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Der Horla Titelbild

Der Horla

Von: Guy de Maupassant
Gesprochen von: Wolfram Koch
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Inhaltsangabe

Zwischen Wirklichkeit und Wahnsinn.

In Tagebucheinträgen beobachtet ein Mann an sich selbst, wie er urplötzlich alle Lebensfreude verliert und körperlich mehr und mehr verfällt. Die Ursache seines Verfalls vermutet er in einem unsichtbaren Wesen, das ihm nachts die Lebenskraft aus dem Leib saugt. Er versucht, die Existenz des "Horla" zu belegen und weiß irgendwann selbst nicht mehr, wie weit er seiner eigenen Wahrnehmung noch trauen kann.

Wolfram Kochs ungekürzte Lesung der Schauernovelle changiert meisterhaft zwischen Realität und Wahnsinn.
©2015 Der Hörverlag. Übersetzung von N. O. Scarpi (P)2015 der Hörverlag

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Der Schatten des Naturalismus

Maupassants Erzählung „Der Horla“ (1886) gilt als eines seiner Meisterwerke und hat einige Ähnlichkeit mit Gogols Erzählung "Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen" (1835), die mir weniger zugesagt hatte, wie auch Dostojewskis "Der Doppelgänger" (1846) , die beide grotesk und satirisch sind, vielleicht zu sehr ihrer Zeit verhaftet (russisches Beamtentum), um die Satire einfach mitvollziehen zu können, und beide vergleichbar darin zum Horla, dass jeweils ein Mensch Dinge, bzw. Menschen sehen kann und auch muss, die nur sie sehen, wobei der Protagonist Dostojewskis darum weiß, was ihn annähernd zur Verzweiflung bringt, bzw. die vorhandene Verzweiflung verstärkt, gerade weil er isoliert ist, sich nicht einfach mitteilen kann, eifersüchtig auf den Doppelgänger wird, während bei Gogol der Leser in dem abstrusen Erleben des Protagonisten mitversinkt, oder vielleicht nur der Leser, denn dem Erzähler des Tagebuchs scheint es nicht schlecht zu gehen für sein Empfinden.

Weitere ähnliche Werke sind Poes Erzählung William Wilson (1839), oder auch der vergleichbar strukturierte Roman Fight Club (1996) von Palahniuk in denen eine Person ihren Doppelgänger bekämpft, den sie jeweils für eine fremde Person hält, und andererseits die im gleichen Jahr wie der Horla erschiene Novelle „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ (1886) von Stevenson, in dem eine Person mit ihrem alter ego ringt, der darin der Erzählung von Maupassant am nächsten kommt, nur dass das Erleben bei Stevenson auch von den weiteren Personen geteilt wird.

Der Horla ist wie Gogols Vergleichswerk ein Tagebuch. Durch die einfühlsame Distanznahme des Erzählers zu dem, was der Leser wahrscheinlich als normal empfinden wird, ist es mysteriöser und nimmt einerseits erkenntnistheoretische Züge an, so werden neben fiktiven Autoren auch die französischen Psychiater der Schule von Nancy (Charcot) genannt, von denen dann Freud maßgeblich beeinflusst wurde, hier lässt sich die Erzählung gar wie ein Essay verstehen, aber auch religiöse Züge werden andererseits angedeutet, wie sie für den in der Moderne immer weniger präsenten christlichen Glauben der (dämonischen) Besessenheit charakteristisch waren. Der Protagonist scheint dies zu wissen und macht sich darüber Gedanken.

Ohne um die Spannung zu wahren auf die Erzählung inhaltlich genau einzugehen, empfand ich immer wieder das Gefühl von Gogols Werk, eine aufkommende Langeweile, die jedoch bei Maupassant geschickt mit Wendungen in Spannung verkehrt wird, so dass das abschließende Gefühl einem Erstaunen wich.

Für ein Verständnis des Werks ist die Spannung von Aufklärung und Romantik, Entzauberung und Verzauberung der Welt, Jahrzehnte zuvor beginnend, und das Fortleben dieser Spannung im Naturalismus hilfreich, in dessen Tradition Maupassant steht, einer minutiös wissenschaftlichen Haltung, die kein Tabu kennt, auch nicht den Wahn und sich in Der Horla dem Unerklärlichen, der verborgenen (okkulten) Kraft annähert, wobei etwa mit den gerade zeitgeschichtlich stattfindenden Erfindungen der für das Auge unsichtbaren Impfstoffe, der Elektrizität, die das künstliche Licht ermöglichte, dem Telefon und der zu der Zeit sich entwickelnden Radiotechnik ein rasanter Fortschritt nach Maßgabe menschlichen Könnens aufgezeigt wird, der das religiöse Bedürfnis herausfordert.

Maupassant zeigt in dieser Satire die Schattenseite eines Menschseins auf, in dem sich das vereinzelte Subjekt nunmehr zeitlebens bilden muss und dennoch weiterhin auch über annähernd tierische Bedürfnisse verfügt, das die Geborgenheit des einfachen Verstehens sucht, das verführbar ist. Gemäß einer allzu naturalistischen Lesart ist alles berechenbar, auch der Mensch und der Protagonist dieser Geschichte erlebt beispielsweise die Kraft der Hypnose, dass der Mensch nicht nur er selbst ist, sondern auch fremdgesteuert, und dass mit dem Wegfall kollektiver Glaubensvorstellungen es dennoch die Möglichkeit von rein Geistigem geben muss, und damit der eigenen, der freien Willensentscheidung; offenbar ist also das Vertrauen hierein erschüttert. Der Protagonist stellt fest, gleich ob es die Götter, Geister und kollektiven Vorstellungen der Menschen gab oder gibt, es sollte ein Prinzip geben, einen Geist an sich. Ist dieser gefährdet, so wirkt sich dies auch auf den Schatten dieser (naturalistischen) Weltsicht aus, die nur noch Materie kennt, seien es auch Bakterien, Elektronen oder Funkwellen, über die zu Staunen dann zum Frevel wird, was für viele Menschen wohl betrüblich ist; es lässt sich daher auch so verstehen, nicht der Horla wurde in den Protagonisten eingesperrt, eine Vorstellung mit der der Protagonist ringt, sondern umgekehrt er wurde aus seiner allmächtigen Geisteswelt ausgesperrt. Statt der Spannung von Glaube und Ketzerei gab es zu der Zeit des Naturalismus somit zunehmend diejenige zwischen Wissenschaft und Populismus, der Protagonist denkt und denkt und findet scheinbar ein gründliches Wissen, hat jedoch keine Mitmenschen mehr, die dieses teilen könnten.

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