Der Untertan
Artikel konnten nicht hinzugefügt werden
Der Titel konnte nicht zum Warenkorb hinzugefügt werden.
Der Titel konnte nicht zum Merkzettel hinzugefügt werden.
„Von Wunschzettel entfernen“ fehlgeschlagen.
„Podcast folgen“ fehlgeschlagen
„Podcast nicht mehr folgen“ fehlgeschlagen
Nur 0,99 € pro Monat für die ersten 3 Monate + 15 € Audible-Guthaben
Bist du Amazon Prime-Mitglied?Audible 60 Tage kostenlos testen
Für 24,95 € kaufen
-
Gesprochen von:
-
Hans Korte
-
Von:
-
Heinrich Mann
Über diesen Titel
Tatsächlich ist "Der Untertan" einer der ganz großen Romane des letzten Jahrhunderts. Hans Korte spricht das Ganze mit einer Mischung aus so schneidiger Bösartigkeit und hündischer Feigheit, dass es eine schauerliche Freude ist, ihm zuzuhören.©1965 / 1995 Aufbau-Verlag / S. Fischer Verlag (P)1989 Norddeutscher Rundfunk
Im einzelnen werden die Lebensabschnitte des kaisertreuen Untertans Heßling wiedergegeben. Begonnen wird mit seiner Schulzeit im Gymnasium, dann folgt sein Chemiestudium in Berlin mit Burschenschaften und ersten Affären. Nach dem Tod seines Vaters übernimmt er dessen Papierfabrik und wird Familienoberhaupt. Als glühender Verehrer des Kaisers Wilhelm II beginnt er in der provinziellen Kleinstadt politisch als strammer kaisertreuer Nationalist tätig zu werden. In den Handlungsabläufen kommt er dabei nicht allzu gut weg. Seine Handlungsweisen sind zwar insgesamt intrigant, autoritär und egoistisch, also nicht sehr schön, bewegen sich aber durchaus im Rahmen des gesellschaftlich Akzeptierten. Vergleichbares kann vereinzelt durchaus in der heutigen Zeit beobachtet werden bei Karrieristen in der Politik oder bei Managern.
Die dargestellten Handlungsabläufe sind aber nicht immer schlüssig und teilweise auch schwierig nachzuvollziehen. Ein fesselnder Funke springt während des ganzen Buches nicht über. Eine Generalisierung der gesellschaftlichen Verhältnisse des deutschen Kaiserreiches im Vorfeld des 1. Weltkrieges vermag ich aus dem Roman ebenfalls nicht zwingend herzuleiten.
Zum Schluss des Hörbuchs jedoch wird eine Rede des Diederich Heßling anlässlich der Einweihung eines Kaiserstandbildes wiedergegeben, die fatal das Gedankengut des späteren Nationalsozialismus vorweg nehmen. Es fallen Ausdrücke wie Herrenmenschen und Weltherrschaft, die Deutschland selbstverständlich zusteht. Insofern ist Heinrich Mann zum Schluss seines Romans schon im Jahr 1914 ein erstaunlich treffsicherer Blick in die nähere Zukunft gelungen.
Anstrengendes Hörbuch
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es in ein paar Minuten noch einmal.
große literatur
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es in ein paar Minuten noch einmal.
Gut getroffen
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es in ein paar Minuten noch einmal.
Ein erschreckend zeitgemäßer Roman
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es in ein paar Minuten noch einmal.
Heinrich Mann und der Sprecher
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es in ein paar Minuten noch einmal.
Dieser Typus ist wohl nie ganz ausgestorben und erlebte in der Hitlerzeit eine "glorreiche” Renaissance. Dem 1925 geborenen Rezensenten ist er noch in so unangenehmer Erinnerung, daß er Manns eindrucksvolle Charakterisierung und Kortes kongeniale Lesung nur in kleinen Dosen ertragen konnte.
Spiegel deutscher Zeitgeschichte für Nervenstarke
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es in ein paar Minuten noch einmal.
Die Satire wird durch den Leser wieder lebendig
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es in ein paar Minuten noch einmal.
Um es vorweg zu nehmen, die Lesung von Hans Korte hat mich begeistert. Die Stimme variiert zwischen seicht dahin plätschernd bis hysterisch kreischend. Der teils widerwärtig bis mitleiderregend beschriebene Diederich Hessling nimmt vor dem geistigen Auge eine erschreckend realistische Gestalt an.
Leider ist dieses zeitlose Werk aktueller denn je. Es beschreibt den Archetypus des Deutschen, der den Blick immer nach oben richtet; freilich auch nach unten, da sind die, die man treten kann. Der Hang des deutschen Volkes, seine Herrscher auf einen Sockel zu stellen ist bis heute ungebrochen. Und auch der nationalistische Geist, der nach dem zweiten Weltkrieg erst mal von der Bühne verschwand, tritt wieder unverhohlen zu Tage.
Dieser Tage wird oft gefragt, warum es in Deutschland ob der sozialen Ungerechtigkeiten immer noch so ruhig ist im Gegensatz zu vielen Nachbarländern. Lesen oder hören Sie den „Untertan“ und sie verstehen es. Die Parallelen, die sich zur aktuellen Tagespolitik ziehen lassen sind erschreckend. Lobbyismus, Korruption, Filz….alles was damals war, ist heute wieder oder immer noch. Sozialen Projekten wird der Geldhahn zugedreht, Prestigeprojekte wie die Elbphilharmonie mit Geld überschüttet. Es kommt nicht der nach oben, der am besten ist, sondern der, der die besten Verbindungen hat. Politiker schwafeln wieder unverblümt vom Krieg, der selbstredend vom gemeinen Volk geführt wird. Die Sozialdemokratie legt sich mit dem Kapital ins Bett, um an der Macht teilzuhaben, der nationalistische Strömungen verbreiten sich in atemberaubender Geschwindigkeit……die Liste der Parallelen ist endlos und bedrückend.
Man möchte am liebsten losschreien, warum lassen wir da zu!? Wir, die Generation der Babyboomer, wurden in einer Zeit sozialisiert, die in diesem Land wohl einmalig war; in der Zeit des (langsam) ausklingenden Wirtschaftswunders, in der (vermeintlich) sozialer Friede herrschte und der Nationalismus, nach den Schrecken zweiter Weltkriege, sein Haupt verbarg. Wir hatten alle Voraussetzungen um eine neue Gesellschaft zu schaffen.
Wir haben die Mahnungen, die uns Werke wie „Der Untertan“ mit der schulischen und studentischen Erziehung, zur Kenntnis genommen und waren der Meinung, dass es so nie wiederkommen würde. Eine verhängnisvolle Fehleinschätzung. Die Hesslings dieser Welt geben sich nicht geschlagen. Sie treten zurück in den Schatten und warten darauf, dass sich eine Gelegenheit ergibt, daraus hervorzutreten. In Deutschland haben sie es besonders leicht, denn unser Land ist die geistige Heimat des Untertanen.
Aktueller denn je.......
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es in ein paar Minuten noch einmal.
Ich bin wütend beim Zuhören über diesen grässlichen Menschen der mit Millionen Anderen grosses Unheil anrichten wird. Stelle mir vor,ich müsste mit diesem Wissen in jener Zeit leben und sähe das Unglück auf mich zumarschieren. Schade das damals und heute nicht mehr Menschen sehen ,was solch ein Untertan anrichten kann.
Absoluter Hinhörer
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es in ein paar Minuten noch einmal.
Hörgenuss vom Feinsten
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es in ein paar Minuten noch einmal.
