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Der Lärm der Zeit
- Gesprochen von: Frank Arnold
- Spieldauer: 6 Std. und 7 Min.
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Inhaltsangabe
Der sowjetische Starkomponist Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch gehört zu den renommiertesten Komponisten seines Landes, als Stalin eines Abends der Aufführung einer seiner Opern beiwohnt und schon in der Pause den Saal verlässt. Schostakowitsch wartet ab diesem Abend Nacht für Nacht angezogen, auf seinen gepackten Koffern sitzend neben dem Aufzug seiner Wohnung, dass er verhaftet wird.
Doch niemand kommt. Stattdessen feiert er Erfolge mit seiner Fünften Symphonie und wird wieder Liebling der Massen. Aber nun muss er sich ungewollter Privilegien erwehren, die mit der Vereinnahmung durch die Partei einhergehen. Es geht nun nicht mehr um Leben und Tod, sondern um künstlerische und moralische Integrität. Und diese ist nicht weniger substanziell für den Komponisten.
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Das sagen andere Hörer zu Der Lärm der Zeit
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Gesamt
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Sprecher
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Geschichte
- Kristina
- 25.02.2017
Grenzen der Ironie in drei Sätzen
Es ist schon faszinierend, wie ergreifend der einigermaßen bekannte Stoff rüberkommen kann: von Schostakowitsch und seinem Schicksal wusste ich bereits eine Menge, von dem begnadeten Erzähler Julian Barnes erwartete ich vor allem die menschliche Dimension. Die Erfüllung war sogar größer, als erwartet.
Der sehr suggestiv erzählte innere Monolog des Komponisten hat drei chronologische Stützpunkte, mit sehr plastischen Ausschweifungen in die Vergangenheit. Es geht weniger um die Musik und das Schöpferische, sondern vor allem um das, was das Einschüchtern und die Feigheit mit sich bringen. Julian Barnes war schon immer ein Experte fürs Menschliche: feinfühlig, bildstark und, vor allem, sehr universell.
Im dritten Satz weichen die Bilder ziemlich dem Sinnieren aus, aber wir haben mit einem weisem Autor und mit einem außerordentlichen Protagonisten zu tun, also erklingen die nachdenklichen Zeilen sehr organisch, zumal auch die Untertöne einer Zusammenfassung des Lebens zu vernehmen sind. Es geht um die Grenzen der Ironie und des Menschlichen überhaupt, um das Befinden in der Falle, wo nur das Schlimmste („trinken wir darauf, dass es nicht besser wird“) zu erwarten ist…
Dennoch: die Erzählung ist beinahe leichtfüßig, trotz des hämmernden Wahnsinns im Hintergrund, meisterhaft mit Zuspitzungen und witzigen Gleichnissen gespickt.
Ich denke, Musikkenner werde auch gewisse Ähnlichkeit des Romans mit der Schostakowitsch‘s Musik entdecken könne, wo das Dramatische und das Höhnische, das Tragische und das Heitere, das Eitle und das Innige durchwachsen sind. Die beretis vorgeführten Motive oder Anspielungen an sie werden immer wieder sehr gekonnt eingesetzt.
Eine großartige Hörlektüre! Eine großartige Leistung von Frank Arnold!
38 Leute fanden das hilfreich
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Sprecher
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Geschichte
- Udolix
- 27.04.2017
Von der russischen Seele
Nachdem ich das Buch gehört habe, habe ich es gleich nochmal gehört. Das tue ich sehr selten, es spricht für die Qualität dieses Buches. Ein Paradebeispiel für einen Blick hinter den „Eisernen Vorhang“.
Als DDR-Kind hat sich mir vieles ganz anders erschlossen, man war ja praktisch Teil eines gleichgepolten Systems und bekam meist ganz andere Geschichten zu hören. Und das schafft natürlich innere Bilder, die durch solche Bücher zerstört werden können. Gut so!!!
