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„Die Leiden des jungen Werthers” von Goethe - Zusammenfassung und Analyse

„Die Leiden des jungen Werthers” von Goethe - Zusammenfassung und Analyse

Dieser Text ist Teil einer Serie von Buchzusammenfassungen. Bei dieser Zusammenfassung von Die Leiden des jungen Werthers von Johann Wolfgang von Goethe holte sich unser Redaktionsteam Unterstützung von Künstlicher Intelligenz. Alle Fakten sind von der Audible-Redaktion überprüft.

Titel

Die Leiden des jungen Werthers

Autor

Johann Wolfgang von Goethe

Erschienen

1774

Umfang

ca. 165 Seiten

Epoche

Sturm und Drang

Genres

Briefroman

Handlungszeitraum

4. Mai 1771 bis 24. Dezember 1772

Zentrale Themen

Unerwiderte Liebe 

Gesellschaftliche Zwänge 

Natur und Gefühl 

Melancholie und Depression 

Künstlerisches Schaffen 

Selbstmord

Adaptionen

Oper Werther von Jules Massenet (1892) 

Film Werther von Max Ophüls (1938) 

Film Die Leiden des jungen Werthers von Egon Günther (1976) 

Theaterstück Die neuen Leiden des jungen W. von Ulrich Plenzdorf (1972) 

Film Goethe! von Philipp Stölzl (2010)

Bewertung

3,69 / 5 auf Goodreads

Zusammenfassung von Die Leiden des jungen Werthers

Der junge Werther zieht in eine kleine Stadt und verliebt sich dort in Lotte, die jedoch bereits mit Albert verlobt ist. Trotz der hoffnungslosen Situation kann Werther seine Gefühle für Lotte nicht unterdrücken. Er verbringt viel Zeit mit ihr und ihrer Familie, was seine Leidenschaft weiter anfacht.

Um der schmerzlichen Situation zu entkommen, nimmt Werther eine Stelle bei einem Gesandten an. Doch er fühlt sich in der höfischen Gesellschaft unwohl und kehrt schließlich zu Lotte zurück. Zu diesem Zeitpunkt ist sie bereits mit Albert verheiratet und Werther leidet zunehmend unter der Situation und seiner unerwiderten Liebe.

In seiner Verzweiflung beschließt Werther, seinem Leben ein Ende zu setzen. Er leiht sich Alberts Pistolen unter dem Vorwand einer Reise aus. In einem letzten Brief an Lotte offenbart er seine Gefühle, bevor er sich am Heiligabend in seiner Wohnung erschießt. Er stirbt am nächsten Tag an den Folgen der Verletzung und wird ohne kirchlichen Beistand begraben. Lotte ist von den Ereignissen tief erschüttert.

Übersicht aller Kapitel von Die Leiden des jungen Werthers

Erstes Buch

Werther, ein junger Mann, zieht in eine kleine Stadt namens Wahlheim. Dort verliebt er sich in Lotte, die Tochter des Amtmanns. Lotte kümmert sich nach dem Tod ihrer Mutter um ihre jüngeren Geschwister. Werther ist von Lottes natürlicher Art und ihrer Fürsorge für die Kinder tief beeindruckt.

Bei einem Tanzabend verbringen Werther und Lotte viel Zeit miteinander. Ihre Verbindung wird tiefer, als beiden nach einem Gewitter dasselbe Gedicht in den Sinn kommt. Werther erfährt jedoch, dass Lotte bereits Albert versprochen ist, der gerade auf Reisen ist.

Als Albert zurückkehrt, freundet sich Werther zunächst mit ihm an. Doch bald wird ihm die Situation unerträglich. Er kann seine Gefühle für Lotte nicht unterdrücken, obwohl er weiß, dass sie unerreichbar für ihn ist. Werther beschließt, die Stadt zu verlassen, um Abstand zu gewinnen.

Werther nimmt eine Stelle bei einem Gesandten an, ist aber mit der Arbeit und dem gesellschaftlichen Umfeld unzufrieden. Er fühlt sich eingeengt und missverstanden. Nach einer demütigenden Erfahrung bei einer adeligen Gesellschaft kündigt er seine Stelle.

