Willkommen in der Baker Street

Sherlock Holmes. Den kennt jeder. Selbst, wenn man noch keine einzige der Geschichten von Arthur Conan Doyle gelesen hat, weiß man, wer der englische Meisterdetektiv ist. Man hat eine der Verfilmungen gesehen, ist über Vergleiche und Zitate gestolpert, oder irgendein Holmes-Fan hat einem von den berühmten Abenteuern in der Baker Street 221b in London vorgeschwärmt. Spätestens seit der weltweit erfolgreichen BBC-Serie „Sherlock“ kommt niemand mehr um den Holmes-Hype herum. Was also, wenn man Sherlock Holmes (Die Originale) jetzt endlich lesen (oder hören) will? Welche gibt es? Wie ist die richtige Reihenfolge der Sherlock Holmes Geschichten? Was muss man vorher wissen? Wir helfen euch da mal ein bisschen. Oder, wie Mr. Holmes sagen würde:

Das Spiel beginnt!

Sherlock Holmes

Die Original Sherlock Holmes Geschichten in der richtigen Reihenfolge

Die 56 Kurzgeschichten und 4 Romane erschienen zunächst im Londoner „Strand Magazine“, bevor sie in Sammelbänden zusammengefasst wurden. Veröffentlicht wurden sie zwischen 1887 und 1927, folgen jedoch keiner inneren Chronologie. Die Fälle spielen in anderen Jahren, als sie geschrieben wurden, und Doyle springt dabei in der Zeit vor und zurück. Also. Will man ins Sherlock-Holmes-Universum eintauchen, mit welchem Fall beginnt man am besten?

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Der erste Drang ist natürlich, chronologisch vorzugehen, in der Reihenfolge der Veröffentlichungen. Dann beginnt man mit dem Kurzroman „Eine Studie in Scharlachrot“ aus dem Jahr 1887. Das ergibt insoweit Sinn, als sich in dieser Geschichte Holmes und Watson das erste Mal begegnen und ihren ersten Fall zusammen lösen. Davon abgesehen ist es aber nicht der spannendste und mit Sicherheit nicht der am besten geschriebene Fall. Hier der Reihe nach:

1. Eine Studie in Scharlachrot (Roman, 1887)

2. Das Zeichen der Vier (Roman, 1890)

3. Die Abenteuer des Sherlock Holmes (Erzählungen, 1892)

4. Die Memoiren des Sherlock Holmes (Erzählungen, 1893)

5. Der Hund von Baskerville (Roman, 1902)

6. Die Rückkehr des Sherlock Holmes (Erzählungen, 1904)

7. Das Tal der Angst (Roman, 1915)

8. Seine Abschiedsvorstellung (Erzählungen, 1917)

9. Sherlock Holmes‘ Buch der Fälle (Erzählungen, 1927)

Das ist die zweite Möglichkeit: Man hört die besten Abenteuer zuerst. Das macht den Einstieg leicht, sorgt für spannendes Ankommen in der Welt von Sherlock & Co. und ist durch die in sich abgeschlossenen Fälle überhaupt kein Problem. Welche Geschichten jetzt aber die besten sind, darüber gibt es verschiedene Meinungen – vor allem die von Doyle selbst und die der Fans. Aus beiden ergibt sich eine sehr empfehlenswerte Schnittmenge, zu Recht angeführt von „Das gefleckte Band“, einer der fesselndsten und action-geladensten Folgen der Reihe.

Wir empfehlen außerdem noch „Das gelbe Gesicht“, weil der große Detektiv dort zur Abwechslung mal komplett falsch liegt; „Der Detektiv auf dem Sterbebett“, Vorlage für eine der besten Folgen der BBC-TV-Serie „Sherlock“ mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman; und „Die Gloria Scott“, einen Blick in Holmes‘ Studentenzeit, wo wir den wohl einzigen Freund kennen lernen, den er außer Dr. Watson jemals hatte.

Apropos TV-Serie: Wer speziell die in „Sherlock“ verarbeiteten Fälle nachlesen möchte, sollte sich zusätzlich zu den „best of“ noch „Seine Abschiedsvorstellung/Sein letzter Streich“, „Charles Augustus Milverton“ und „Die drei Garridebs“ anhören. Die spielen dort eine erhebliche Rolle.

Sherlock Holmes Hörbücher

Will man Sherlock Holmes hören, ergibt sich die nächste Frage: Hörbuch oder Hörspiel? Sherlock Holmes und die alten Fälle sind natürlich als Hörbuch am originalgetreuesten. Hier kommt Conan Doyle’s eigene Sprache am besten zur Geltung, und Erzähler Watson kommentiert charmant und mit so manchem Einblick in seinen Freund Sherlock das Geschehen. Ebenfalls ein wichtiges Hörkriterium: Es gibt alle Folgen komplett und vom selben Sprecher.

