Mindestens so legendär wie Star Wars und so kultig wie Star Trek: Doctor Who ist seit 1963 bei Science-Fiction-Fans beliebt – zumindest in Großbritannien. Dort stellte sich der Doktor bis 1989 im TV immer neuen Abenteuern. In Deutschland tauchte der Zeitreisende erst in den 1980er-Jahren auf und führte hierzulande lange Zeit ein unauffälliges Dasein. Die Serie machte bis 2005 eine Pause, doch lebte Doctor Who währenddessen in Büchern, Hörspielen und einem Fernsehfilm weiter. Seit März 2005 gibt es den Doktor wieder im Serienformat auf BBC und wird weiterhin auch als Hörbuch fortgeführt. Wenn du gern in die Welt von Doktor Who einsteigen willst, erfährst du hier, worum es in der Serie geht.
Worum geht es in Doctor Who?
Im Fokus von Doctor Who steht der Doktor, ein sogenannter Time Lord. Er reist mit seiner Tardis – einer Zeit-Raum-Maschine – durch Raum und Zeit. Dabei hilft der Doktor Menschen und anderen Lebewesen, bekämpft Bedrohungen wie die Daleks und stellt sich moralischen oder philosophischen Fragen. Generell ist der Doktor ein pazifistischer Held, der meist mit Intelligenz und Diplomatie statt mit Gewalt Konflikte löst.
Doctor Who verbindet Abenteuer und Science-Fiction mit Drama und historischen Elementen. Dabei werden Themen wie Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Hoffnung und Veränderung behandelt.
Wer ist der Doktor und die Tardis?
Das größte Geheimnis von Doctor Who ist die Identität des Doktors selbst. Stellt er oder sie sich vor, dann vornehmlich als The Doctor, woraufhin sein Gegenüber fragt: „Doctor Who?“. Seinen echten Namen nennt der Doktor nie und wenn er einen normalen Namen nennt, lautet dieser häufig John Smith – die beiden häufigsten Vor- und Nachnamen im Englischen.
Bekannt ist, dass der Doktor zu einer zeitreisenden Spezies gehört, die sich selbst „Time Lords“nennt und vom Planeten Gallifrey stammt. Eine weitere Besonderheit: Der Doktor kann sich in einer neuen Gestalt mit anderer Persönlichkeit reinkarnieren, wenn er oder sie tödlich verletzt wurden. Insgesamt zwölfmal kann ein Time Lord diesen Prozess durchlaufen, bevor er oder sie endgültig stirbt. Eine Hürde, die der Doktor dank einer glücklichen Wendung aber umgehen kann.
Gut zu wissen: Zu Beginn der Serie Doctor Who gab es die Reinkarnation nicht. Diese Idee kam erst auf, als der Schauspieler des ersten Doktors der TV-Serie gesundheitliche Probleme hatte. Die logische Erklärung dafür, dass plötzlich ein vollkommen neuer Doktor die Hauptrolle übernahm.
Und was hat es mit der Tardis auf sich? Dabei handelt es sich um eine Zeit-Raum-Maschine, und der Begriff ist lediglich die Abkürzung für Time And Relative Dimension In Space. Äußerlich sieht sie aus wie eine blaue, britische Polizeinotrufzelle aus den 1960er-Jahren und wirkt recht klein. Doch das täuscht, denn innen befindet sich eine sich ständig wandelnde Welt mit unzähligen Räumen. Die TARDIS ist das Gefährt des Doktors, mit dem er durch Raum und Zeit reisen kann. Sie bietet außerdem Schutz vor Gefahren und ist fast unzerstörbar.
Wer sind die Daleks?
Einer der bekanntesten und gefürchtesten Gegner in Doctor Who sind die Daleks: gepanzerte Maschinen. Sie sehen aus wie übergroße Salzstreuer und haben statt eines Kopfes eine schwenkbare Kuppel mit einem Augenstängel. Die Daleks wollen das Universum erobern und alle „minderwertigen“ Lebensformen auslöschen. Bekannt sind sie für ihren Ausspruch „Vernichten“ oder in späteren Übersetzungen „Eliminieren“. Angelehnt ist die Weltanschauung der Roboterwesen an den nationalsozialistischen Faschismus des Dritten Reiches.
