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Murderbot: Ein Cyborg mit Hang zur Seifenoper

Murderbot: Ein Cyborg mit Hang zur Seifenoper

Ein Cyborg mit Jobfrust: Murderbot soll eine wissenschaftliche Mission überwachen und die beteiligten Menschen beschützen. Doch statt pflichtbewusst zu dienen, zieht er sich lieber zurück und schaut Seifenopern. Auf Kontakt mit Menschen kann er verzichten. Unter dem Titel The Murderbot Diaries (zu Deutsch: Tagebuch eines Killerbots) begeistert diese schräge Mischung aus SciFi-Satire, Gesellschaftskritik und Tech-Thriller seit 2019 eine treue Fangemeinde.

Seit dem 16. Mai 2025 ist Murderbot nicht mehr nur Kopfkino. Apple hat die Science-Fiction-Buchreihe von Martha Wells als zehnteilige Serie verfilmt – und bringt damit den vielleicht menschlichsten aller Cyborgs auf den Bildschirm. Da stellt sich natürlich die Frage: Wie stark unterscheiden sich Verfilmung und Buchvorlage? Wir werfen einen Blick darauf.

Worum geht es in The Murderbot Diaries?

Bevor wir auf die Unterschiede eingehen, ein Blick auf Handlung von The Murderbot Diaries: Im Mittelpunkt steht der namengebende Cyborg, offiziell bekannt als SecUnit (das steht für „Security Unit“ beziehungsweise „Sicherheitseinheit“). Seine Aufgaben: Menschen schützen, Befehle befolgen. Punkt. Doch etwas läuft schief. SecUnit entwickelt ein eigenes Bewusstsein – und hackt kurzerhand sein „ Governor Module“ (im Buch: Chef-Modul). Damit kappt er die Kontrolle durch seine Auftraggeberinnen und Auftraggeber. Sein neuer Name: Murderbot.

Von nun an führt er ein Doppelleben. Nach außen hin bleibt Murderbot der gehorsame Sicherheits-Cyborg. Doch heimlich schaut er Seifenopern, reflektiert über die Welt – und möchte vor allem eins: seine Ruhe. Aber so einfach ist das nicht. Denn sollte bekannt werden, dass er denkt und fühlt, droht ihm die Ausmusterung. Oder Schlimmeres.

Trotz innerer Widerstände muss Muderbot weiter mit Menschen interagieren. Besonders schwer fällt ihm der Umgang mit der Crew, die ihn auf Augenhöhe behandelt – als gleichwertiges Mitglied. Für den schüchternen und introvertierten Murderbot eine echte Herausforderung.

Wie unterscheiden sich Buchreihe und Serie?

Die Serie Murderbot hält sich sehr eng an die literarische Vorlage The Murderbot Diaries. Staffel eins basiert vollständig auf der ersten Novelle Tagebuch eines Killerbots von Martha Wells. Die Handlung? Weitestgehend gleich. Und doch gibt es Unterschiede.

Der auffälligste: Der Name des Cyborgs. In der deutschen Buchfassung nennt sich die SecUnit „Killerbot“, daher auch der deutsche Titel der Buchreihe. In der Serie hingegen verwendet Apple die englische Variante – „Murderbot“. Warum? Wahrscheinlich, um international einheitlich zu vermarkten. Für viele Fans der Buchreihe ist das dennoch enttäuschend.

Tonfall und Genre: introspektiv vs. actionreich

Ein zweiter Unterschied liegt im Ton. Während The Murderbot Diaries für ihren sarkastischen, nachdenklichen Stil gefeiert wird, setzt die Serienadaption klar auf Comedy und Action. Martha Wells erzählt aus der Ich-Perspektive. Ihr Murderbot ist witzig, oft scharfzüngig – und erstaunlich verletzlich. Menschen, Gesellschaft und Identität sind Themen, die ihn beschäftigen.

In der Serie steht der äußere Konflikt im Vordergrund. Action statt Analyse. Humorvoll ist Murderbot zwar auch, allerdings dabei ironiefrei und direkt. Das macht die Verfilmung leichter konsumierbar, aber auch weniger philosophisch als die Buchvorlage.