Rastlos und innerlich zerrissen kehrt Werther nach Wahlheim zurück. Er trifft Lotte und Albert wieder, die inzwischen verheiratet sind. Werther versucht, seine Gefühle zu unterdrücken, aber die Nähe zu Lotte verstärkt seine Qualen nur noch mehr.

Werther verbringt immer mehr Zeit mit Lotte und Albert. Er leidet unter der Situation und seiner aussichtslosen Liebe. Seine Stimmung wird zunehmend düsterer und er zieht sich mehr und mehr zurück. Er findet Trost in der Natur und in melancholischen Gedanken.

Die Beziehung zwischen Werther und Lotte wird immer angespannter. Lotte versucht, Distanz zu wahren, während Werther sich ihr immer mehr aufdrängt. Albert bemerkt die Situation und reagiert mit wachsender Eifersucht und Misstrauen.

Werther gerät in eine tiefe Krise. Er kann weder seine Gefühle für Lotte unterdrücken noch einen Ausweg aus seiner Lage finden. Seine Gedanken kreisen immer häufiger um den Tod als einzige Lösung für sein Leid. Das erste Buch endet mit Werthers wachsender Verzweiflung.

Zweites Buch

Werther versucht, sich von seinen Gefühlen für Lotte abzulenken, indem er sich in seine Arbeit stürzt. Er nimmt eine neue Stelle an, aber auch dort findet er keine Erfüllung. Seine Gedanken kehren immer wieder zu Lotte zurück.

Bei einem Besuch in Wahlheim eskaliert die Situation. Werther kann seine Gefühle nicht länger kontrollieren und küsst Lotte. Sie weist ihn zurück und bittet ihn, Abstand zu halten. Werther erkennt, dass er keine Zukunft mit Lotte haben wird.

Tief verletzt und verzweifelt beschließt Werther, seinem Leben ein Ende zu setzen. Er schreibt einen letzten Brief an Lotte, in dem er seine Liebe zu ihr noch einmal zum Ausdruck bringt. Er leiht sich Alberts Pistolen unter dem Vorwand einer Reise aus.

In seiner letzten Nacht reflektiert Werther über sein Leben und seine unerfüllte Liebe. Er schreibt Abschiedsbriefe an seine Freunde und Familie. Seine Gedanken sind voll Schmerz, aber auch voll Sehnsucht nach Erlösung.

Am nächsten Morgen wird Werther mit einer Schusswunde aufgefunden. Er hat versucht, sich das Leben zu nehmen, ist aber noch nicht tot. Die Nachricht verbreitet sich schnell in der Stadt und löst große Bestürzung aus.

Lotte ist von den Neuigkeiten tief erschüttert. Sie fühlt sich schuldig und von widersprüchlichen Gefühlen zerrissen. Albert reagiert mit Schock und Unverständnis auf Werthers Tat.

Werther stirbt schließlich an seinen Verletzungen. Sein Tod löst tiefe Trauer bei allen aus, die ihn kannten. Besonders Lotte ist von Schuldgefühlen und Trauer überwältigt.

Das Buch endet mit Werthers Beerdigung. Er wird an dem von ihm gewünschten Ort begraben, ohne kirchlichen Segen. Sein tragisches Schicksal hinterlässt einen tiefen Eindruck bei allen Beteiligten und wirft Fragen nach der Macht der Liebe und den Grenzen menschlichen Leidens auf.

Ort und Zeit der Handlung

Die Handlung von Die Leiden des jungen Werthers spielt sich hauptsächlich in und um die fiktive Kleinstadt Wahlheim ab, die vermutlich auf einem realen Ort in der Nähe von Wetzlar basiert. Werther bewegt sich zwischen verschiedenen Schauplätzen: dem ländlichen Wahlheim, wo er Lotte kennenlernt, der nahegelegenen Stadt, in der er zeitweise als Gesandtschaftssekretär arbeitet, und den umliegenden Wäldern, Feldern und Bergen. Diese abwechslungsreiche Umgebung spiegelt Werthers innere Gefühlswelt wider und bietet einen Rahmen für die emotionalen Höhen und Tiefen, die er erfährt.