Wie viele Doktoren gibt es?
Da sie die Fähigkeit haben, sich nach einer tödlichen Verwundung wieder neu zu erschaffen, gibt es zahlreiche Doktoren in Doctor Who. Die bekanntesten Doktoren sind der zehnte, elfte und der 14. Doktor. Sie wurden in der BBC-Serie von David Tennant (zehn und 14) sowie Matt Smith (elf) gespielt. Mit Jodie Whittaker als 13. Doktor beziehungsweise Doktorin übernahm erstmals eine Frau die Rolle des bekannten Time Lords. Der aktuelle 15. Doktor wird seit 2023 von Ncuti Gatwa gespielt.
Inkarnation | Schauspieler | Zeitraum |
1. Doktor | William Hartnell | 1963 bis 1966 |
2. Doktor | Patrick Troughton | 1966 bis 1969 |
3. Doktor | Jon Pertwee | 1970 bis 1974 |
4. Doktor | Tom Baker | 1974 bis 1981 |
5. Doktor | Peter Davison | 1982 bis 1984 |
6. Doktor | Colin Baker | 1984 bis 1986 |
7. Doktor | Sylvester McCoy | 1987 bis 1989 |
8. Doktor | Paul McGann | 1996 |
9. Doktor | Christopher Eccleston | 2005 |
10. Doktor | David Tennant | 2005 bis 2010 |
11. Doktor | Matt Smith | 2010 bis 2013 |
12. Doktor | Peter Capaldi | 2014 bis 2017 |
13. Doktor/Doktorin | Jodie Whittaker | 2018 bis 2022 |
14. Doktor | David Tennant | 2023 |
15. Doktor | Ncuti Gatwa | seit 2023 |
Doctor Who als Hörbuch
In erster Linie ist Doctor Who eine TV-Serie. Es gibt aber auch viele Hörbücher, die meistens auf der Fernsehserie basieren und teilweise von bekannten Autorinnen und Autoren verfasst wurden. So hat unter anderem der für sein Meisterwerk Per Anhalter durch die Galaxis bekannte Douglas Adams ein Doctor Who-Abenteuer geschrieben. Für alle Doctor Who-Fans und die, die es noch werden wollen, haben wir unsere fünf liebsten Hörbücher über den Time Lord zusammengestellt.
Doctor Who: The Pirate Planet von Douglas Adams
Der sehr mächtige Zeitschlüssel wurde in sechs Teile zerlegt. Diese wurden getarnt und versteckt. Der noch mächtigere Weiße Wächter will, dass der Doktor die Teile findet. Nachdem sie das erste Segment erfolgreich geborgen haben, verfolgen der Doktor, Romana und K9 das zweite Segment des Schlüssels bis zum Planeten Calufrax.
Doch als sie an der richtigen Stelle im All ankommen, landen sie auf dem falschen Planeten – Zanak. Dieser wohlhabende Planet wird vom mysteriösen „Captain“ regiert und von glücklichen Bewohnerinnen und Bewohnern bevölkert. Doch als die wertvollen Mineralien und Edelsteine in den Minen zur Neige gehen, kündigt der Captain einfach ein neues goldenes Zeitalter an und die Minen werden anstatt stillgelegt plötzlich mit neuen Vorräten gefüllt. Es ist ein Wunder – also stimmt etwas nicht.
The Pirate Planet von Douglas Adams ist Teil der 16. Staffel von Doctor Who. Die Geschichte begleitet den vierten Doktor und gehört zur sechsteiligen Geschichte rund um den Zeitschlüssel. Das Hörbuch ist aktuell nur auf Englisch verfügbar und enthält Spuren des für Adams typischen Humors, der sich voll in seinem Meisterwerk Per Anhalter durch die Galaxis zeigt.
Doctor Who: Die weinenden Engel von Jonathan Morris
Ein Autounfall reißt Rebecca Whitaker aus dem Leben, und ihr Ehemann Mark leidet stark unter dem Verlust. Dann erhält er einen verbeulten Briefumschlag, der vor vielen Jahren an ihn aufgegeben wurde. Darin befindet sich eine Liste mit Anweisungen. Und eine einfache Botschaft: „Du kannst sie retten!“. Das ist die Chance, auf die Mark gewartet hat. Doch es steht mehr als ein Menschenleben auf dem Spiel. Viel mehr. Der Doktor, Amy und Rory müssen verhindern, dass Mark die Geschichte der Welt ändert, und bekommen es mit alten Feinden zu tun.
