• #43 „Roger Willemsen – Musik ein Lebensgefühl“
    Jul 27 2025
    (M)Eine Liebeserklärung an Roger Willemsen … Stellen Sie sich einen Mann vor, der mit den Worten eines Philosophen, dem Charme eines Pariser Flaneurs und dem Musikwissen eines Plattenladenbesitzers ausgestattet ist. Er hätte in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag gefeiert und daher dachte ich diese Tage … ach ich denke so häufig an ihn, seine Eloquenz, seinen Charme, seine Art zu denken und ich lese seine Bücher so, so gern … Roger Willemsen Schriftsteller, Intellektueller, Ästhet, Menschenfreund & leidenschaftlicher Zuhörer. Was brachte diesen klugen & besonderen Kopf eigentlich immer wieder zum Strahlen? (M)eine Antwort: Musik. Was war Musik für Roger Willemsen? Unterhaltung? Trost? Bildung? Oder doch etwas viel Tieferes? Im Podcast „Töne & Temperamente“ lasse ich mir dazu unterschiedliche Gedanken durch herz & Hirn wandern … und ja meine Gedanken mäanderten … Nach meinem Verständnis war für Roger Willemsen Musik kein Hintergrundrauschen, sondern ein Lebenselixier. Er sprach von Musik, als sei sie (s)eine Geliebte. Oder zumindest ein besonders temperamentvoller Mitbewohner: manchmal laut, manchmal leise … aber immer präsent. Für Willemsen (so meine ich) war Musik als Spiegel der Seele zu verstehen. Musik als eine Art psychologischer Spiegel … nur eben mit Tonspur statt als Therapiesitzung. Musik als ein Ort des Verstehens … Jetzt denken manche/r vielleicht: „Okay, intellektueller Typ, der hört wahrscheinlich nur Wagner bei Kerzenlicht und trinkt dazu teuren Rotwein.“ Falsch gedacht. Roger Willemsen hörte alles UND nicht alles gleich. Er verehrte Glenn Gould, diesen kanadischen Exzentriker am Klavier. Er schwärmte für indische Ragas, bei denen die Zeit sich auflöst wie Zucker im Tee. Und gleichzeitig konnte er auch mit staunender Offenheit über die Beatles, und ja, sogar über Techno sprechen – wenn er darin Sehnsucht oder Idee erkannte. Nicht das Radiotaugliche, sondern das Seelentaugliche. Roger Willemsens Hommage an die Musik gibt einem das Gefühl, am Leben zu sein. Ganz im Sinne seines geformten Satzes auf seiner Traueranzeige: „Leben kann man nicht verlängern, aber wir können es verdichten.“ Ich freue mich, wenn Sie in unseren 🎧Podcast Nr. 43 hineinlauschen, dem ich den Titel „Roger Willemsen – Musik ein Lebensgefühl“ gab. Als Musik wählte ich aus Robert Schumanns Kinderszenen, Op. 15 „Aus fremden Ländern und Menschen“ und „Bittendes Kind“ Einfühlsam & besonders gespielt von Andreas. Mit wohltemperierten Grüßen & à bientôt Claudia & Andreas Lutschewitz Buchempfehlung: „Musik! Über ein Lebensgefühl“ Roger Willemsen S. Fischer Verlag 2018 Musik im Podcast: Robert Schumann Kinderszenen Op. 15 Intro: „Von fremden Ländern und Menschen“ Outro: „Bittendes Kind“ Live-Konzertmitschnitt: Pianist Andreas Lucewicz Instrument: Steinway C Eine Bitte an unsere Hörerinnen & Hörer: Wir freuen uns über eine Bewertung unseres Podcasts - SEHR. Holen Sie daher bitte gerne für uns 5 Sterne vom Himmel und schreiben Sie, was Ihnen besonders gefällt oder gefallen hat. Das schenkt noch mehr Menschen unsere Inhalte, da der Podcast durch das bessere Ranking öfter vorgeschlagen wird. Herzlichen Dank 💕
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    15 Min.
