Ein sicherer Nine-to-five-Job, ein Häuschen im Grünen und eine Lebensversicherung? Nein, danke. Ein Leben von der Stange ist nichts für moderne Abenteurer. Getrieben von purer Abenteuerlust, suchen sie Nervenkitzel und Erlebnisse, die sie an ihre eigenen Grenzen führen. Manchmal ergibt sich aus dem Adrenalindrang ein neuer Blick aufs Leben – wie beim Urvater des Survival, Rüdiger Nehberg.

Vom Abenteurer zum Aktivisten

Rüdiger Nehberg, alias „Sir Vival“, war schon früh ein wilder Kerl. Mit drei Jahren unternahm er seine erste „gefährliche Expedition“: Eines Tages lief er einfach los, um seine Oma am anderen Ende seiner Heimatstadt Bielefeld zu besuchen. Der Hang zum Abenteuer blieb Rüdiger Nehberg für immer. Als junger Mann führte er in der einen Jahreshälfte ein bürgerliches Leben als Konditor. In der anderen zog er als Aussteiger auf Zeit durch die Welt, ausschließlich mit seinem Wissen um die Natur und seinem Überlebenswillen gewappnet.

Lieber ein kurzes, spannendes Leben als ein langes, langweiliges.

Rüdiger Nehberg

Das Überleben in Extremsituationen war sein Talent und seine Leidenschaft. In seinen knapp 85 Lebensjahren durchstand der größte deutsche Survival-Experte Dinge, die das Blut in den Adern „normaler“ Menschen gefrieren lassen würden.

Drei Mal überquerte er den Atlantik – ganz allein, erst mit einem Tretboot, dann mit einem Bambusfloß und schließlich auf einem Baumstamm. Er marschierte zu Fuß durch die Danakil-Wüste in Äthiopien und 1.000 Kilometer quer durch Deutschland, stets ohne Geld und Nahrung. Unzählige Male kämpfte er sich durch den Dschungel, nur mit Streichhölzern im Gepäck. Bei 25 Raubüberfällen entkam er oft knapp dem Tod.

Zu Nehbergs extremer Abenteuerlust kam später der Drang, die Welt zu verändern. Auf seinen Survival-Trips deckte er brutale Menschenrechtsverletzungen auf und machte mit PR-Aktionen darauf aufmerksam. Sein Engagement für das südamerikanische Volk der Yanomami und sein Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung zählen zum Lebenswerk des Menschenrechtlers. Ebenso sein literarischer Nachlass von rund 30 Abenteuerbüchern mit Survival-Tipps – nicht nur für die Wildnis.

Dem Mut ist keine Gefahr gewachsen

Dem Mut ist keine Gefahr gewachsen. Ein abenteuerliches Leben ist das letzte Survival-Buch des Überlebenskünstlers Rüdiger Nehberg, der im April 2020 starb. Seine Autobiografie umfasst 1001 Erlebnisse, auf denen seine Erfolge in der Menschenrechtsarbeit basieren. 14 spannungsgeladene Stunden lang erzählt Dramaturg und Sprecher Frank Arnold aus Nehbergs faszinierendem Leben, das trotz Gefahren, Ekel und Angst von Lebensfreude und Sinn erfüllt war.

Survival-Bücher: Vom Suchen und Finden des ultimativen Abenteuers

Das einzigartige Leben von Rüdiger Nehberg inspiriert bis heute viele Abenteurer, die in seine Fußstapfen treten möchten. Zu ihnen zählen Extremsportler, Weltreisende und einfach nur Träumer, die ihrem Herzen folgen.

Überleben in Extremsituationen

In die Wildnis

Der Amerikaner Chris McCandless lässt seine Familie hinter sich und folgt seiner Sehnsucht In die Wildnis Alaskas. 112 einsame Tage, von April bis August 1992, lebt und kämpft der junge Aussteiger mit der gewaltigen Natur. Fernab jeglicher Zivilisation, nur auf sich selbst gestellt. Ein alter, verlassener Bus wird sein Basislager.

Er jagt, sammelt essbare Pflanzen und Früchte, magert trotzdem immer mehr ab. Zwar plant er, nach zwei Monaten in die Heimat zurückkehren. Jedoch wird er von der Wildnis weitere Monate „gefangen gehalten“ – bis er verzweifelt giftige Samen isst und qualvoll stirbt. 19 Tage später finden Jäger seine Leiche im Eis Alaskas.

