Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast Titelbild

Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast

Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast

Von: Paul & Hinrich
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Über diesen Titel

Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast Ungefährliches Halbwissen ist der Laberpodcast de luxe, bei dem Abschweifen zur Königsdisziplin erhoben wird. Das Halbwissen der Hosts basiert auf einer Mischung aus Gedächtniskramen und flüchtigen Internetrecherchen – völlig ungefährlich, aber umso unterhaltsamer. Hier gibt es weder einen festen Themenkanon noch ein klares Ziel oder einen stringenten Ablaufplan. Paul und Hinrich, die beiden Hosts, sprechen über alles, was ihnen vor der eigenen Haustür, in Presse, Funk und Fernsehen oder auf Reisen begegnet. Dabei werfen sie sich gegenseitig regelmäßig Themen zu, stets in der bangen Hoffnung, dass das Gegenüber darauf anspringt. An guten Tagen ist das Hören von Ungefährliches Halbwissen wie das Belauschen eines unterhaltsamen, bisweilen anspruchsvollen, fast immer respektvollen und gelegentlich sogar informativen Gesprächs auf einer Party. Die beiden haben zwar versucht, das für sie heikle Thema Fußball zu meiden – scheitern daran aber mit schöner Regelmäßigkeit. Dieser „last missing podcast“ richtet sich an alle, die sich in irgendeiner Zielgruppe zugehörig fühlen. Sozialwissenschaften
  • UGHW: Age of Empires
    Aug 27 2025
    Den zweiten Teil des Ferienprogramms verbringen wir im ehemaligen Empire. Nicht das von Star Wars, sondern dem British Empire. Zum Glück ist da die Auswahl der Reiseziele recht groß. Denn tatsächlich hatten die Engländer lediglich mit 22 Ländern dieser Erde KEINEN Krieg. Brexit und die Berichterstattung der englischen Boulevardpresse zu Welt- und Europameisterschaften sind da noch nicht eingerechnet. Die größte Ausdehnung hatte das britische Reich unter Königin Victoria. Eine gebürtige Prinzessin von Sachsen-Coburg-Saalfeld, die mit ihrem Mann Albert aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha am liebsten Deutsch sprach. Wahrscheinlich haben sie leicht gesächselt. Was für eine schöne Vorstellung! Die Idee des British Empire war der weltweite Handel. Also eine weltweite Hanse, nur ohne Partnerschaft und mit modernerer Technik. In dem Fall Repetiergewehr und Kriegsschiffe. Seit dieser Zeit ist der Fünf-Uhr-Tee eine gute englische Tradition. Blöd nur, dass auf den Inseln in der kalten Nordsee kein Tee wächst. Die Engländer haben es versucht. Mehrfach. Was will man da machen? Nun ja, man könnte eine Firma gründen, deren Geschäftsmodell gut in die Zeit passt. Gesagt, getan. Die East India Company war ein echtes Kolonialwarengeschäft. Im Angebot vor allem Gewürze, Textilien, Opium, eigene Gesetze und recht robustes Personal. Gut, aber immer noch kein Tee für England. Den gab es in China. Doch die Chinesen zeigten wenig Interesse an den meisten britischen Handelswaren, und Europäer waren nicht wirklich willkommen. Vielleicht lag es daran, dass die Chinesen nicht wie der Rest Asiens oder Afrikas als Kolonie enden wollten. Irgendwie verständlich, aber aus englischer Sicht doof. Nur am bengalischen Opium als Handelsware waren Teile der Gesellschaft interessiert. Rauschgift findet ja eigentlich niemand gut. Außer dem Dealer selbstverständlich. In dem Fall die Briten. To make a long story short: England bekam den heiß ersehnten Tee und Shanghai und Hongkong obendrauf. Die Chinesen im Gegenzug viele Millionen Drogenabhängige. Kanonenbootpolitik nennt man diese Nische des Groß- und Außenhandels. That’s dealmaking, Mr. Trump! 1876 wurde Königin Victoria zur Kaiserin von Indien gekrönt. Man erzählte sich, dass damit ein lang gehegter Wunsch der Inder in Erfüllung ging. Allerdings erzählten sich das nur Briten. Selbstverständlich war die Kaiserin nie vor Ort. Zu weit, zu heiß, zu viele Menschen und kein Termin frei. Wer kennt das nicht. Tatsächlich schaute von allen indischen Kaisern englischer Zunge nur König Georg V. mal vorbei.. Ihm zu Ehren wurde am Hafen das Gateway of India errichtet. Man muss sich das als eine Art Porta Nigra in groß, neu, heile und hässlich vorstellen. Aber ähnlich dem sozialen Wohnungsbau der 1970er Jahre hat man sich im Laufe der Jahre an den Anblick gewöhnt. Wie König Georg das Bauwerk fand, wissen wir nicht. Denn leider weilte der Grundgute bei der Einweihung schon seit fünf Jahren wieder bei seiner Teegesellschaft im beschaulichen London. Aber die dankbaren Inder wollten dieses Monument fremder Macht trotz Abwesenheit des Regenten unbedingt zu Ende bauen. Muss man respektieren. Bis heute ist das Gateway praktisch das einzige Wahrzeichen der 25-Millionen-Metropole. Apropos Wahrzeichen. Sir Thomas Raffles gründete für die East India Company bzw. das Empire einen Handelsposten namens Singapur. Allerdings hinterließ der umtriebige Engländer außer der Statue einer biologisch zweifelhaften Löwen-Fisch-Kombination der Stadt kein Wahrzeichen. Und irgendeine Freiheitsstatue, Eiffelturm oder Elbphilharmonie brauchen die örtlichen T-Shirt-Händler. Also wurde 2010 Marina Bay Sands eröffnet. Das ikonische Hotel mit dem „Schiff“ auf dem Dach prägt die Skyline. Es beherbergt neben dem Hotel, eine Mall, ein Casino und – als Highlight – einen Infinity-Pool. Features, die dem Gateway of India sicherlich auch guttun würden. Dies – und vieles mehr – in der 27. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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    47 Min.
