Infodump für Aluhüte

Bei "A Conspiracy Of Tall Men" handelt es sich um ein Buch, das sich mit Verschwörungstheorien beschäftigt. Obwohl das Thema an sich interessant ist, wirkt es nach der Corona-Pandemie eher ausgelutscht und wenig einfallsreich.

Beginnen wir jedoch mit den positiven Aspekten. Die Geschichte ist durchaus fesselnd an manchen Stellen sogar spannend. Leider reicht sie jedoch höchstens für eine kurze TV-Episode oder eine Kurzgeschichte aus. Der Rest des Buches besteht aus unnötigem Füllmaterial, das die Handlung künstlich aufbläht.

Der Autor, Hawley, hat ein Talent dafür, skurrile Charaktere zu erschaffen und scheint daran auch großen Spaß zu haben. In seinen TV-Arbeiten kommt ihm das zugute und verleiht seinem Ensemble, selbst den kleinsten Nebenrollen, Leben. In diesem Buch hat er jedoch vielleicht etwas zu viel Spaß gehabt, denn stellenweise scheint er das Interesse daran verloren zu haben, eine wirklich interessante Geschichte zu erzählen.

Glücklicherweise lässt der Drang, die Lebensgeschichte jeder unwichtigen Nebenfigur zu erzählen, nach einer Weile etwas nach. Leider gilt das nicht für die Aufzählung von irrelevanten Verschwörungstheorien. Hier wird zu viel Wert auf Nebensächlichkeiten gelegt anstatt auf eine spannende Handlung.

Die Geschichte wird größtenteils vom Zufall bestimmt, während die Aktionen der Protagonisten oft bedeutungslos erscheinen. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse dann regelrecht, was fast schon zu viel des Guten ist. Ein langsamerer Aufbau hätte hier sicherlich besser funktioniert.

Das Buch ist durchaus gut geschrieben, leidet jedoch unter einer schlechten Struktur und einem übertriebenen und unnötigen Informationsüberfluss. Anstatt dieses Buch erneut zu lesen, würde ich lieber noch einmal alle Staffeln von Fargo anschauen.

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