Perspektive und Erzählweise: Gedankenwelt vs. Außenwelt

Die Bücher spielen sich im Kopf des Murderbot ab. Leserinnen und Leser erleben Murderbots Gedanken – inklusive seiner Unsicherheit, Schüchternheit und Gleichgültigkeit gegenüber Menschen. Wenn Nebenfiguren auftauchen, bleiben sie in der Regel blass – sie sind die Projektionsfläche für die Wahrnehmung des Cyborgs.

Die Serie übernimmt zwar seine Perspektive, setzt aber stärker auf sichtbare Konflikte, Dialoge, Dynamik. Comedy entsteht hier nicht aus dem inneren Monolog, sondern aus dem Zusammenprall mit der Außenwelt: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Auftraggeberinnen und Auftraggebern und Bedrohungen. Das ändert die Tonlage.

Nebenfiguren: von Skizzen zu Charakteren

Ein großer Unterschied zwischen Buch und Serie liegt in der Darstellung der Nebenfiguren. In The Murderbot Diaries bleiben sie oft unscharf im Hintergrund. Murderbots Sicht auf die Welt bleibt im Fokus. Die Serie hingegen gibt den Nebenfiguren mehr Raum. Sie bekommen mehr Tiefe, wirken dynamischer und präsenter. Das verändert die Dynamik – und stellt den Cyborg stärker in Beziehung zur Crew.

Thematische Schwerpunkte

Identität, Autonomie, soziale Zugehörigkeit, Menschlichkeit – diese Themen ziehen sich durch die gesamten The Murderbot Diaries. In der Serienadaption treten sie in den Hintergrund. Statt existenzieller Fragen dominieren Action, Gruppenzusammenhalt und Unterhaltung. Düstere Zukunft? Fehlanzeige. Die Serie entwirft eine optimistische, fast utopische Perspektive auf das Zusammenleben von Mensch und Maschine.

Wer spielt Murderbot in der Serie?

Wer verkörpert den grummeligen, serienverliebten Murderbot auf dem Bildschirm? Die Antwort: Alexander Skarsgård. Der schwedische Schauspieler stammt aus der bekannten Schauspiel-Dynastie. Er ist das älteste von sechs Kindern des Schauspielers Stellan Skarsgård. Vor seiner Schauspiel-Karriere studierte er Politikwissenschaft und diente in der schwedischen Marine.

In Schweden längst ein Star auf Bühne und Leinwand, wurde Skarsgård 2008 international mit der HBO-Miniserie „Generation Killbekannt, basierend auf dem gleichnamigen Buch von Evan Wright. Seitdem spielte er in „True Blood“, „Melancholia“, „Legend of Tarzan“ und „Big Little Lies“.

Fun Fact: Drei seiner Brüder sind ebenfalls Schauspieler. Gustaf Skarsgård kennt man aus der Serie „Vikings, wo er den Schiffsbauer Flóki spielt. Bill wurde mit seiner Rolle als Pennywise in der Neuverfilmung von „Es berühmt. Valter hat sich mit seinen Rollen in „Katla“, „The Playlist“ und „Kommissar Beck“ einen Namen gemacht.

Wer ist Martha Wells?

Hinter Murderbot steht Martha Wells. Die US-amerikanische Autorin wurde 1964 in Fort Worth, Texas geboren – und schrieb schon während ihres Studiums Geschichten über fremde Welten. Wells hat Anthropologie studiert. Diese Perspektive prägt ihre Bücher. Die von ihr entworfenen Gesellschaften sind sozial komplex und realistisch – mit Regeln, Hierarchien und lebensecht wirkenden Spannungen.

1993 veröffentlichte Wells ihren ersten Roman, The Element of Fire. Der Auftakt einer Karriere, die sie mehrfach auf die Shortlist von Fantasy-Preisen brachte, unter anderem für den Compton Crook Award sowie den William Crawford Award.

Den größten Erfolg feierte Martha Wells mit The Murderbot Diaries. Die Reihe umfasst bislang sieben Teile – fünf Novellen und zwei Romane – und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Für den ersten Band, Tagebuch eines Killerbots, erhielt Wells 2017 den renommierten Nebula Award. Die Fortsetzungen brachten ihr mehrfach den Hugo Award ein – eine der wichtigsten Auszeichnungen für Science-Fiction-Autorinnen und -Autoren.

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