Zwei Hörbuch-Serien bieten sich da an: „Die Sherlock Holmes – Das Original“ – Sammlungen aus dem Buchfunk Verlag mit Gerhard Gerber als Sprecher; oder die von Audible produzierte Sherlock Holmes Hörbücher-Reihe mit Erich Räuker am Mikrofon. Beide sind hervorragend und für welche man sich entscheidet, ist allein eine Frage des Sprecher-Geschmacks. Erich Räuker wirkt in Stimmfarbe und Vortragsart vielleicht ein wenig moderner als Gerber, dessen geruhsame, wohlig-altmodische Atmosphäre einen anderen Reiz hat. Die Hörprobe sollte zwischen diesen beiden Stimmen-Titanen entscheiden. Auch gut, aber nicht komplett: die von Komiker Oliver Kalkofe eingelesenen Folgen.

Wer Sherlock Holmes auf Englisch erleben möchte, der kommt an der frisch aufgenommenen „The Definitive Collection“, gelesen von der britischen Schauspiel-Ikone Stephen Fry, nicht vorbei. Man hat alles in einem einzigen Hörbuch und schön ist, dass Fry – selbst bekennender Sherlock Holmes-Fan – zwischen den einzelnen Folgen kleine, persönliche Vorwörter eingelesen hat.

Links zu den vorgestellten Titeln:

Das gefleckte Band
Die Abenteuer des Sherlock Holmes
Der blaue Karfunkel / Das gesprenkelte Band
Sherlock Holmes: The Definitive Collection
Das getupfte Band
Das gesprenkelte Band

Was muss man vorher wissen?

Wer ist Sherlock Holmes?

Sherlock Holmes ist eine beliebte Kunstfigur, die in den Romanen des britischen Schauspielers Arthur Conan Doyle die Rolle eines eigenwilligen und zugleich hochintelligenten Detektivs einnimmt. Im Gegensatz zu seinem Freund Dr. Watson, mit dem Holmes gemeinsam in der Bakerstreet No 221 b wohnt, handelt er stets rational und nach logischen Gesichtspunkten.

Ist Sherlock Holmes echt?

Nein, Sherlock Holmes hat in der Realität nie gelegt. Die Figur des berühmten Detektiven entstammt allein der Fantasie seines Schöpfers, dem Schriftsteller Sir Arthur Conan Doyle. Dieser lebte in der Zeit von 1859 bis 1930 und schuf den eigenwilligen Charakter im Jahr 1886.

Wie ist Sherlock Holmes gestorben?

Als Conan Doyle seinem Helden überdrüssig wurde, beschrieb er in seinem Roman „Der letzte Fall“ das Ende des Meisterdetektivs: Beim Kampf mit seinem ewigen Widersacher Professor Moriarty stürzt Holmes in einen Wasserfall. Nach Protesten zahlreicher Fans ließ Doyle ihn allerdings wieder aufleben.

Wo ist Sherlock Holmes geboren?

Über den berühmten Detektiv mit dem markanten Aussehen ist bekannt, dass er am 6. Januar 1854 geboren wurde. Sein Geburtsort ist allerdings unbekannt.

Wie löst Sherlock Holmes seine Fälle?

Was bei Hercule Poirot die kleinen grauen Zellen sind, ist bei Sherlock Holmes der Verstand. Denn der Romanheld löst seine Fälle durch logische Schlussfolgerungen und mithilfe eines gut ausgerüsteten Chemielabors. Die Lösungen seiner Fälle sind dabei oft ungewöhnlich und unvorhersehbar.

Was macht Sherlock Holmes aus?

Das Besondere in der Reihe rund um den berühmten britischen Detektiven liegt vor allem in der Figur des Sherlock Holmes begründet. Der eher menschenscheue Holmes hat nicht nur einen brillanten Verstand, sondern bedient sich Ermittlungsmethoden, die für die damalige Zeit sehr fortschrittlich waren.

Die Welt der Sherlock Holmes Pastiches

Wer sie dann alle kennt, die Abenteuer vom „Hund von Baskerville“ über „Die Bruce-Partington- Pläne“ bis hin zu den „Blutbuchen“, der ist noch lange nicht am Ende. Denn Sherlock Holmes und Doktor Watson ermitteln weiter! Sherlock Holmes - Die neuen Fälle der Romantruhe führen zum Beispiel die Holmes-Abenteuer in altbewährter Manier fort. Geschrieben werden sie von diversen Autoren, aber ganz im Geist der alten Abenteuer und mit den vertrauten Sprechern.

Es gibt allerdings eine "Sehnsucht nach Wiedervorlage, wie es sie sonst vielleicht nur noch im Fall von Graf Dracula gibt" (TOBIAS RÜTHER). Jede Gegenwart scheint ihren Holmes zu brauchen: Entdeckt hier die besten Sherlock Holmes Pastiches, Crossovers und Spin-Offs.