Zeitlich ist der Roman präzise eingeordnet und erstreckt sich über etwa eineinhalb Jahre, vom 4. Mai 1771 bis zum 23. Dezember 1772. Diese genaue zeitliche Einordnung verleiht der Geschichte eine realistische Note und ermöglicht es dir, Werthers emotionale Entwicklung im Verlauf der Jahreszeiten nachzuvollziehen. Der Wechsel der Jahreszeiten symbolisiert dabei auch Werthers Gemütszustände – von anfänglicher Euphorie über zunehmende Melancholie bis hin zur winterlichen Verzweiflung. Diese zeitliche Struktur unterstreicht die Intensität von Werthers Gefühlen und die Unausweichlichkeit seines tragischen Schicksals.

Die wichtigsten Figuren in Die Leiden des jungen Werthers

Werther

Werther ist der Protagonist des Romans. Er ist ein junger, sensibler und leidenschaftlicher Mann, der sich unglücklich in die verlobte Lotte verliebt. Seine intensiven Gefühle und seine Unfähigkeit, mit der Realität umzugehen, führen zu einer tiefen Depression. Werther flüchtet sich in die Natur und Literatur, findet aber keinen Ausweg aus seinem emotionalen Dilemma. Werthers Briefe an seinen Freund Wilhelm bilden den Hauptteil des Romans und geben tiefe Einblicke in seine Gedanken und Gefühle. Letztendlich führt seine hoffnungslose Liebe zu Lotte zu seinem tragischen Selbstmord.

Lotte

Lotte ist die Frau, in die sich Werther verliebt. Sie ist schön, intelligent und mitfühlend. Obwohl sie Werthers Gesellschaft genießt und eine gewisse Zuneigung für ihn empfindet, bleibt sie ihrem Verlobten Albert treu. Lotte verkörpert die ideale Frau ihrer Zeit - sie ist häuslich, kümmert sich um ihre jüngeren Geschwister und ist eine angenehme Gesellschafterin. Ihre Präsenz im Roman verdeutlicht Werthers unerreichbares Ideal und trägt zu seinem inneren Konflikt bei.

Albert

Albert ist Lottes Verlobter und später ihr Ehemann. Er wird als vernünftig, zuverlässig und freundlich dargestellt. Albert steht im Kontrast zu Werthers emotionaler und impulsiver Natur. Obwohl er Werther zunächst freundlich gegenübertritt, entwickelt sich zwischen ihnen eine unterschwellige Spannung. Alberts Präsenz verstärkt Werthers Gefühl der Hoffnungslosigkeit in Bezug auf seine Liebe zu Lotte.

Wilhelm

Wilhelm ist Werthers enger Freund und der Hauptempfänger seiner Briefe. Obwohl er im Roman nicht persönlich auftritt, spielt er eine wichtige Rolle als Werthers Vertrauter. Durch die Briefe an Wilhelm erfährt der Leser von Werthers Gedanken, Gefühlen und Erlebnissen. Wilhelm repräsentiert eine Art rationalen Gegenpol zu Werthers emotionaler Natur.

Der Amtmann

Der Amtmann ist Lottes Vater. Er ist ein respektierter Mann in der Gemeinschaft und Witwer mit vielen Kindern. Seine Rolle im Roman ist begrenzt, aber er stellt eine Vaterfigur für Werther dar und verstärkt das Bild der idealen Familie, zu der Lotte gehört.

Die Kinder

Lottes jüngere Geschwister spielen eine Nebenrolle. Sie zeigen Lottes mütterliche Qualitäten und verstärken Werthers Idealisierung von ihr. Die Interaktionen mit den Kindern offenbaren auch Werthers sensible und liebevolle Natur.

Der Herausgeber

Der fiktive Herausgeber tritt gegen Ende des Romans in Erscheinung. Er ergänzt Werthers Briefe mit eigenen Berichten und gibt dem Leser zusätzliche Informationen über die Ereignisse, die zu Werthers Tod führen.

