Wir stellen euch vier von Frauen verfasste Klassiker moderner Literatur vor, die ihr bestimmt schon in der Schule durchgekaut habt. Aber: Bei uns lernt ihr Margaret Atwood, Hanna Arendt und Co. noch einmal ganz neu kennen.
Moderne Klassiker: echt gute zeitgenössische Romane
Bevor wir in die „harten Themen“ einsteigen, präsentieren wir euch einen modernen Klassiker, den Fans von kniffligen Kriminalfällen lieben: In "16 Uhr 50 ab Paddington" suchen Miss Marple und Inspektor Poirot mit viel Scharf- und Spürsinn nach einem heimtückischen Mörder. Das Problem: Die Polizei findet weder eine Leiche noch Spuren eines Kampfes. Wurde hier tatsächlich gemordet oder wollen findige Verbrecher die beiden Top-Detektive auf eine falsche Fährte locken?
Diesen Krimi-Klassiker MÜSST ihr hören. Denn hier passt einfach alles zusammen:
Typisch-skurrile Agatha-Christie-Figuren treffen auf Spannung, die zum Mitdenken einlädt. Wunderbar gelesen von der deutschen Schauspielerin, Synchronsprecherin und Regisseurin Katharina Thalbach wird ein nettes Krimi-Hörbuch zum ganz großen Hör-Vergnügen.
Viel weniger amüsant geht es in Margaret Adwoods "Der Report der Magd" zu. Denn als Magd lebt es sich in der Republik Gilead schwer. In diesem totalitären Staat, der irgendwo in Nordamerika liegt, sind Frauen Gebärmaschinen, die Kinder für unfruchtbare Frauen austragen. Überhaupt gehören Frauen in dieser trostlosen Gesellschaft nur zu einer von drei Gruppen: Entweder sind sie Führungskräfte oder fristen als Dienerinnen oder Mägde ein trauriges, entmündigtes Dasein.
Vor dem Hintergrund des politischen Rechtsrucks in Europa und der damit verbundenen Hinwendung zu traditionellen Rollenbildern ist dieser weltbekannte moderne Klassiker aktuell wie eh und je – obwohl er schon mehr als 30 Jahre alt ist. Und: Vera Teltz und Charles Rettinghaus sprechen das bekannteste Werk der kanadischen Autorin so einfühlsam und pointiert, dass euch diese Geschichte fesselt – selbst, wenn ihr diesem im Unterricht nichts abgewinnen konntet. Ein bedrückendes, topaktuelles Zukunftsszenario – das hoffentlich niemals real wird.
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Bildung und Zeitgeschehen: großartige moderne Klassiker
Was ist Freiheit? Wie stark ist unsere Demokratie wirklich? Hannah Arendt treiben große philosophische Fragen um. In ihrem erst kürzlich auf Deutsch erschienenen Essay "Die Freiheit, frei zu sein", dreht sich alles – wer hätte es gedacht – darum, wie frei der Mensch in Staat und Gesellschaft sein kann. Und darum, was passieren muss, damit wir frei bleiben.
Frei von Schuld, Reue, Gewissen: Auch wie wir verwenden, beschäftigt die jüdische deutsch-amerikanische Theoretikerin und Publizistin. Wie hat sich der Begriff in verschiedenen historischen Epochen verändert? Entwickelt er sich weiter? Dieses nur etwas mehr als eine Stunde kurze Hörbuch ist – ein Hochgenuss für Arendt-Fans und alle, die es werden wollen.