In seinem Bestseller rekonstruiert der Bergsteiger und Autor Jon Krakauer den Überlebenskampf von Chris McCandless sehr lebensnah. Dabei helfen ihm nicht nur Tagebucheinträge und Postkarten, die der junge Aussteiger an seine Freunde schrieb. Der Autor lässt in die Handlung seine eigenen kühnen Abenteuer in Alaska einfließen und nimmt den Zuhörer so mit auf die extreme Survival-Tour von Chris McCandless. Im Jahr 2007 verfilmte Sean Penn die traurig-schöne Geschichte mit Emile Hirsch in der Hauptrolle.

635 Tage im Eis

Eiskalt erwischt es 1915 eine Truppe wagemutiger Männer unter der Führung von Ernest Shackleton, dem legendären britischen Polarforscher. Seine Expedition soll erstmalig die Antarktis durchqueren, doch gleich zu Beginn der Mission fällt die Endurance dem Packeis zum Opfer. Das Schiff friert fest und wird zermalmt, Stück für Stück. Die Crew ist gefangen und kämpft ums Überleben: zuerst im knirschenden Wrack, drei Tage später in der klirrenden Hölle aus Eis.

635 Tage im Eis. Die Shackleton-Expedition von Alfred Lansing ist ein zum Ende hin immer packender werdendes Abenteuer-Hörbuch. Emotional aufgeladen dank zahlreicher Zitate aus den Tagebüchern einiger Mannschaftsmitglieder und bewegend vorgelesen von Wolfgang Condrus, der deutschen Stimme von Hollywoodschauspieler Ed Harris.

Weitere Abenteuer auf hoher See: unsere besten Wikinger-Romane

Survival kompakt – Bleib am Leben!: Überlebenstechniken & kompaktes Survival Wissen um die Wildnis zu bezwingen

Wer auf eine Survival-Tour gehen möchte, muss nicht unbedingt ans Ende der Welt reisen. Länder wie Kanada, Norwegen oder Schweden bieten jede Menge Wildnis, um tief in die Natur einzutauchen und sich mit ihr – und mit sich selbst – auseinanderzusetzen.

Viel Erfahrung damit hat der schwedische Autor Sören Björklund. In seinem „All-In-One“-Ratgeber Survival kompakt – Bleib am Leben!: Überlebenstechniken & kompaktes Survival Wissen um die Wildnis zu bezwingen gibt er zahlreiche Survival-Tipps. Damit sind angehende Abenteurer für alle Notsituationen in freier Wildbahn gewappnet. Und das bei minimaler Ausrüstung, ganz ohne Dosenfutter und Wasservorräte.

Wie überlebt man auf einer einsamen Insel? Diese Hörbücher lassen keine Fragen offen.

Hörbücher, die Mut machen: Was Abenteurer fürs Überleben brauchen

Klar, ein starker Überlebenswille ist extrem wichtig, wenn man sich nach draußen in die Wildnis begibt. Worauf es noch ankommt? Das ergründen die Protagonisten dieser Hörbücher.

Born to Run

„Wie kommen Wölfe ohne Eisbeutel aus? Leiden alle Wildpferde an Kniesehnenentzündung? Wohl kaum. Warum bin ich ständig verletzt?“ Christopher McDougall, Hobbyläufer und Journalist, sucht sein Leben lang nach Antworten. Zwar liebt er das Laufen nicht. Doch er will es weiterhin tun – trotz des Dauerschmerzes in seinem Knie und der Ärztemeinung: „Sie sind einfach nicht zum Laufen gemacht.“

Seine Recherche nach einer Lösung führt ihn zu den Tarahumara. Das indigene Volk im Norden Mexikos ist für seine Langstreckenläufe durch Wüsten, Schluchten und Berge bekannt. Offensichtlich hüten sie ein uraltes Geheimnis, das Christopher McDougall unbedingt lüften will.

Das Ergebnis seiner Abenteuer-Reise ist Born to Run. Ein vergessenes Volk und das Geheimnis der besten und glücklichsten Läufer der Welt – eine Reportage voller tiefer Einblicke in das Leben besonderer Menschen, die sich eins bewahrt haben: die kindliche Freude daran, laufen zu können.

Von Glücksgefühlen, Krisen und Erfolgserlebnissen: Inspirierende Sportler-Biografien

I'll push you

Was der Geist bewirken kann, wenn der Körper nicht mehr mitmacht, beschreibt das Abenteuer-Hörbuch der beiden Kanadier Patrick Gray und Justin Skeesuck. In I'll push you begeben sich die beiden Freunde auf eine Abenteuer-Tour mit vielen Hindernissen. Denn Justin sitzt im Rollstuhl, seit er mit 16 einen Verkehrsunfall hatte. Trotz einer langsam voranschreitenden Autoimmunerkrankung gibt er seinen Lebenstraum nicht auf: einmal den Jakobsweg zu gehen.

