich sie auch sein mögen - sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich hätte sie gerne untereinander mehr versöhnt ..aber Juli Zeh geht einen anderen Weg in diesem wunderschönen Buch dass mich sehr gepackt hat: authentische Figuren, herrliche präzise und humorvolle Sprache ungekünstelte Zeitnähe.
nachdem ich "Spieltrieb" im Theater inhaltlich wie sprachlich so toll fand wollte ich Zehs Roman lesen und habe es nicht bereut!
12 Leute fanden das hilfreich
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Gesamt
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Sprecher
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Geschichte
- Emmi Kurowski
- 17.03.2016
Welch eine Geschichte
Endlich einmal ein Roman, der von Anfang bis Ende stimmig ist. Perfekt für mich. Auch von der Sprecherin bin ich sehr angetan.
Bitte mehr davon!
11 Leute fanden das hilfreich