Leitmotive und Hintergrund

Goethes Die Leiden des jungen Werthers entstand 1774 im Kontext des Sturm und Drang, einer literarischen Strömung, die Gefühl und Individualität über Vernunft und gesellschaftliche Konventionen stellte. Der Briefroman greift autobiografische Elemente aus Goethes Leben auf, insbesondere seine unerfüllte Liebe zu Charlotte Buff. Zentrale Themen sind die Spannung zwischen Individuum und Gesellschaft sowie die zerstörerische Kraft ausufernder Emotionen.

Sprachlich ist der Roman durch einen gefühlsbetonten, subjektiven Stil geprägt. Werther drückt seine Empfindungen in blumiger, oft überschwänglicher Sprache aus. Wiederkehrende Motive sind die Natur als Spiegel von Werthers Seelenzustand sowie Kunst und Literatur als Ausdruck seiner Gefühlswelt. Der Konflikt zwischen Werthers Gefühlen für Lotte und den gesellschaftlichen Zwängen treibt die Handlung voran. Auch werden moralische Fragen wie die Legitimität des Suizids aufgeworfen.

In literaturgeschichtlicher Hinsicht markiert Werther den Durchbruch des Briefromans und des empfindsamen Stils in Deutschland. Goethes meisterhafte Darstellung der Psyche seiner Hauptfigur und die eindringliche Schilderung seiner Gefühlswelt machen den Roman zu einem Schlüsselwerk der deutschen Literatur.

Rezeption und Wirkung

Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werthers löste bei seinem Erscheinen 1774 eine wahre Werther-Manie aus. Das Buch wurde zum ersten Bestseller der deutschen Literatur und machte den jungen Goethe über Nacht berühmt. Viele junge Leser identifizierten sich mit dem leidenschaftlichen Protagonisten und ahmten sogar seinen Kleidungsstil nach: Es entstand eine regelrechte Werther-Mode mit dem typischen blauen Frack und gelber Weste.

Gleichzeitig rief der Roman heftige Kontroversen hervor. Kritiker warfen Goethe vor, Selbstmord zu verherrlichen und die Jugend zu gefährden. In einigen Ländern wurde das Buch sogar verboten. Goethe selbst distanzierte sich später von dem Werk und warnte in einer überarbeiteten Fassung: „Sei ein Mann, und folge mir nicht nach.” Dennoch blieb der Roman einflussreich und inspirierte zahlreiche Nachahmungen, sogenannte Wertheriaden.

Bis heute wird Werther kontrovers diskutiert. Während einige ihn als zeitloses Meisterwerk der Weltliteratur feiern, sehen andere darin sentimentalen Kitsch. Unbestritten ist jedoch die kulturhistorische Bedeutung des Romans, der eine ganze Epoche prägte und bis in die Gegenwart nachwirkt. Der Begriff „Werther-Effekt” bezeichnet bis heute das Phänomen von Nachahmungs-Suiziden nach intensiver Medienberichterstattung.

Wissenswertes zu Die Leiden des jungen Werthers

  • Goethe schrieb den Roman innerhalb von nur vier Wochen im Jahr 1774. Diese kurze Entstehungszeit zeugt von der intensiven kreativen Phase, in der sich der junge Autor befand.

  • Nach Erscheinen des Buches entwickelte sich ein regelrechter „Werther-Kult” unter jungen Lesern. Viele ahmten Werthers Kleidungsstil nach und es gab sogar Werther-Parfüm.

  • Der Roman wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und verhalf Goethe zu europaweiter Berühmtheit. Er gilt als einer der ersten internationalen Bestseller der deutschen Literatur.

  • Die Erstausgabe erschien anonym, was zur Authentizität der Briefe beitrug. Viele Leser hielten die Geschichte zunächst für wahr.

  • Das Buch wurde in einigen Ländern wegen angeblicher Suizid-Verherrlichung verboten. Goethe selbst distanzierte sich später von dem Werk seiner Jugend.

