UGHW: Geht unter die Haut Titelbild

UGHW: Geht unter die Haut

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Über diesen Titel

Nein, ich bereue nichts! Je ne regrette rien. Klingt auf Französisch irgendwie besser. Vor allem, wenn es der Spatz von Paris mit ihrem tiefen Timbre singt und die Lebenserfahrung aus jedem einzelnen Ton tropft. Édith Piafs letzter großer Hit geht unter die Haut. Das leichter verdauliche No Regrets ist vollkommen zu Recht das gestochen scharfe Körperschmuck-Motiv Nr. 34 im Katalog des Tattoo-Studios an der Ecke. (Namen von Studios sind mindestens so zweifelhaft wie die von Friseursalons – und verdienen eine Sonderfolge!) Kunden dieses äußerst beliebten Ausdrucks von Individualität kauften auch „Carpe Diem“-Wandtattoos. Aber es ist doch toll, wenn man nach einem mehr oder weniger langen Leben nichts zu bereuen hat. Dabei ist es fast egal, ob man einfach nur sehr wenig erlebt hat, ein schwaches Gedächtnis oder miserabel ausgeprägte Moralvorstellungen besitzt. Natürlich unterliegen auch Tattoos Modetrends. Bis in die 1980er führten vor allem ältere Männer im Freibad Matrosen, Meerjungfrauen, Anker und blutende Herzen spazieren. Die Körperbemalten waren zumeist Seeleute oder Menschen, die schwedische Gardinen sehr gut kannten, ohne je bei IKEA gewesen zu sein. Stichwort: Träne oder drei Punkte. Dank Angelina Jolie, Christina Aguilera und anderer leuchtender Vorbilder erkämpften sich dann Ende des letzten Jahrtausends formschöne Ornamente ihren Platz auf dem Steiß. Angeblich von indigenen Völkern inspiriert. Die bestreiten auf Nachfrage vehement. Trotzdem toller Trend. Unbestrittener Höhepunkt: die Wahl zur Miss Arschgeweih am 8. August 2004 in Berlin – veranstaltet von der Bild und mit der Bloodhound Gang als Jury. Einmalig, denn wie will man das je toppen? Später soll so mancher der so Gezeichneten die Motivwahl bitterlich bereut haben. Aber No regrets – es kommt alles wieder! Das Y2K-Revival der Gen Z hat uns ja auch schon Plateau-Schuhe, ???, Vokuhila und Leggings beschert. Also: Geduld. Drachen, Stacheldraht und Indianerfedern waren auch mal total angesagt. Und natürlich chinesische Schriftzeichen. War schon bei Britney Spears eher merkwürdig als mysteriös. Wenn das wiederkommt, kann man in der U-Bahn dank Bilderkennung die peinlichen Fehlübersetzungen, die einem an heißen Sommertagen entgegenquellen, direkt entlarven. Ein entsprechender Hinweis wird sicherlich dankbar entgegengenommen. Schöne neue Welt. Derzeit angesagt sind ja Microtattoos, Single-Line oder auch Sticker-Style. Das sieht so aus wie früher die Schreibtischunterlagen nach langen Telefonaten – alles voll mit kleinen Doodles, Emojis und HSV-Rauten. Passend dazu eine kleine Idee für ein interaktives Tattoo: Käsekästchen oder Tic-Tac-Toe. Davon haben alle was. Nie aus der Mode gekommen sind Namen und Geburtsdaten der Liebsten. Wahrscheinlich, damit man sie nicht vergisst. „Wie heißt du noch mal? Nicht sagen – ich gucke kurz nach.“ Viel häufiger werden aber doch wohl PINs, Telefonnummern, unregelmäßige Verben oder einzukaufende Lebensmittel vergessen. Milch, Zucker, Kondome. Das wäre ein wirklich sinnvolles Tattoo! Apropos nie vergessen: Den Stadtplan von Miami – vulgo Vice City – haben wir 1:1 im Kopf. Sind da ja auch oft genug unterwegs gewesen. Noch immer wartet die Welt auf das Release von GTA VI. Ist uns seit langer Zeit versprochen. Und wie die Zeugen Jehovas bei der Berechnung für die Rückkehr des Messias sich immer mal wieder korrigieren mussten, schiebt auch Rockstar das Erscheinungsdatum regelmäßig. Um uns zu trösten, tauchen wir immer mal wieder in die Welt von Vice City ein. Und wenn der Taxifahrer dann noch im Radio Emotion 98.3 mit Moderator Fernando Martinez anstellt, finden wir auch Britney Spears wieder irgendwie frech, wild und süß. Dies – und vieles mehr – in der 34. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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