Erich Fromm (1900–1980) und Herbert Marcuse (1898–1979) – Basiswissen Titelbild

Erich Fromm (1900–1980) und Herbert Marcuse (1898–1979) – Basiswissen

Leben, Werke, Bedeutung

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Erich Fromm (1900–1980) und Herbert Marcuse (1898–1979) – Basiswissen

Von: Bert Alexander Petzold
Gesprochen von: Michael Seeboth
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Über diesen Titel

Erich Fromm und Herbert Marcuse – Die zweite Generation der Kritischen Theorie

Der erfahrene Autor und Herausgeber Bert Alexander Petzold erläutert verständlich und strukturiert Basiswissen zu den berühmten Philosophen der Frankfurter Schule Erich Fromm und Herbert Marcuse.

Beide teilten zunächst eine kritische Perspektive auf den Kapitalismus und die bürgerliche Gesellschaft und verbanden die Theorien von Karl Marx mit den Ideen der Psychoanalyse von Sigmund Freud. Sie beschäftigten sich mit der Frage, wie menschliche Freiheit und Autonomie innerhalb einer repressiven Gesellschaft erreicht werden könne.

Erich Fromm (1900–1980) wurde in Frankfurt am Main geboren und wuchs in enger Verbindung zur jüdischen Orthodoxie auf. Ein frühes Jura-Studium in der Heimatstadt brach er zugunsten der Talmud-Studien in Freiburg ab. Dort kam er über Frieda Reichmann in Kontakt zur Psychoanalyse und fand seine Passion als Psychoanalytiker, Sozialpsychologe und Philosoph.

Anfang der 1930 trat er in den Kreis um das 1923 in Frankfurt am Main gegründete Institut für Sozialforschung (IfS) ein und wurde von einem begeisterten Max Horkheimer eingestellt. Zusammen mit dem IfS emigrierte er Mitte der 1930er Jahre wegen der eminenten Bedrohung durch die Nationalsozialisten nach New York City, wo er zusammen mit Herbert Marcuse an den „Studien über Autorität und Familie“ arbeitete.

Herbert Marcuse (1898–1979) wurde in Berlin geboren, absolvierte das „Notabitur“ und wurde in den Kriegsdienst im kaiserlichen Heer berufen. Nach Kriegsende war er kurzzeitig im Soldatenrat und in der SPD tätig und wechselte zugunsten eines Philosophie- und Germanistik Studiums an die Universität Berlin. Später kehrte er nach Freiburg zurück, um vergeblich bei Martin Heidegger zu habilitieren und etablierte sich als einflussreicher Philosoph, Soziologe und Politologe.

Herbert Marcuse kam erst 1932 in die Peripherie des Frankfurter IfS und arbeitete für die neu eingerichtete Zweigstelle in Genf. Später in New York wurde er zum vollen Mitglied. Fromm und Marcuse trennten sich beide vom IfS aus unterschiedlichen Gründen.

Fromm brach mit allen, Marcuse verblieb in relativ regem Kontakt. Erich Fromm wurde 1956 mit dem internationalen Bestseller Die Kunst des Liebens zum berühmtesten aller IfS-Affiliierten, wohingegen Herbert Marcuse ein Jahr zuvor mit Triebstruktur und Gesellschaft das erste von drei Manifesten der zukünftigen Studentenprotestbewegung verfasste.

Ab den 1950er Jahren distanzierten sich beide zunehmend voneinander. Marcuse kritisierte Fromm offen und warf ihm vor, zu stark auf individuelle psychologische Veränderungen zu setzen und die politische Revolution zu vernachlässigen. Fromm seinerseits hielt Marcuses radikale Ansichten für zu extrem und war der Meinung, dass eine solche Revolution die humanistischen Werte, die er vertrat, gefährden könnte. Zur gleichen Zeit trugen beide einen öffentlichen Disput über das Dissent-Magazin aus, der ihre Ablehnung zementierte. Marcuse avancierte zu einem der wichtigsten Unterstützer der 1968er-Protestbewegung.

Herbert Marcuse schied im Jahre 1979 an einem Schlaganfall aus dem Leben, Erich Fromm folgte ihm nur ein Jahr später.

Das Hörbuch liest der Opernsänger, Schauspieler und erfahrene Sprecher Michael Seeboth mit ausdrucksstarker Stimme.

©2024 Amor Verlag GmbH (P)2024 Amor Verlag GmbH
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