Uneigentliche Verzweiflung
Metaphysisches Tagebuch 1
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Gesprochen von:
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Frank Witzel
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Von:
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Frank Witzel
Über diesen Titel
"Schreiben heißt die Einsamkeit verteidigen, in der man sich befindet", schreibt María Zambrano. Wenn aber schon das Schreiben generell die Einsamkeit verteidigt, was geschieht in einem Tagebuch, das der vorgegebenen Form zwar folgt, sich aber gleichzeitig gegen sie zur Wehr setzt? Frank Witzel vertraute sich zwei Monate jeden Tag einem Tagebuch an, ohne dabei der Form des Tagebuchs zu vertrauen.
Seine Aufzeichnungen sind gekennzeichnet von einer Skepsis gegenüber dem eigenen Erleben und Denken - und nicht zuletzt auch gegenüber dem Vorgang des Schreibens selbst. Witzels Umgang mit den sogenannten Fakten, die sich hier, wenn überhaupt, nur am Rande finden, heben die Aufzeichnungen im wahrsten Sinne des Wortes ins Metaphysische: Personen, Begegnungen, Reisen oder alltägliche Ereignisse werden unmittelbar von ihrer vermeintlichen physischen Existenz befreit und schon im Notieren in die metaphysische Reflexion umgelenkt. Ein eindrucksvolles Schreibprojekt, das mit diesem ersten Band seinen Anfang nimmt.
"Betrachtet man das Schreiben aus einer existenzialistischen Sicht, dann wird auch verständlich, warum etwa Kafka wollte, dass man seine Schriften vernichtet, denn sie waren Zeichen seiner Lebenspraxis, Zeichen seiner Stadien auf dem Lebensweg, die ihm außerhalb der eigenen Existenz leer und unbedeutend erschienen." - Frank Witzel
©2019 MSB Matthes und Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbH (P)2019 MSB Matthes und Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbHAufzeichnungen eines Nuschelnden
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Wer aber die intellektuelle Anstrengung nicht scheut, wird durch hakenschlagende Gedakengänge belohnt, wie sie eben nur Witzel hinkriegt.
Schön sind die - ich wage den Begriff kaum zu nennen, denn der Begriff ist natürlich völlig unterkomplex - "Wortspiele" des Autors, das "Beim-Wort-Nehmen" (z.B. der Jäger-) Sprache oder der Partikel "doch": Das können - ausser Witzel - wohl nur die ÖsterreicherInnen (wie Streeruwitz, Jelinek oder Haas) und von diesen Passagen hätte ich mir mehr gewünscht. Aber ich bin halt auch kein Philosoph. Grundlagenkenntnisse über Kierkegaard und Wittgenstein wären für die Hörtüre jednefalls unbedingt von Vorteil gewesen!
Dem Denker beim Denken übers Denken zuhören
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