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Charles De Coster, 1827 in München geboren, aufgewachsen in Brüssel, griff die Legende vom Taugenichts Till Eulenspiegel auf und transportierte sie ins 16. Jahrhundert, genauer in die Zeit des Achtzigjährigen Krieges. Womöglich war es sein Engagement für die Satire-Zeitung "Uylenspiegel", das De Coster den Volkshelden näherbrachte. Doch ist sein "Ulenspiegel" nicht nur ein Schelmenstück, sondern auch ein historischer Roman mit einer Hauptfigur, die Freiheitsheld und Widerstandskämpfer zugleich ist.

"Till Eulenspiegel" ist das weltweit berühmteste deutsche Volksmärchen. Es ist die Geschichte des klugen Narren Till, der den Menschen mit schlauen Streichen und mit bissigem Wortwitz einen Spiegel vorhält und sie mit ihren Schwächen konfrontiert. Gleichzeitig lenkt er das Augenmerk auf die Missstände seiner Zeit und die vorherrschenden rigiden Feudalstrukturen und wird damit nicht nur zu einem Volks-, sondern auch zu einem Freiheitshelden. Peter Groeger, bekannt durch zahlreiche Hörspielproduktionen, interpretiert die noch immer aktuelle Erzählung mit viel Charme und Witz.

Indem er die bildlichen Redewendungen seiner Mitmenschen wörtlich nimmt, bringt Till Eulenspiegel diese mit seiner schelmischen Art schier zur Verzweiflung...

Till Eulenspiegel, der Strolch des Mittelalters, durchwandert die Deutschen Landen auf der Suche nach ewigem Spaß. Nichts und niemand ist vor seinem klaren Verstand sicher und so entblößt er die Schwächen seiner Mitmenschen auf höchst drollige und amüsante Weise. Ein Heidenspaß für Kinder und jung gebliebene Erwachsene! Dieses Hörbuch beinhaltet sämtliche glorreichen Schandtaten dieses unsterblichen Tors.

Der klobige Bentley ratterte über die Schlaglöcher der ramponierten Küstenstraße. Mehrmals hatten sie sich bereits verfahren. Es ging auf Mitternacht zu. Wie aus heiterem Himmel stieg der Chauffeur in die Eisen, so dass die Gräfin im Fond des Wagens ordentlich durchgeschüttelt wurde. Die Gräfin blickte angestrengt durch die milchigen Scheiben. Und erschrak. Mein Gott - das, was dort auf der Straße stand und ihren Weg blockierte, war kein Kind. Es war eine Marionette. Ohne Puppenspieler - ohne Fäden.

Was kommt dabei heraus, wenn einer bildliche Redewendungen wörtlich nimmt? Eulenspiegeleien natürlich! Im 16. Jahrhundert sorgte Hermann Bote mit den 96 Streichen, die er dem Till Eulenspiegel auf den Leib schrieb, für einen veritablen literarischen Welterfolg! Noch heute steht Till für den weisen Narr, der den Menschen den Spiegel vorhält – und seit hunderten von Jahren mit seinen teils derben Streichen für große Unterhaltung sorgt.