Julian Barnes gelingt es vortrefflich den menschlichen Faktor dieser diktatorischen Ungeheuerlichkeiten einzufangen und zu transportieren, den Spagat zwischen Wasser und Öl, will sagen, der Unvereinbarkeit von Diktat und Kunst. Dem Ringen mit Angst, Moral und künstlerischer Verwirklichung.Was übrig bleibt ist am Ende die Musik, zeitlos, verbogen, mit versteckter Ironie, grandios. Ein Spiegel des Schaffens und Leidens von Schostakowitsch. Die Wahrheit erscheint, wenn man schweigen muss, zwischen den Zeilen. Das kenne ich noch gut. Zwischendurch mal was vom Komponisten zu hören macht alles noch lebendiger.
Ein stilles Buch der inszenierten Selbstbetrachtung eines Musikergenies aus einer so anderen Welt.
Und Frank Arnold? Der hat sich eh schon in den Hörbuch-Olymp gelesen, vor allem meistert er immer wieder anspruchsvolle Literatur. Unbedingt noch mehr davon!!! Danke für dieses Buch…
21 Leute fanden das hilfreich
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Sprecher
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Geschichte
- Ute
- 29.03.2017
Keine leichte Kost - aber absolut empfehlenswert!
Es ist einfach immer und immer wieder furchtbar zu lesen/zu hören, was unter der Diktatur Stalins geschah. Das Hörbuch „Der Lärm der Zeit“ beschreibt sehr anschaulich in Romanform das Leben des sowjetischen Starkomponisten Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch und wie er unter der Macht litt. Weit entfernt von selbstbestimmt, noch weiter entfernt von kreativ oder künstlerisch. Alles wurde ihm vorgeschrieben, alles wurde reguliert, was nicht passt, wurde verboten, wer aufmuckte wurde kurzerhand hingerichtet. Klare Regeln die nur noch Angst und Schrecken verbreiteten. Denn etliche Millionen verloren unter Stalins Macht ihr Leben.
Schostakowitsch ist natürlich verzweifelt. Er lebt in ständiger Angst, doch noch abgeholt und hingerichtet zu werden, da Stalin sein Werk „Lady Macbeth von Mzensk“ nicht zugesagt hatte. Um seiner Familie die Schmach der Verhaftung zu ersparen, sitzt er fortan Nacht für Nacht mit gepacktem Koffer im Flur und wartet auf sein Schicksal. Doch es kommt nicht. Es hat einen fast noch perfideren Plan für ihn, als den Tod. Denn immer und immer wieder muss er sich entscheiden: Steht er zu seiner Überzeugung, seinem Tun, seiner künstlerischen Schöpfung und wird somit hingerichtet oder beugt er sich dem unsäglichen Willen der Regierung, tut alles, was sie von ihm verlangt und verliert dadurch sein Gesicht.
Sein ganzes Leben ist geprägt von diesem Widerstreit der Gefühle, nicht selten denkt er an Selbstmord. Und das erschreckende ist, dass dieser Roman keineswegs erfunden ist. Größtenteils beruht er auf Tatsachen.
„Der Lärm der Zeit“ ist kein Hörbuch, dass man nebenbei hören kann. Denn es ist nicht nur äußerst intensiv von der wahren Geschichte her, es ist auch extrem wortgewaltig und ja auch philosophisch. Sehr gut haben mir hier die beschriebenen Gedanken des Protagonisten gefallen. Ich fühlte richtig mit ihm mit und war sehr froh, dass ich nicht in seiner Haut steckte.
In diesem Hörbuch hat mir Frank Arnold als Sprecher mal wieder sehr gut gefallen. Seine Stimme passte zu der Geschichte und er blieb als Sprecher angenehm im Hintergrund. Das bewirkte, dass das Gesagte nochmals an Intensität zunahm.
Keine leichte Kost – aber absolut empfehlenswert!
19 Leute fanden das hilfreich
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Sprecher
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Geschichte
- daniela vogt
- 18.03.2017
erschreckend aktuell
ist dieses werk in zeiten bedrohter demokratien.spannend, lehrreich, nachdenklich stimmend. zu empfehlen, nicht nur fuer musikinteressierte.
8 Leute fanden das hilfreich
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Sprecher
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Geschichte
- Sonja Arendt
- 03.10.2017
Ein wunderbares vielschichtiges Buch
Es ist ein einzigartiges Zeitdokument und ein sehr detailreicher Roman auf Grundlage der Vita von Schostakowitsch.