„Es war wie ein tiefer Ruf. Mein Herz, meine Seele, mein Verstand – alles in mir schrie danach …“

Justin Skeesuck

Patrick ist fest entschlossen, Justin diesen Herzenswunsch zu erfüllen. Die besten Freunde bewältigen 800 Kilometer nach Santiago de Compostela, auch durch Matsch und über Geröll. Bei jedem Wetter. Patrick hat zwar für diese Tour viel trainiert, doch auch er kommt immer wieder an seine Grenzen. So überwinden die beiden Hindernisse, Verzweiflung und Missmut – und beweisen, dass eine echte Freundschaft unzerstörbar ist. Ein gefühl- und humorvolles Survival-Buch, bei Audible als ungekürzte Hörbuch-Fassung erhältlich.

In 10 Büchern um den Globus - mit diesen Weltreise-Berichten

Survival auf Mount Everest: Mit Reinhold Messner und anderen Bergsteigern

Je höher, desto besser – Berge haben die Menschen schon immer besonders fasziniert. Hier erzählen drei Männer, wie sie die größte Herausforderung ihres Lebens bezwungen haben.

Leben und Werk Reinhold Messners

Wenn es so etwas wie Brüder im Geiste gibt, dann trifft das auf Rüdiger Nehberg und Reinhold Messner zweifelsohne zu. Während der Erste seine Überlebenskünste auf dem Boden perfektionierte, zieht es den südtiroler Extrembergsteiger, Abenteurer und Buchautor meist auf die höchsten Gipfel.

Wie Nehberg startete auch Messner früh sein Adrenalin-getriebenes Leben: Mit fünf Jahren bestieg er mit seinem Vater einen Dreitausender. Mit 16 folgte die Nordwand des Sass Rigais in den Dolomiten; später alle 14 Achttausender der Welt. Die Ironie des Schicksals: Der Rekord-Bergsteiger zertrümmert sich sein Fersenbein ausgerechnet beim Klettern an einer Schlossmauer.

Mit den Extremtouren ist es seitdem vorbei, jedoch nicht mit seiner Karriere als Survival-Experte: Er ist ein Tausendsassa und hält Vorträge zum Thema Risikomanagement. Sein Wissensschatz über das Überleben in den eisigen Höhen reicht, um die Messner Mountain Foundation zu gründen und ein eigenes Museumskonzept zu entwickeln.

Das Hörbuch Leben und Werk Reinhold Messners vereint drei atemberaubend-abenteuerliche Erzählungen der Bergsteiger-Ikone. Ihr „bezwingt“ den Nanga Parbat – Schicksalsberg, dann den Everest. Himmel, Hölle, Himalaja. Immer Am Limit. Alles gesprochen von Reinhold Messner.

In eisige Höhen

Nicht alle, die das „Dach der Welt“ bezwingen, haben so viel (Überlebens)-Glück wie Reinhold Messner. Beim großen Drama, das 1996 am Mount Everest passierte, ließen zwölf Abenteurer ihr Leben: die einen erschöpft, die anderen erfroren oder abgestürzt.

Im Mai dringen mehrere Gruppen In eisige Höhen vor, angeführt von den erfahrenen Bergführern Scott Fischer und Rob Hall. Mit dabei der US-Journalist und Autor Jon Krakauer. Er soll für das amerikanische Magazin „Outside“ über die Expedition und das kommerzielle Bergsteigen berichten.

Jon Krakauer erreicht an diesem tragischen Tag als einer der ersten den Gipfel, noch vor dem fatalen Wetterumschwung. Seine Gefährten, bereits am Ende ihrer Kräfte, setzen ihren Aufstieg fort – trotz stürmischen Gewitters und entgegen aller vorheriger Absprachen. Ihr nachfolgender Todeskampf nimmt den Autor so stark mit, dass er seine Erfahrungen und Emotionen in seinem späteren Weltbestseller verarbeitet. Er erzählt offen und schonungslos die wahren Hintergründe zur Tragödie am Mount Everest.

Noch mehr Abenteuer: Auf den Wanderwegen, dem Piratenschiff, im ewigen Eis oder beim Tutanchamun

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