Sieg der Evolution - Achtung spoiler!

Dass eine im Großen und Ganzen vernünftige junge Frau auf einen simpel gestrickten Macho hereinfällt, ist wirklich nur damit zu erklären, dass die evolutionäre Konditionierung es nun mal verlangt, den bestaussehenden, physisch (auch gegen sie selbst) durchsetzungsfähigsten und außerdem natürlich bestsituierten Mann als Vater ihrer Kinder auszuwählen.
Kleinere Missverständnisse zur Herauszögerung des Happy Ends haben viktorianische Autorinnen sehr viel besser eingesetzt, zumal sie dort meist durch interessant zu lesende Gespräche und nicht die nächste "best-sex-ever"-Begegnung gelöst werden. Dass guter Sex allein ausreicht, einen beziehungsgestörten Egomanen und eine traumatisierte Halberwachsene zu heilen, bleibt völlig unüberzeugend, wie überhaupt jede psychologische Entwicklung in dem Buch.
Da ich es mir angehört habe anstatt es zu lesen, habe ich mir wenigstens die grammatikalischen und orthographischen Fehler erspart, die anderswo bemängelt werden. Dass ich es mir überhaupt bis zu Ende angehört habe, ist ausschließlich der wunderbaren Sprecherin zu verdanken, die den Figuren mehr Tiefe verleiht als die reine Lektüre hergegeben hätte und die verschiedenen schottischen Akzente dem amerikanischen sehr schön gegenüberstellt. Sie verdient definitiv bessere Texte.

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