  • UGHW: Flieg mit den Gänsen davon
    Aug 20 2025
    Skandinavien hat es geschafft. Und Schweden sowieso. Das Bild unserer nordischen Nachbarn ist unerschütterlich gut. Ein Sehnsuchtsort mit viel Raum. Auch für die eigenen Fantasien. Dabei basiert unser Schwedenbild auf drei tragenden Säulen: Königshaus, Einrichtungshaus und Bullerbü. Die Monarchie ist ja ein eher vorzeitliches Staatskonzept, gegen das man aus recht guten Gründen mal auf die Straße gegangen ist. Die Älteren erinnern sich an Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit. Und ausgerechnet das verbinden wir Deutschen irgendwie mit einem Land, bei dem das Staatsoberhaupt den Job bekommen hat, weil es den Vorgänger von klein auf kennt. Die Skandinavier schaffen es irgendwie, dass ihr Hochadel besonders knuffig rüberkommt. Aber das ist ja ohnehin so, dass wir denen und Dänen so einiges durchgehen lassen, was hierzulande Montagsdemonstrationen in ungeahntem Ausmaß hervorrufen würde. Tempolimit – Ach, herrlich entschleunigt! Steuerbescheid öffentlich ausgehängt – Toll, das stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Stabil hohe Steuern – Da funktioniert der Sozialstaat noch! IKEA wiederum holt uns emotional genauso ab, wie wir deren Möbel. Und die sind noch nicht einmal fertig zusammengebaut. Bei IKEA reicht ein bisschen Hej und ein wenig Duzen und wir glauben, dass wir die heimische Zweiraumwohnung ganz individuell von unserem nordischen Freund haben gestalten lassen. Und das bei 77 Millionen verkauften Billy-Regalen. Das ist so, als würde man das Fahren eines VW Golf als sympathischen Ausdruck von leicht verspielter Individualität betrachten. Und von dem sind nicht einmal die Hälfte der Billyg-Regale zusammengeschraubt worden. Um die Dreifaltigkeit unseres Schwedenbildes vollzumachen, fehlt nur noch sie. Die Säulenheilige der längst nicht mehr so alternativen Kindererziehung. Astrid Lindgren. Schweden ist Bullerbü. Fertig. Auf Schwedisch heißt die Heimat unserer kindlichen Träume Bullerbyn. Das bedeutet Lärmdorf. Humor hatte die Dame. Der Erfolg der Bücher rund um Karlsson, Michel und Pippi basiert natürlich auf der Idee, dass Kinder ihren eigenen Kopf haben. Und das finden auch Eltern toll. Zumindest theoretisch. Bei Licht betrachtet ist Pippi eine Systemsprengerin mit einem gewaltigen Problem im Umgang mit ihren erwachsenen Mitmenschen. „Nicht gemeinschaftsfähig“ wäre der wohl passende Fachterminus. Und auch Michels Geschichten könnten ja viele Sitzungen bei einem Familientherapeuten nach sich ziehen. Das übernimmt sogar die Krankenkasse. „Michel muss mehr Männchen machen“ ist daher eher eine Forderung als eine Feststellung. Aber so ist unser Schwedenbild. Was hier nicht geht, ist da fantastisk. Und das finden die Schweden auch. Die deutschen Beiträge zur Kinderliteratur fallen dagegen etwas ab. Wie Michel und Pippi leben Max und Moritz selbstbestimmt und eher unkonventionell. Aber Leichtigkeit und Witz ersetzen sie durch schlichte Boshaftigkeit, die Pranks sind eher cringe. Und sie wohnen nicht in Schweden. Zudem enden sie als Entenfutter. Sheesh! Ganz einzigartig ist der Struwwelpeter. Finger abschneiden, ertrinken, verbrennen, verhungern. Man will ja gar nicht wissen, was da bei „Kunden, die dieses Produkt gekauft haben, interessieren sich auch für“ erscheint. Wenn man das auf der Bettkante eines Fünfjährigen vorgelesen hat, braucht man erst mal einen Schnaps. Der Vorleser auch. Apropos Schnaps. Alkohol ist in Schweden ein heikles Thema. Trinken in der Öffentlichkeit ist verboten, alles über 3,5 % gibt es nur in staatlichen Monopolläden, den Systembolaget. Und erst ab 20 Jahren. Schon diese kleine Tatsache würde in deutschen Schützenfestregionen zu Teer, Federn und brennenden Fackeln greifen lassen. Ganz anders in Schweden. 500.000 Flaschen Absolut Vodka verlassen jeden Tag das Werk in Åhus. Nur um weltweit Schluck für Schluck ein wenig schwedische Lebensart zu verbreiten. Skål! Dies – und vieles mehr – in der 26. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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    40 Min.