4 Leute fanden das hilfreich
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Gesamt
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Sprecher
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Geschichte
- Amazon Kundin
- 13.05.2017
Armer Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch ...
..., wenn man die Seite der beständigen Bedrohtheit, der alles begleitenden Angst, der Eingeschränktheit, der Lügen, des ewigen Kalküls etc. betrachtet.
Nun hat er aber auch genau unter diesen Umständen seine wunderbare Musik hervorgebracht.
Barnes ist diese drastische und einfühlsame Roman-Biografie wunderbar gelungen. Sie hat mich berührt und betroffen gemacht.
3 Leute fanden das hilfreich
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Sprecher
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Geschichte
- Anonymer Hörer
- 09.03.2018
Wunderbarer Titel
Ich werde die Musik von Schostakowitsch nie wieder so unbefangen hören können wie bisher. Dafür bin ich dem Buch, bzw. Julian Barnes echt dankbar. Was für ein sensibler Autor. Ich werde in Zukunft zwischen den Noten nach den authentischen Botschaften von Schostakowitsch forschen, ob ich will oder nicht. Und ich werde mich genauer mit Julian Barnes beschäftigen müssen. Wie kommt er dazu so ein gescheites Buch zu schreiben? Ich habe das Hörbuch mehrfach für Tage und Woche sein lassen, weil es mich so angegangen hat. Ich bin in Deutschland geboren und lebe darin seit 65 Jahren. Ich konnte immer sagen was ich denke usw. usw. Was für eine Gnade. Hier im Westen kämpfen und kämpften wir mit anderen Problemen. Da kommt auch keiner ungeschoren davon. Aber auch hier ist der Lärm der Zeit kaum auszuhalten. Frank Arnolds Stimme ist ein Glück.. Er hat die Stimme für diesen überaus sensiblen Stoff. Zumindest kann ich mir keine andere mehr vorstellen. Er weiß, was er liest, wenn ich das so flapsig sagen darf. Der Geschichte kommt einfach so daher. Darunter brodelt es. Da ist mehr Spannung als im schlimmsten Thriller, Untiefen, die nicht ausgelotet werden. Herr Arnold spricht gelassen und trotzdem überzeugt das zerrissene Leben von Schostakowitsch von der ersten bis zur letzten Zeile. Er liest wohltuend langsam, obwohl er nicht schleppt. Was für eine Tugend bei so einem schwierigen Text.
2 Leute fanden das hilfreich
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Gesamt
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Sprecher
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Geschichte
- Stefan Netzer
- 12.06.2017
Ganz ok
Mir ist die Geschichte als seltsam belanglos und der Protagonist als Mann ohne Eigenschaften im Gedächtnis geblieben.
Die Geschichte nimmt keine Fahrt auf, zumal das dramatischste Element ein zensiertes Werk ist. Nett allenfalls die Beschreibung Stalins und des Apparats.
Kann man hören, muss man nicht.
1 Person fand das hilfreich
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Sprecher
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Geschichte
- Helena R.
- 15.05.2017
Interessant
Die Geschichte des Komponisten Schostakowitsch habe ich vor Jahren im Musikunterricht angekratzt und hoffte hier weitere Informationen zu finden. Dazu dient das Buch auch- wenn manchmal auch verworren.
Hörenswert gesprochen.
Die verworrene Lage und meist auch aussichtslos "wie im Käfig" wird herausgearbeitet, könnte für meinen Geschmack noch drastischer formuliert werden.
1 Person fand das hilfreich
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Gesamt
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Sprecher
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Geschichte
- R. Fintelmann
- 29.12.2019
Wunderbares Buch - unbedingt hören oder lesen
Ich braucht kurz um rein zu kommen, dann hab ich nicht mehr aufhören können. Wunderbare Sprache, ich komme dem mir fast unbekannten Komponisten sehr nahe. Höre mir auf Spotify seine Musik an. Wie hätte ich mich wohl in vielen seiner schweren Entscheidungen mich verhalten? Sehr gute historische Darstellung.
Wunderbares Buch. Sehr empfehlenswert.