Wir alle kennen ihn: den Drang, andere Musiker zu „kontrollieren“. Wenn unsere Lieblingsmusikerin für ihr nächstes Projekt eine Richtung einschlägt, die wir nicht mögen, würden wir ihr am liebsten sagen: „Nein, bitte nicht! Bleibe so, wie du bist und verändere dich nicht“! Wenn wir ein geliebtes Familienmitglied/eine Freundin „beschützen“ möchten und gutgemeinte Ratschläge geben: „so etwas würde ich nicht öffentlich sagen“. Oder wenn wir einen schlechten Tag haben und ein Schüler zum zehnten Mal denselben technischen Fehler macht, hacken wir vielleicht auf diesem Technik-Detail herum. Ohne zu sehen, an welcher anderen Stelle dieser Schüler gerade unsere Aufmerksamkeit gebraucht hätte oder er gerade etwas Fantastisches geleistet hat. Dieser „Drang zur Kontrolle“ kann aber sehr gefährlich sein. Er kann bei uns selbst dazu führen, dass wir uns als Künstler*in und Musiker*in verlieren. Uns gedemütigt, nicht gesehen, oder nicht wertgeschätzt fühlen. Angst vor Situationen bekommen, vor denen wir vorher keine Angst hatten. Wenn wir zu viel von anderen Menschen „kontrolliert“ werden – ob vom Chef, von Kollegen, von einem Professor oder von wohlmeinenden Familienmitgliedern – können wir sehr unglücklich werden und den Glauben an unsere tatsächlichen Stärken verlieren. Und auch wenn wir selber die Feedback-Gebenden sind, sollte uns sehr genau bewusst sein, was für eine Wirkung unsere Worte haben könnten. Uns sollte bewusst sein, dass wir unser Urteil nur aus unserer eigenen, beschränkten Sichtweise heraus bilden können und dass Kritik – auch wenn sie „konstruktiv“ ist – nur in einem ausgewogenen Verhältnis zu Lob und Bestärkung sein sollte. Zu viel Kritik kann also schnell zur Demotivation führen. Wenn wir jedoch lernen, wie wir positives Feedback geben und ermutigen können, ohne zu „kontrollieren“, können wir Zeuge davon werden, wie unser Gegenüber aufblüht und Dinge auf die Beine stellt, die wir uns vorher nie hätten vorstellen können. Wenn wir lernen können, uns selber vor „Kontrolle“ zu schützen und achtsam mit unseren eigenen künstlerischen Projekten umzugehen, dann können wir selber aufblühen und Großes erschaffen. Viele Beispiele dazu aus dem musikalischen Alltag hört ihr in der heutigen Podcast-Episode. Recherchen zur „5 : 1“-Regel findet ihr im Internet, z.B. in diesem Artikel: https://verhalten.wordpress.com/2013/11/22/lob-und-tadel-5-zu-1/ Aktuelle Coaching Angebote für Musiker*innen: Kostenloses, 3-tägiges Online Event „Dream Big Schnuppercoaching“ (14.-16. Mai 2021): https://harfenkurse-online.lpages.co/dream-big-schnuppercoaching/ 1:1 Coaching Pakete auf Anfrage: info@nicole-mueller.de 6-monatiges Coaching Mastermind „Die Musikalische Traumwerkstatt“: https://harfenkurse-online.lpages.co/die-musikalische-traumwerkstatt/
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