  • #42 Happy Birthday Thomas Mann - ein musikalischer Dialog
    Jun 7 2025
    In Thomas Mann`s Romanen wirkt Musik auf die unterschiedlichste Weise. Und er scheute sich nicht, Rat einzuholen, wenn er seine eigenen Kenntnisse an Grenzen geführt glaubt. So wird Theodor W. Adorno für „Doktor Faustus“ zu einem zentralen Einflüsterer – zu einem Beethoven-Einflüsterer! In diesem Roman verbindet Thomas Mann Musik, Philosophie, Geschichte und Mythos auf einmal. Und als Musik schwingt im Roman Beethovens letzte Klaviersonate Op. 111 c-Moll mit. Op. 111 ist nicht nur ein musikalisches Werk, sondern ein philosophisches Statement. Eine Reise von Schmerz zu Frieden, von Dunkelheit zu Licht. Beethovens letzte Klaviersonate steht wie ein Leuchtturm zwischen Tradition und Aufbruch, Kampf und Erlösung. In einer Welt, die oft von Spaltung und Oberflächlichkeit geprägt ist, erinnert uns ihre tiefe Botschaft daran, dass wahres Miteinander nur aus dem ehrlichen Dialog, dem gemeinsamen Ringen und der Kraft der Kunst entstehen kann. Denn Musik ist mehr als Klang, sie ist unser innerstes menschliches Echo, unser Kampf & unsere Hoffnung. Hören Sie gerne mehr im Podcast … À bientôt Ihre Claudia Lutschewitz
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    58 Min.
  • #41 Wien – Das musikalische Herz Europas
    May 3 2025
    Was machte Wien zu diesem magnetischen Punkt für Musiker & Komponisten im 18. und 19. Jahrhundert? Daher entführe ich Sie heute in die bezaubernde Stadt Wien. Aber eben nicht wegen ihrer atemberaubenden Architektur oder des berühmten Schnitzels, sondern weil sie jahrhundertelang das Zuhause von einigen der größten Musiker aller Zeiten war. Warum lebten und wirkten Künstler wie Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Brahms und sogar Vivaldi in Wien? Warum ausgerechnet Wien? Warum diese Stadt und nicht, sagen wir mal, Paris oder London? Also, schnappen Sie sich einen Kaffee oder Melange, lehnen Sie sich zurück und lassen Sie uns eintauchen in das musikalische Wien! Und ach ja, als Musik wählte ich für diesen Podcast Beethovens Sonate Nr. 1 f-Moll op. 2 Nr. 1. Diese Sonate stammt aus dem Jahr 1795 und ist Joseph Haydn gewidmet, bei dem Beethoven zwischen Ende 1792 und Anfang 1794 Unterricht nahm. Es handelt sich jedoch keineswegs um eine Schülerarbeit, sondern um ein sehr individuell geprägtes Werk, das sich zwar formal an die Vorbilder seines Lehrers anlehnt, sich von diesen aber im musikalischen Duktus und Ausdruck deutlich absetzt. Die Sonate ist in 4 Sätzen aufgebaut: 1. Allegro (also "rasch", "munter", "heiter" oder "fröhlich" ) 2. Adagio (im Sinn von langsam - bequem, behaglich und ruhevoll) 3. Menuetto-Allegretto (etwas schneller, etwas bewegter) 4. Prestissimo (äußerst schnell) … Wien war nicht nur das Zentrum der klassischen Musik – es war auch der Ort, an dem Musiker ihre kühnsten Visionen verwirklichten, sich inspirieren ließen und miteinander in einer einzigartigen kreativen Atmosphäre arbeiteten. Was diese Stadt für die Musik bedeutet, lässt sich kaum in Worte fassen. Denn durch die Kombination eines reichen kulturellen Erbes und der Förderung von Musik durch die Mächtigen, wurde Wien zu einer Stadt, in der Komponisten wie Mozart, Beethoven, Brahms und viele andere ihre Spuren hinterließen. Also… eine ganz besondere musikalische Geschichte, die Wien schrieb und immer noch schreibt. Doch hören Sie mehr im Podcast …🎶 À bientôt Ihre zwei Lutschewitze ❤️
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    42 Min.
