• Werthaltungen der jüngeren Generation – Wertewandel oder Marktmacht?
    Jan 15 2025

    Im Jahr 2023 veröffentlichten die Dr. Jürgen Meyer Stiftung und die Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik die Studie „Das mittlere Management – Führung in Zeiten massiver Umbrüche“. Ein Ergebnis stach besonders hervor und verlangte nach genauerer Analyse: Legt die jüngere Generation tatsächlich weniger Wert auf ökonomische Kriterien als ältere? Um das herauszufinden, führten wir 22 einstündige Interviews mit Fachleuten aus verschiedenen Branchen, Unternehmensgrößen und Funktionsbereichen. Sie alle hatten eines gemeinsam: umfassende Erfahrung in der Zusammenarbeit mit der Generation Z.

    Das Ergebnis war eindeutig. Frei nach dem Motto des Wahlkampfberaters James Carville „It’s the Economy, Stupid! “ spiegeln die Werte der GenZ in Bezug auf Lebensführung, Arbeit, Zusammenarbeit sowie die Nachhaltigkeit und Reputation ihres Arbeitgebers weniger einen Wertewandel wider, sondern vielmehr die Stärke ihrer Verhandlungsposition. Oder wie es eine Interviewpartnerin treffend formulierte: „Wir bewerben uns bei den Bewerber:innen. “

    Welche weiteren Erkenntnisse unsere aktuelle Studie „Werthaltungen der jüngeren Generation – Wertewandel oder Marktmacht?“ liefert und welche Chancen und Risiken sich daraus für Unternehmen ergeben, habe ich mit Dr. Alexander Insam, Partner der Wirtschaftskanzlei Görg in Frankfurt, in einem Podcast besprochen. Ihm gilt an dieser Stelle mein herzlicher Dank.

    Ein Gespräch über den Wert der Vielfalt, die Notwendigkeit zur Ambiguitätstoleranz, die Zunahme an zwischenmenschlicher Kommunikation und KI-Assistenz, intergenerationalen Konsens und Dissens, drohenden Loose-loose Szenarien, die emotionalen Fallen der politischen Ränder und den Wert von Unternehmen als demokratiefördernde Räume der Sozial- und Affektkontrolle.

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    1 Std. und 13 Min.
  • Das mittlere Management – Führung in Zeiten massiver Umbrüche
    Jul 16 2023

    Unsere auf einer direkten Befragung von Managerinnen und Managern auf der mittleren Leitungsebene beruhenden Studien zum mittleren Management feiern dieses Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum und die grundlegenden Ziele unserer Studien haben sich auch im zehnten Jahr nicht verändert:

    Es bleibt uns ein wichtiges Anliegen, die Aufgaben, Fragestellungen, Herausforderungen und Konflikte mittlerer Managerinnen und Manager im Zeitverlauf zu beschreiben und dem mittleren Management zu der Aufmerksamkeit zu verhelfen, die ihm gebührt.

    Denn während der Mittelstand in Deutschland als Rückgrat der Deutschen Wirtschaft höchste Reputation genießt, wird das mittlere Management als personale Gruppe noch immer eher mit Mittelmaß assoziiert.

    Doch diese Betrachtung entspricht nicht der Wirklichkeit. Unsere Studien legen nah, dass die Fähigkeiten der mittleren Managerinnen und Manager in einer volatilen, komplexen und mehrdeutigem Welt die richtigen Entscheidungen – im Sinne eines menschenrechtlich sorgfältigen und ökologisch nachhaltigen Wirtschaftens – zu treffen von hoher Relevanz sind.

    Für unseren Podcast haben wir mit dem Leiter der Studie – Professor Dr. Matthias Fifka von der Friedrich-Alexander Universität Nürnberg-Erlangen - gesprochen: Darüber mit welchen Aufgaben, Fragestellungen, Herausforderungen und Konflikten sich das mittlere Management in Zeiten von massiven Umbrüchen wie bspw, Covid 19 oder dem Lieferkettengesetz besonders auseinandersetzt.

    Darüber, dass Personalführung zunehmend als Kernaufgabe im mittleren Management betrachtet wird, dass die Durchsetzung von Entscheidungen der Unternehmensleitung noch immer die größte Herausforderung darstellt, dass Codes of Conduct zunehmend zum Standard werden, moralische Konflikte in erster Linie soziale Konflikte sind und die Fähigkeit ausbalancieren zu können zum Wesen des mittleren Managements gehört.

    Die Studie zeigt auch, dass neben Pandemie und rechtlich verankerten Sorgfältigkeitspflichten für Lieferketten ein weiterer Umbruch augenfällig ist: Die unterschiedlichen Perspektiven zwischen den Geschlechtern und Generationen.

    Die damit verbundenen Veränderungen im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Home und Office, Familie und Karriere, Nachhaltigkeit und Erfolg oder Work und Life könnten dem Mittelmanagement zukünftig eine positivere Reputation ermöglichen: Sowohl als lohnenswertem Forschungsgegenstand als auch als wünschenswertem Karriere- und Managementort für nachhaltiges Wirtschaften.

    Herausgeber dieser neuen Studie ist nicht mehr allein die Dr. Jürgen Meyer Stiftung, sondern auch ihre Kooperationspartnerin, die Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik. Beide Stiftungen arbeiten seit 2021 im Rahmen einer dauerhaften und partnerschaftlichen Zusammenarbeit im Bereich Wirtschaftsethik, insbesondere in Bildung und Ausbildung und für die Studien zum Mittelmanagement zusammen.

    Noch ein kurzer Hinweis, um Irritationen zu vermeiden: Matthias Fifka war so freundlich mir im Vorfeld unseres Gespräches das DU anzubieten.

    Ich nahm dankend an, wir verständigten uns aber im Gespräch das SIE beizubehalten. Was Matthias Fifka gut gelang und mir weniger. Den damit einhergehenden Wechsel zwischen DU und SIE bitte ich zu entschuldigen.

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    57 Min.