So beliebt sie bei der Hörerschaft heute auch sein mag - und begeistern ein Millionenpublikum. Fantasy hatte – und hat – es nicht immer leicht. Als zu trivial wird sie angesehen, als Mittel zur Weltflucht. Dabei erklärte es doch bereits vor langer Zeit der englische Schriftsteller so schön:
„Märchen erzählen Kindern nicht, dass Drachen existieren. (... Sie) zeigen den Kindern, dass Drachen getötet werden können.“
Phantastische Romane beschäftigen sich, mal mehr, mal weniger deutlich in Metapher gekleidet, mit den Missständen unserer Welt, mit Wünschen, Sehnsüchten und Herausforderungen. Trotzdem werden sie oft als nicht ernstzunehmend belächelt. Und das wiederum ist interessanterweise ein Vorwurf, den hiesige Fantasy-Leserinnen und Leser oft deutschsprachigen Romanen dieses Genres gegenüber vorbringen. Sie sei nicht komplex genug, die Figuren seien zu stereotyp, die Autorinnen und Autoren würden keine Experimente wagen.
Wie kommt das?
„Englischsprachige, vor allem amerikanische Fantastik ist 'in', weil ihr ein Hauch von Hollywood und weltübergreifendem Charme anhaftet“, vermutet , Autorin der vierteiligen .
„Ich bin jedoch der Meinung, dass deutsche Autoren individuellere Geschichten schreiben, die dann auch losgelöst von Klischees und gängigem Schwarz-Weiß-Denken funktionieren.“
, seit fast zwanzig Jahren einer der beliebtesten Fantasy-Autoren Deutschlands, verweist sogar auf einen Vorteil, den deutschsprachige Schriftstellerinnen und Schriftsteller gegenüber der amerikanischen Konkurrenz haben: „Die Vielfalt der Märchen- und Sagenwelt, die wir in Deutschland haben, egal ob Volks- oder Kunstmärchen, und die sicherlich mal mehr, mal weniger unterschwellig in den Köpfen der Schreibenden vorhanden ist.“
Er findet, es kommt weniger auf das Herkunftsland von Phantastik an, sondern auf die Unterschiede von Autoren und Autorinnen in der Ausgestaltung der fantastischen Romane. „Verschiedene Gewichtungen und Herangehensweisen sind die besonderen Gewürze, egal welche Nationalität die Kreativen haben.“
Den großen Durchbruch feierte Heitz mit seiner Fantasy-Reihe . Der vierte Band stieg im März 2008 auf Platz 3 der Spiegel-Bestsellerliste Belletristik Hardcover ein. Den hat er bereits zahlreiche Male gewonnen. Als Geschichtenerzähler liebt er die Abwechslung. Neben zahlreichen High Fantasy-Romanen verfasste er in den 1920er Jahren, die keine hirnlosen, feuerspeiende Bestien sind, sondern intelligente, machtbesessene Wesen, die heimlichen Drahtzieher hinter politischen Krisen auf der ganzen Welt.
In steht ein uraltes Kartenspiel im Mittelpunkt, bei dem bestimmte Kartenfolgen unheimliche Dinge auslösen können. In verarbeitet er die mysteriöse Geschichte um die . spielen während des 30jährigen Krieges und drehen sich um die junge Abenteurerin Aenlin Kane und ihre Gefährtin, eine persische Mystikerin. Und in seiner neuen, großen Fantasy-Reihe wimmelt es von übernatürliche Wesen nicht nur in Leipzig, sondern auch in London, Italien und New Orleans. Heldin des unter anderem mit hochkarätig besetzten Hörspiel-Dreiteilers ist die unsterbliche Heilerin Geneve Cornelius, die einer alten Henkersfamilie entstammt und die wider Willen in eine uralte Fehde hineingezogen wird.