Na ja ...

Nachdem er juristisch freigesprochen wurde versucht sich Herr Wulff hier auch moralisch rein zu waschen. Das gelingt nur sehr bedingt, denn die Selbstreflexion seiner (nicht justiziablen) Unzulänglichkeiten kommt doch sehr, sehr kurz. Seine Kritik an der Presse und dem heutigen Journalismus ist natürlich gerechtfertigt, aber es mutet doch sehr sonderbar an, dass er das erst nach seinem Raumflug aus dem Bellevue feststellen musste. Zigtausende "normale" Landsleute hätten ihm schon deutlich früher sagen können, was Bild & Co. für Gesellen sind. Insofern für mich in weiten Teilen unglaubwürdige Krokodilstränen.
Das Hörbuch leidet etwas darunter, dass der Sprecher viel zu sachlich und emotionslos liest. Andererseits wird das dem Buchautor wohl gerecht, denn der ist ja auch in seinem Vortrag nahezu emotionslos (und sollte evtl. mal darüber nachdenken, ob auch dasd ein Grund dafür war, dass ihn die Menschen angeblich nicht mochten).

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Richtigstellung mit interessanten Einblicken

Es hat gut getan, dieses Buch zu lesen. Die Integrität von Christian Wulff und sein Respekt vor seinem Amt haben Wulff zur Zeiten der Krise wenig verlauten lassen. Das holt er nun nach.

Es ist ein Stück Genugtuung für ihn, nach dem Freispruch das Erlebte klarer zu benennen. Für den Leser gibt das Buch unerwartete Einblicke in die Hintergründe des Rücktritts und in die Biographie eines modernen Politikers.

Wulff bleibt in seiner Wortwahl besonnen, bescheiden und korrekt. Das ist ihm hoch anzurechnen nach all dem was ihm widerfahren ist. Für den Leser entstehen dadurch Längen in einem sonst gut aufgebauten und gut erzählten Buch.

Fazit: unbedingt lohnenswert.

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Eine menschenunwürdige Posse

Die Geschichte des Wulff-Rücktritts ist ein Beispiel für eine Polit-Intrige übelster Art. Christian Wulff schildert anschaulich und - wie ich finde - ohne Larmoyanz, wie es zugeht, wenn es darum gilt, jemanden durch Verdächtigungen und "Vermutungen" aus dem Amt zu drängen. Angedeutet wird von Wulff, dass es einerseits darum ging, Angela Merkel zu beschädigen, die Wulff als BP vorgeschlagen hatte, um Joachim Gauck zu verhindern und Wulff, dessen immer wieder formuliertes Anliegen es war, mehr Integration zu wagen, nachhaltig zu stoppen oder zu vertreiben. Im Zentrum der Kampagne stand damals die BILD Zeitung, obwohl sie es durch geschickte Über Bande Spielen vermieden hatte, selbst den ersten Anstoß zu geben. Fakt ist, dass am Ende eine Art von völlig entfesselter Jagdlust viele Medien antrieb und ein gespenstischer Vernichtungswille.

Aber, es wird auch viel von den politischen Anlegen des Bundespräsidenten Christian Wulffs deutlich, es wird klar, dass er mit seinem Satz "Der Islam gehört zu Deutschland" massiven Unwillen erregt hat und damit auch ins Schussfeld mancher erzkonservativer Politiker geriet. Wie auch immer, ein Buch, in dem deutlich wird, dass es Medien gibt, die weniger das Anliegen verfolgen, Macht zu kontrollieren, sondern eher selbst Macht auszuüben. Das ist auch nicht neu,aber am Beispiel Wulff besonders erschreckend.

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Wichtig mal gehört zu haben!

Der Inhalt war mal interessant zu hören. Allerdings stellenweise zu ausführlich. Auch Wiederholungen am Anfang und am Schluss. Dennoch ist es wichtig, auch mal die andere Sicht der Sachlage zu hören. Das ist ja erschreckend was Medien machen können.
Gelesen war es durchschnittlich.

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