Lola rennt / Der Fänger Titelbild

Lola rennt / Der Fänger

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Über diesen Titel

Schmetterlingsffekte

A) Lola rennt
Deutscher Actionthriller von 1998
Der junge Berliner Kleinganove Manni meldet sich aus einer Telefonzelle bei seiner Freundin Lola. Es ist ein Notruf: Manni hat eine Tüte mit 100.000 Mark in der U-Bahn liegenlassen - und das ist nicht das erste Mal, dass er seinen Chef, den grauenvollen Hehler Ronnie, verärgert hat. Lola rennt los, um die Summe in den verbleibenden 20 Minuten aufzutreiben, damit Manni nicht wahlweise den gegenüberliegenden Supermarkt überfällt oder von Ronnie gekillt wird. Wie die Geschichte ausgeht, wird uns in drei Varianten erzählt, bei denen winzige Zufälle dem Lauf der Dinge eine neue Wendung geben.„Lola rennt“ war ein Welterfolg für den leidgeprüften Deutschen Film und bedeutete den internationalen Durchbruch für Regisseur Tom Tykwer und seine damalige Lebensgefährtin Franka Potente alias Lola. Das größte Kompliment, das ihm abgesehen von zahlreichen Preisen zuteilwurde, ist sein Widerhall in der Popkultur: als Zitat oder Anspielung, in Parodien und Hommagen in Filmen, TV-Serien und Musikvideos.

B) Der Fänger / The Collector
Psychologisches US-Kammerspiel von 1965

Der verklemmte zwanzigjährige Bankangestellte Freddie Clegg gewinnt beim Pferde-Toto 200.000 Pfund. Das ermöglicht es dem Sonderling, sich in Sussex ein einsam gelegenes Bauernhaus mit einem verliesartigen Anbau zu kaufen. Im Haus pflegt er seine große Sammelleidenschaft: Schmetterlinge, die er auf den umliegenden Feldern einfängt. Im Verlies wird er dieser Sammlung ein besonders schönes Exemplar hinzufügen: die Kunststudentin Miranda Grey, die er seit langem heimlich verehrt. An ihr möchte er etwas erproben, was sich mit den Schmetterlingen nicht machen lässt: er will geliebt werden, und zwar um seiner selbst willen. Dieses aussichtslose Unterfangen wird bis zum bitteren Ende ausgetragen. Nur einer der beiden wird den Schauplatz lebend verlassen.

Terence Stamp und Samantha Eggar bespielen die Schattenseite der „Swinging Sixties“ und ahnen das blutige Ende des „Summer Of Love“ voraus. Wäre William Wylers Kammerspiel nur wenige Jahre später entstanden, hätte es auf die Technicolor-Farben verzichten müssen, die nicht nur den blühenden Sommer optimal herausstellen, sondern auch die Dunkelheit des Kerkers brodeln und funkeln lassen. Auch Filmkomponist Maurice Jarre befand sich in jenen Tagen auf der Höhe seiner Kunst.

Nächste Woche: "E. T. - Der Außerirdische" und "Der unheimliche Besucher" (USA 1971)
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