Zu Horror und Gruselgeschichten ab 18 gehören nicht nur wehende Vorhänge, furchteinflößende Gespenster und düstere Schlösser. Im Film hat Alfred Hitchcock mit Psycho (1960) gezeigt, dass wir viel mehr Angst vor unserem Nachbarn haben sollten. Denn der hat nicht nur mitunter ein Problem mit seiner Mutter, sondern vor allem will er uns an den Kragen! Seit Tobe Hoopers fulminantem Texas Chainsaw Massacre (1974) wissen wir auch, dass wir vereinsamte Gegenden meiden sollten – denn dort wohnen bösartige Hinterwäldler, die uns wahlweise verspeisen oder als Körperschmuck tragen wollen.

Während diese beiden Filme allerdings noch subtil um die Darstellung körperlicher Gewalt herum schleichen, kennt der sogenannte Splatterfilm spätestens seit den 1980er Jahren keine Scheu mehr, blutige Körper in Großaufnahme zu zeigen. Zwei Anspieltipps von Gruselgeschichten ab 18 sind Clive Barkers düsterer Hellraiser (1987) und Peter-„Herr der Ringe“-Jacksons als Slapstick angelegter Braindead (1992)!

Was aber passiert mit dem Horror in der Literatur? In den 1980er und 1990er Jahren beginnt auch diese in puncto Gewalt expliziter und drastischer zu werden. Drei Autoren, die für eine neue Welle in der literarischen Darstellung körperlichen Schreckens stehen, sind Jack Ketchum, Richard Laymon und Brett McBean. Ob man es Thriller, Horror, Splatter oder Torture Porn nennt – diese drei schreiben Gruselgeschichten ab 18, die nichts für zarte Seelen sind.

Jack Ketchum

Evil

Wie Stephen King sagt: „Who‘s the scariest guy in America? Probably Jack Ketchum.“
Jack Ketchum – richtiger Name: Dallas Mayr – schreibt sicher die am härtesten zu verdauende Horrorkost. Seine Erzählungen und Romane loten nicht nur die Grenzen körperlicher Versehrtheit aus, sondern vor allem auch die Gewalt und Grausamkeit der Menschen. Inzwischen sind viele seiner Geschichten auch verfilmt worden.

So zum Beispiel der Roman Evil (1989) – die verstörende Geschichte der Schwestern Meg und Susan, die nach dem Unfalltod der Eltern von ihrer Tante Ruth aufgenommen werden. Diese beginnt bald, die jüngere und verletzte Susan einzusperren, zu demütigen und zu foltern. Eine Eskalation der Grausamkeit, an der auch die drei Söhne beteiligt sind, nimmt dabei ihren Lauf. Aus der hilflosen Perspektive des Nachbarsjungen David erzählt, basiert die Geschichte erschreckenderweise auf einem wahren Fall aus den 60er Jahren.

Beutezeit

Ein weiterer – ebenfalls verfilmter – Roman Ketchums ist Beutezeit (1999). Er ist Teil einer ganzen Buch-Reihe über Kannibalen und bietet Survival Horror at its best! Worum geht es? Drei Paare, die in einem Ferienhaus in Maine in einer abgelegenen Gegend ihren Urlaub verbringen, stoßen auf primitive und völlig isolierte Menschen, die in einer Art Steinzeitkultur leben. In dieser Geschichte prallen allerdings nicht nur Zivilisation und Barbarei äußerst blutig aufeinander, sondern auch die dunklen Seiten der Zivilisierten werden auf unangenehme Weise hervorgekehrt ...

Szenarien des Weltuntergangs: Apokalypse und apokalyptischer Horror

Richard Laymon

Der 2001 verstorbene Richard Laymon, der auch mit Ketchum zusammengearbeitet hat, schlägt sichtlich in die dieselbe blutige Kerbe. Von seinen Schriftstellerkollegen hoch gelobt, leuchtet er die dunkelsten Ecken des Horrors aus – und reichert das Thema Gewalt mit einer gehörigen Portion Sex an.

In den finsteren Wäldern

In den finsteren Wäldern (1981) ist der zweite Roman Laymons. Er markiert den Beginn einer ganzen Reihe literarischer Experimente, die sich mit dem Gang an den Rand der Gesellschaft auseinandersetzen – vorzugsweise in abgelegenen Kleinstädten, Wäldern oder auf Inseln. Im Roman "In den finsteren Wäldern" stoßen die Freundinnen Neala und Sherri auf die geheimnisvollen Waldbewohner „Krulls“. Die entscheidenden Stichworte zum weiteren Geschehen lauten: Survival – Horror – Splatter!

Licht aus!

In dem Folgeroman Licht aus! (1982) nimmt Laymon sich des brisanten Themas „Snuff Movie“ an. Gibt es tatsächlich Filme, in denen Menschen vor der Kamera ermordet werden? Den ultimativen Special Effect ohne Effekt? Laymon führt den Leser in eine dunkle und zynische Welt des Filmemachens ohne jeden Hollywood-Glamour. Alle bisher aufgeführten Hörbücher wurden von Uve Teschner gesprochen.

Brett McBean

Die Bestien

Der dritte im Bunde des neuen harten Horrors ist der Australier Brett McBean. Um nur einen seiner Romane zu nennen: Thematisch führt uns auch Die Bestien (2011) wieder an die Grenze und damit in eine abgeschiedene ganz eigene Gesellschaft hinein – mit blutigen Regeln, wie der Ex-Knacki Jim Clayton feststellen muss. Denn der wird Opfer einer Jagd – und zwar die einer ganzen Stadt – gesprochen von Michael Hansonis. Wie die ausgeht, müsst ihr euch selbst anhören ...

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