  • #40 T&T short version: How Mozart ended up as a praline!
    Apr 23 2025
    This is my first attempt at translating our podcasts into English. Given that the "Naschkatzen" episode on Wolfgang Amadeus Mozart was among one of the most frequently listened to, it seemed a suitable choice to serve as the pilot. I would be grateful to hear your thoughts on it. 😉 "Welcome to T&T short version, if time is tight – today’s topic: How Mozart ended up in a sweet treat – how did he manage that? If you have a well-known name, or even better, if you're a celebrity, it can be turned into a brand – giving your fame an extra boost, and potentially leading to greater income. Unfortunately, for Wolfgang Amadeus Mozart, this merchandising effect only kicked in many, many years after his death. The most famous merchandising product worldwide… you guessed it – is the Mozartkugel (or in English: Mozart praline). So, how did our dear Wolfgang Amadeus Mozart end up in a praline? You would like to know and hear more? Well, start hearing our podcast ... 🎙️🎧😉 With warmest regards, Claudia Lutschewitz
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    7 Min.
  • #39 "T&T für Eilige": Zwei Passionen – zwei Weltentwürfe (Vergleich JP & MP von JSB)
    Apr 18 2025
    Heute habe ich mir eine – für mich – monumentale Aufgabe vorgenommen … Ich möchte die Johannes Passion und die Matthäus Passion von Johann Sebastian Bach vergleichen oder anders gesagt nebeneinanderstellen und betrachten. Zwei monumentale Kunstwerke, die das gleiche Thema behandeln, aber ästhetisch, theologisch und musikalisch völlig unterschiedlich ausfallen – so zumindest meine Meinung. Für mich zeigt Bach mit beiden Passionen, dass der christliche Glaube nicht in ein EINZIGES Bild passt. In der einen Passion werden wir hineingezogen in ein Ereignis, das größer ist als wir. In der anderen dürfen wir verweilen, trauern, hoffen. Und wer genau hinhört, merkt: Bach hat nicht nur für Gott komponiert – sondern auch für uns, mit Empathie, Genie und Menschlichkeit. Wenn Sie also und vielleicht das nächste Mal denken: „Och nööööö, der Bach, der ist mir zu schwer…“ Dann hören Sie mit aufmerksamen Ohren & offenem Herz in beide Passionen rein – es lohnt sich! Zwei Werke, zwei Seelen & ein Komponist, der wusste: Die Wahrheit ist oft mehrstimmig. Man könnte auch sagen, die eine Passion nimmt Sie an der Hand – und die andere an der Kehle – aber beide führen Sie zum Herzen. Mit herzlichen Grüßen Ihre Claudia Lutschewitz
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    18 Min.
  • #38 Johann Sebastian Bach`s Johannes Passion (BWV 245)
    Apr 16 2025
    Johann Sebastian Bach war einer der bedeutendsten Komponisten der Barockzeit und ein Meister sowohl in der geistlichen als auch der weltlichen Musik. Seine Werke zeichnen sich durch tiefe Religiosität, kompositorische Raffinesse und große emotionale Tiefe aus. Den Text aus dem Johannes Evangelium setzt er in der Johannes Passion in eindrucksvolle Musik um und sie stand lange im Schatten des Riesenwerks der Matthäus-Passion, obwohl beide letztlich unvergleichbar ihren eigenen Gesetzen folgen. Und heute schätzen viele Musiker die dramatische, direkte Ausdruckskraft, die Klarheit und kompositorische Dichte der Johannes Passion. Mein Fazit, warum die Johannes Passion so bedeutsam ist: • Da sie dramatischer, kürzer und unmittelbarer als die Matthäus-Passion ist. • Da sie einen dichten musikalischen Diskurs bietet. • Und last but not least, da sie belegt, wie Bach das Johannes Evangelium musikalisch auslegt & durchlebt. Mit wohltemperierten Grüßen und à bientôt Claudia & Andreas Lutschewitz
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    20 Min.