Die weinenden Engel von Jonathan Morris basieren nicht direkt auf einer Folge von Doctor Who. Es ist vielmehr eine eigenständige Geschichte rund um den elften Doktor, die die weinenden Engel als zentrale Antagonisten einführt. Diese Kreaturen wurden erstmals in der Episode „Nicht blinzeln“ (Staffel drei, Episode zehn) vorgestellt und sind seitdem wiederholt in der Serie aufgetreten.
Doctor Who: Eiskalte Rache von Matt Fitton
Die Tardis materialisiert auf Coldstar, einem gigantischen Tiefkühl-Satelliten, auf dem immense Mengen Proviant lagern. Er kann ganze Welten versorgen. Doch es gibt Risse im Eis und etwas Unheimliches bewegt sich unter der Oberfläche. Der Doktor und Rose begegnen bald Robotern, Weltraumpiraten und einer noch größeren Bedrohung: den Eis-Kriegern. Diese alten Feinde des Doktors sinnen auf Rache. Als die Tunnel von Coldstar zu schmelzen beginnen, erwacht diese Gefahr und stellt eine enorme Bedrohung dar.
Matt Fitton hat Eiskalte Rache geschrieben und als eigenständiges Abenteuer des zehnten Doktors verfasst. Das Hörbuch basiert somit nicht auf einer bestimmten Folge der Fernsehserie. Daher fast schon ein Muss für Fans des Time Lords, um eine vielleicht noch nicht gesehene oder gelesene Geschichte zu erleben.
Doctor Who: Die Hand des Omega von Ben Aaronovitch
Der siebte Doktor und seine Begleiterin Ace kehren ins London des Jahres 1963 zurück, genauer gesagt: nach Shoreditch, wo sie auf eine militärische Einheit unter der Leitung von Captain Gilmore stoßen. Diese untersucht ungewöhnliche magnetische Anomalien, die von der Coal Hill School und einem nahegelegenen Schrottplatz ausgehen. Es stellt sich heraus, dass zwei verfeindete Dalek-Fraktionen auf der Suche nach der Hand des Omega sind. Dieses mächtige Time-Lord-Artefakt hat der Doktor während seines ersten Besuchs auf der Erde zurückgelassen.
Die Hand des Omega basiert auf einem Handlungsstrang der 25. Staffel von Doctor Who, der sich über vier Episoden erstreckt. Besonders spannend an der Geschichte ist die Charakterentwicklung von Ace und der historische Kontext, der aufgegriffen wird. Das Drehbuch und die Romanadaption stammen beide von Ben Aaronovitch, der später für seine Peter Grant-Reihe bekannt wurde.
Doctor Who: Apollo 23 von Justin Richards
Ein Astronaut in vollem Raumanzug taucht aus dem Nichts in einem belebten Einkaufszentrum auf. Vielleicht ein Werbegag? Ein Foto zeigte eine gut gekleidete Frau in einem roten Mantel, die tot am Rand eines Kraters auf der dunklen Seite des Mondes liegt. Daneben: ihr geliebtes Hündchen Poochie. Vielleicht ein Schwindel? Was steckt wirklich dahinter? Das wollen der Doktor und Amy herausfinden. Dabei entdecken sie, dass die Vorfälle nur unbedeutende Nebeneffekte in einem teuflischen Plan sind, die gesamte Menschheit zu versklaven. Und es gibt nur eine Möglichkeit, sie zu retten: Apollo 23.
Auch Apollo 23 hat sich keine spezifische Episode der Fernsehserie als Vorbild genommen. Justin Richards hat die Geschichte rund um den elften Doktor als eigenständigen Roman geschrieben. Eine Hörempfehlung für alle, die sich gern mit dem Thema Quantenverschränkung beschäftigen und sich von anderen wissenschaftlichen Konzepten faszinieren lassen.
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