  • UGHW: Auf zum Nord-Cup!
    Aug 13 2025
    Skandinavien ist für uns ja immer eine Region voller Seen, Wälder, Fjorde, Hotdogs, Weite und leerer Menschen. Also: ohne viele Menschen. Nicht Lehrermenschen. Obwohl die gefühlt sehr gerne in den langen Sommerferien nach Skandinavien fahren. Das ist keine belastbare Statistik, nur eine persönliche Einschätzung – basierend auf den zahlreichen Elch- und Nordkap-Aufklebern am Heck der Volvos auf dem Lehrerparkplatz. Dabei hat Skandinavien viel mehr als Natur zum europäischen Kulturerbe beigetragen. Und das jenseits von Abbas Waterloo und Gimme! Gimme! Gimme!. Für Textzeilen, die das Innerste zum Schwingen bringen – wie „Where did you come from? Where did you go? Where did you come from, Cotton-Eyed Joe?“ der ebenfalls stark sverigen Band Rednex – braucht es wohl die ein oder andere Polarnacht. Das ist irgendwas im Wasser. Denn Roxette, Dr. Alban, Europe, Ace of Base, Avicii und Alcazar fallen ja nicht einfach so vom schwedischen Himmel. Und A-ha nicht einfach so links daneben. Inhaltlich nicht ganz so tief wie Rednex, aber mindestens genauso oft zitiert: „Es ist etwas faul im Staate Dänemark.“ Am besten begleitet durch ein leicht distinguiertes Kinnkneten und nachdenklich gemurmelt. Wirkt in bestimmten Kreisen einfach geiler als „Kacke, was ist denn hier los?“ Unnötig zu erwähnen, dass das ein Zitat aus Shakespeares Hamlet, 1. Akt, 4. Szene ist (nur das mit Dänemark). Wesentlich häufiger wird ebenjener Hamlet aber aus dem ersten Akt, erste Szene zitiert: „Gute Nacht.“ Neben Ikeas Lattenrost Dunvik ein weiterer skandinavischer Klassiker, der es in deutsche Schlafzimmer geschafft hat. Unbehandelt jedoch eventuell auf Dauer etwas schmerzhaft. Ebenso unangenehm sind schwedische Gardinen, zumindest in der Innenansicht. Dieser immer noch gebräuchliche Ganoven-Ausdruck geht auf die besondere Qualität der Stahllegierungen zurück, die für Gefängniszellen verbaut wurden. Gute Erklärung. So überhaupt nicht zu erklären ist der wirklich eklige Ausdruck des Schwedentrunks. Bitte nur mit leerem Magen googeln. Spoiler: Hat wirklich gar nichts mit Carlsberg zu tun. Apropos Sprit: In England heißt Benzin bekanntlich Petrol, was nicht viel Sinn ergibt, denn es ist ja kein Petroleum. Petroleum hingegen nennen sie Paraffin. Die Amerikaner wiederum nennen das Hauptbetriebsmittel ihrer Spritsäufer Gas. Das ist aggregatzuständischer Unsinn. Pauls neues Objekt der Begierde, der Volvo 240 Kombi, verlangt hingegen gerne reichlich nach langkettig gesättigten Alkanen – einfach gesagt: CₙH₂ₙ₊₂. Noch einfacher: Diesel. Die Insassen hingegen oft nach skandinavischem Öl. Vor allem, wenn vorne viele Lampen an sind. Es sei denn, sie sind Lehrer. Die wollen zumeist einfach nur Ruhe. Und Elchaufkleber.
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    37 Min.
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