(M)Eine Liebeserklärung an Roger Willemsen … Stellen Sie sich einen Mann vor, der mit den Worten eines Philosophen, dem Charme eines Pariser Flaneurs und dem Musikwissen eines Plattenladenbesitzers ausgestattet ist. Er hätte in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag gefeiert und daher dachte ich diese Tage … ach ich denke so häufig an ihn, seine Eloquenz, seinen Charme, seine Art zu denken und ich lese seine Bücher so, so gern … Roger Willemsen Schriftsteller, Intellektueller, Ästhet, Menschenfreund & leidenschaftlicher Zuhörer. Was brachte diesen klugen & besonderen Kopf eigentlich immer wieder zum Strahlen? (M)eine Antwort: Musik. Was war Musik für Roger Willemsen? Unterhaltung? Trost? Bildung? Oder doch etwas viel Tieferes? Im Podcast „Töne & Temperamente“ lasse ich mir dazu unterschiedliche Gedanken durch herz & Hirn wandern … und ja meine Gedanken mäanderten … Nach meinem Verständnis war für Roger Willemsen Musik kein Hintergrundrauschen, sondern ein Lebenselixier. Er sprach von Musik, als sei sie (s)eine Geliebte. Oder zumindest ein besonders temperamentvoller Mitbewohner: manchmal laut, manchmal leise … aber immer präsent. Für Willemsen (so meine ich) war Musik als Spiegel der Seele zu verstehen. Musik als eine Art psychologischer Spiegel … nur eben mit Tonspur statt als Therapiesitzung. Musik als ein Ort des Verstehens … Jetzt denken manche/r vielleicht: „Okay, intellektueller Typ, der hört wahrscheinlich nur Wagner bei Kerzenlicht und trinkt dazu teuren Rotwein.“ Falsch gedacht. Roger Willemsen hörte alles UND nicht alles gleich. Er verehrte Glenn Gould, diesen kanadischen Exzentriker am Klavier. Er schwärmte für indische Ragas, bei denen die Zeit sich auflöst wie Zucker im Tee. Und gleichzeitig konnte er auch mit staunender Offenheit über die Beatles, und ja, sogar über Techno sprechen – wenn er darin Sehnsucht oder Idee erkannte. Nicht das Radiotaugliche, sondern das Seelentaugliche. Roger Willemsens Hommage an die Musik gibt einem das Gefühl, am Leben zu sein. Ganz im Sinne seines geformten Satzes auf seiner Traueranzeige: „Leben kann man nicht verlängern, aber wir können es verdichten.“ Ich freue mich, wenn Sie in unseren 🎧Podcast Nr. 43 hineinlauschen, dem ich den Titel „Roger Willemsen – Musik ein Lebensgefühl“ gab. Als Musik wählte ich aus Robert Schumanns Kinderszenen, Op. 15 „Aus fremden Ländern und Menschen“ und „Bittendes Kind“ Einfühlsam & besonders gespielt von Andreas. Mit wohltemperierten Grüßen & à bientôt Claudia & Andreas Lutschewitz Buchempfehlung: „Musik! Über ein Lebensgefühl“ Roger Willemsen S. Fischer Verlag 2018 Musik im Podcast: Robert Schumann Kinderszenen Op. 15 Intro: „Von fremden Ländern und Menschen“ Outro: „Bittendes Kind“ Live-Konzertmitschnitt: Pianist Andreas Lucewicz Instrument: Steinway C Eine Bitte an unsere Hörerinnen & Hörer: Wir freuen uns über eine Bewertung unseres Podcasts - SEHR. Holen Sie daher bitte gerne für uns 5 Sterne vom Himmel und schreiben Sie, was Ihnen besonders gefällt oder gefallen hat. Das schenkt noch mehr Menschen unsere Inhalte, da der Podcast durch das bessere Ranking öfter vorgeschlagen wird. Herzlichen Dank 💕
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