Der Mars – unsere neue Heimat?

(Gastbeitrag von Brandon Q. Morris)

Die Erde ist ein großartiger Planet. Sie umrundet die Sonne genau im richtigen Abstand, damit uns nicht zu warm und nicht zu kalt ist und auf ihrer Oberfläche flüssiges Wasser existieren kann – was gemeinhin als Voraussetzung für die Entstehung von Leben gilt. Ihr Magnetfeld schützt uns vor gefährlicher Strahlung. Sie ist groß und schwer genug, eine dichte Atmosphäre an sich zu binden. Diese Kombination von Vorteilen bietet kein anderer Planet des Sonnensystems.

Aber was auch passiert – wer wirklich sichergehen will, sollte stets eine Alternative parat haben. Selbst wenn wir es schaffen, den Klimawandel abzuwenden, sind kosmische Katastrophen immer in Reichweite. Deshalb halten es viele Forscher für geradezu unumgänglich, eine Siedlung auf einem anderen Planeten zu errichten. In Frage kommt dafür im Grunde nur der Mars.

Der Rote Planet ist relativ erdähnlich – aber doch so anders, dass wir die Reise dorthin nicht ohne gründliche Vorbereitung antreten können. Die gute Nachricht: alle technischen Voraussetzungen sind längst geschaffen. Wenn wir wirklich wollten, könnten wir innerhalb von wenigen Jahren dort landen. Für mich als Science-Fiction-Autor ist das natürlich ein spannendes Szenario. Würde man mich fragen, ob ich mitfliegen würde – ich würde sicher zusagen. Das wird im ersten Schritt wohl nicht passieren. Aber ich habe ja meine Fantasie und kann – wie in Mars Nation – die Besiedelung des Mars so detailliert beschreiben, wie unser Wissensstand es zulässt.

Mars Nation 1
Mars Nation 2
Mars Nation 3

Als Physiker habe ich den Ehrgeiz, alles so zu formulieren, dass es genauso passieren könnte. Dazu habe ich nicht nur Bücher gewälzt, sondern bin auch in den Oman und nach Kalifornien gefahren. Auf der Vandenberg Air Force Base war ich beim Start der Mars-Sonde »Insight« dabei, die kurz vor Erscheinen von »Mars Nation 1« schließlich auf dem Mars gelandet ist und dem Planeten quasi den Puls fühlen wird. Im Oman konnte ich an einer simulierten Marslandung teilnehmen. Unter der Leitung österreichischer Forscher haben im Rahmen der Mission Amadee-18 Freiwillige aus aller Welt getestet, was die besonderen Herausforderungen des Überlebens in der Wüste sind. Der einzige Unterschied zu einer echten Marslandung: Während der Außenmissionen brauchten die »Analog-Astronauten« keine Atemgeräte.

Seit einiger Zeit bin ich auch Mitglied der Mars Society. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Besiedelung des Roten Planeten voranzutreiben. Dazu hat sie nun einen Wettbewerb ins Leben gerufen: Freiwillige aus aller Welt sollen Pläne einer Mars-Siedlung mit 1000 Bewohnern entwerfen. Die besten zehn Konzepte werden im September 2019 auf der Jahrestagung der Mars Society in Kalifornien vorgestellt.

Vielleicht ja von Ihnen und mir? Ich würde nämlich gern mit den Hörern von »Mars Nation« gemeinsam am Wettbewerb teilnehmen. Ich weiß, dass Architekten, Programmiererinnen, Sozialarbeiter, Ökonominnen, Biologen, Chemikerinnen, Physiker, Ärztinnen, Gärtner oder Bäuerinnen unter Ihnen sind. Ihrer aller Input brauche ich! Der geforderte Plan muss nämlich die gesamte Bandbreite der künftigen Mars-Gesellschaft abbilden. Wie werden die Menschen arbeiten, sich ernähren, ihre Freizeit gestalten? Wie errichtet man eine stabile Gesellschaft, die nachhaltig wirtschaftet?

Brandon Q. Morris

Brandon Q. Morris (Pseudonym von Matthias Matting) ist ein deutscher Physiker, Wissenschaftsjournalist und Sci-Fi-Autor.

[*] Sie erhalten Flug, Hotel und Konferenzticket für eine Person. Barauszahlung ist nicht möglich. Auslosung unter Ausschluss des Rechtsweges. Teilnahme durch einmalige E-Mail-Registrierung.

Terraforming Mars: Die besten Sci-Fi-Hörbücher

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