  • #37 "T&T für Eilige": Ein musikalisches Fest der Auferstehung - J.S. Bach`s Osteroratorium
    Apr 14 2025
    Heute widme ich mich einem besonderen Werk von Johann Sebastian Bach – dem Osteroratorium (BWV 249). Es ist ein Werk, das tief in der christlichen Osterbotschaft verankert ist, mit einer Musik, die sowohl festlich als auch tief spirituell ist. Doch hinter diesem Werk steckt auch eine Geschichte, die einen Einblick in Bach`s Leben und seine Zeit gibt. Stellen Sie sich vor, es ist Ostern im Jahr 1725. Die Kirchenglocken läuten, die Gemeinde strömt in die Nikolaikirche in Leipzig, und alle sind gespannt, was der Thomaskantor heute für sie bereithält. Und dieser Thomaskantor, das ist niemand Geringeres als Johann Sebastian Bach. Bach hatte in dieser Zeit bereits einige der größten geistlichen Werke seiner Karriere komponiert, darunter die „Johannes-Passion“ und die „Matthäus-Passion“. Doch während er in der Passionsmusik den Leidensweg Christi thematisierte, griff er im Osteroratorium das freudige Ereignis der Auferstehung Jesu auf – das Herzstück des christlichen Glaubens. Während die Passionen von Bach häufig die menschliche Tragödie und das Leiden Christi betonen, geht das Osteroratorium den anderen Weg: Es feiert die Erhebung und die Erneuerung. Bach nutzt die Musik als Medium, um Glauben und Hoffnung zu verbinden, so bringt die Musik die Freude über das Leben und den Sieg über den Tod in die Ohren der Zuhörer. Das gesamte Werk zeigt eine Überwindung der Dunkelheit durch das Licht und das Leben. Daher ist das Osteroratorium von Johann Sebastian Bach mehr als nur ein Werk der Musikgeschichte – es ist eine Feier des Lebens, des Glaubens und der Freude über die Auferstehung. Es erinnert uns daran, dass Musik nicht nur als Unterhaltung dient, sondern als Ausdruck der tiefsten menschlichen Sehnsüchte und auch Emotionen sowie der Hoffnung. Herzlichst Ihre Claudia Lutschewitz
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    15 Min.
  • #36 "T&T für Eilige": Debussy`s musikalisches Mondlicht
    Apr 4 2025
    „Musik beginnt da, wo die Worte aufhören.“ (wird Claude Debussy zugeschrieben - ohne Überlieferung) Gänsehaut & Tränen – immer wieder erwischen mich diese Gefühle, wenn ich „Clair de Lune“ lausche - ein poetisches Klavierstück aus der Suite Bergamasque, das eine träumerische Atmosphäre mit impressionistischen Klangfarben verbindet. Als Synästhetikerin entfacht dieses Stück bei mir ein Kaleidoskop aus den wunderbarsten Pastelltönen & Changierungen. Debussy`s Musik ist schillerndes Mosaik aus Klängen, das mehr andeutet als erklärt, mehr flüstert als deklamiert. „Clair de Lune“ beginnt mit sanften, schwebenden Akkorden, die eine träumerische Atmosphäre schaffen. Seine zeitlose Schönheit und emotionale Tiefe machen es zu einem herausragenden Beispiel für Debussy`s Fähigkeit, Klangbilder zu malen und Gefühle musikalisch auszudrücken. Es ist Musik, die nicht nur gehört, sondern gefühlt werden kann … Mehr dazu und natürlich das Klavierstück im Podcast ... 🎹 Mit wohltemperierten Grüßen und à bientôt Claudia & Andreas Lutschewitz
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    14 Min.