  • Napoleon Bonaparte war ein großer Bewunderer des Romans und soll ihn siebenmal gelesen haben. Bei einem Treffen diskutierte er mit Goethe darüber.

  • 1787 überarbeitete Goethe den Roman und milderte einige besonders emotionale Passagen ab. Diese zweite Fassung setzte sich als Standardversion durch.

Die Leiden des jungen Werthers auf Audible

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Diese Hörbuchversion wird von Maximilian Laprell gelesen, der den Briefroman in seiner vollen Länge vorträgt. Als ungekürzte Fassung bietet sie die Möglichkeit, Goethes Werk in seiner Gesamtheit zu erleben und sich vollständig in die Gedanken- und Gefühlswelt des Protagonisten hineinzuversetzen. Die Interpretation durch einen einzelnen Sprecher erlaubt es, die intimen Briefe Werthers auf besonders persönliche und eindringliche Weise zu erleben.

Titel

Jahr

Sprache

Erzähler

Dauer

Bewertung

Die Leiden des jungen Werther

2014

Deutsch

Maximilian Laprell

05:16

4,5 / 5

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Gert Westphal ist als „Stimme der Literatur” bekannt. Hierbei handelt es sich um die erste ungekürzte Fassung des Briefromans, die es dir ermöglicht, Werthers emotionale Achterbahnfahrt hautnah mitzuerleben. Westphals Interpretation lässt die Höhen und Tiefen von Werthers Liebe besonders eindringlich spürbar werden.

Titel

Jahr

Sprache

Erzähler

Dauer

Bewertung

Die Leiden des jungen Werthers

1997

Deutsch

Gert Westphal

04:13

4,5 / 5

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Diese Hörbuchversion wird von Günther Dockerill eingesprochen und bietet eine stimmungsvolle Interpretation des Klassikers. Der Sprecher verleiht den Figuren und der Handlung durch seine nuancierte Vortragsweise Leben und Tiefe.

Titel

Jahr

Sprache

Erzähler

Dauer

Bewertung

Die Leiden des jungen Werther

2015

Deutsch

Günther Dockerill

04:10

4,8 / 5

Über Johann Wolfgang von Goethe

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) gilt als der bedeutendste deutsche Dichter und einer der wichtigsten Vertreter der Weimarer Klassik. Geboren in Frankfurt am Main, verbrachte er den Großteil seines Lebens in Weimar. Goethes literarisches Schaffen umfasst Lyrik, Dramen und Prosa. Zu seinen bekanntesten Werken zählen der Briefroman Die Leiden des jungen Werthers und das Versdrama Faust, an dem er über 60 Jahre lang arbeitete. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war Goethe auch als Naturforscher und Staatsmann tätig.

Als vielseitig interessierter Gelehrter beschäftigte sich Goethe nicht nur mit Literatur, sondern auch mit Naturwissenschaften, Kunst und Philosophie. Er unternahm Forschungen in Bereichen wie Botanik, Geologie und Farbenlehre. Seine berühmte Italienreise von 1786 bis 1788 prägte sein künstlerisches Schaffen nachhaltig. In Weimar bekleidete Goethe wichtige Ämter am Hof des Herzogs Carl August und leitete unter anderem das Hoftheater. Die Freundschaft und Zusammenarbeit mit Friedrich Schiller ab 1794 war für beide Dichter äußerst fruchtbar und gilt als Höhepunkt der Weimarer Klassik.

Goethes Einfluss reicht weit über die deutsche Literatur hinaus. Er prägte den Begriff der „Weltliteratur” und interessierte sich für die Kulturen anderer Länder, was sich beispielsweise in seinem West-östlichen Diwan zeigt. Sein Werk inspirierte zahlreiche Künstlerinnen und Künstler in den Bereichen Literatur, Musik und bildende Kunst. Auch als Denker hatte Goethe großen Einfluss auf nachfolgende Generationen. In seinen letzten Lebensjahren wurde er zu einer Art Nationaldichter erhoben und von vielen Besucherinnen und Besuchern aus dem In- und Ausland in Weimar aufgesucht.