Freida McFadden ist ein Phänomen. Spätestens seit dem weltweiten Erfolg der Housemaid-Reihe gilt die US-Autorin als Bestseller-Garantin. In Bookstagram- und BookTok-Posts wird McFadden teils als „Guilty Pleasure“, teils als „Queen of Plot Twists“ gehandelt. Beides passt. Denn einerseits lesen und hören sich ihre Bücher schnell und locker weg, andererseits lassen die überraschenden Wendungen ihrer Handlungen den Lesenden immer wieder das Blut in den Adern gefrieren. Der brandneue McFadden-Roman Die Kollegin ist da keine Ausnahme.
Der Schauplatz von Die Kollegin: das Großraumbüro einer amerikanischen Firma für Nahrungsergänzungsmittel. Dort erscheint die normalerweise so mustergültig korrekte Dawn Schiff eines Tages unangemeldet nicht zum Dienst. Natalie, die am Arbeitsplatz neben Dawn sitzt, amüsiert sich zunächst über die ungewohnte Nachlässigkeit ihrer nerdigen Kollegin. Doch dann nimmt sie auf Dawns Arbeitstelefon einen Anruf entgegen, der die Situation zum Kippen bringt. Eine flehende Stimme haucht in den Apparat: „Hilf mir!“ Mit diesen Worten beginnt ein atemloser Hochspannungs-Trip, in dem bis zum Schluss ein schockierendes Geheimnis das nächste jagt.
Die Kollegin ist der Auftakt einer Reihe von Standalone-Romanen, also Büchern, die für sich stehen und nicht als Serienerzählung angelegt sind. In den Titeln der Reihe lotet Freida McFadden die dunklen Seiten scheinbar langweiliger Alltagszenarien aus. Im August 2025 folgt Der Lehrer und im Dezember Der Freund. Die englischen Originalausgaben der drei Titel landeten allesamt auf Platz eins der renommierten New York Times-Bestsellerliste.
Ein Ende von McFaddens Erfolgswelle ist nicht in Sicht. Gerade hat die Autorin beim US-Verlag Sourcebooks einen Langzeitvertrag über sieben weitere Bücher unterzeichnet. Zudem arbeitete sie am Drehbuch einer hochkarätig besetzten Housemaid-Verfilmung mit, auf die wir gleich noch mal zu sprechen kommen. Doch wer ist überhaupt diese Frau, die sich so meisterhaft darauf versteht, das Grauen hinter den Fassaden des Gutbürgerlichen zu offenbaren? Hier findest du es heraus und enthüllst obendrein das Geheimnis hinter McFaddens Plottwists.
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Freida McFadden: Wie alles begann
Freida McFadden wurde 1980 geboren und wuchs in New York City auf. Eigenen Aussagen zufolge schrieb sie schon als Zehnjährige erste Bücher. Mit Anfang zwanzig kam sie zeitweise bei einer Literaturagentur unter, doch ein Verlags-Deal blieb aus. So konzentrierte sich McFadden zunächst auf ihr Medizinstudium in Harvard. Ihr erstes Buch brachte sie 2013 als Selfpublisherin heraus: The Devil Wears Scrubs ist ein komödiantischer Arztroman, der bisher nicht ins Deutsche übersetzt wurde. Die Autorin verarbeitete darin ihre ersten Berufserfahrungen im Krankenhaus.
Die Handlung: Die frischgebackene Medizinerin Jane McGill hat ein Jahr als Assistenzärztin am Manhattan County Hospital vor sich. Doch schon der erste Monat wird zur Zerreißprobe. Bereitschaftsnächte, schwierige Patientinnen und Patienten, Überforderung und vor allem die zickige Stationsärztin Alyssa Morgan machen Janes Berufseinstieg zum Höllenritt. Statt Routine zu entwickeln, stolpert sie von Fettnapf zu Fettnapf. Und dann ist da auch noch dieser gutaussehende, aber skrupellose Chirurg Ryan Reilly, der Jane nach allen Regeln der Kunst den Kopf verdreht.
Dass der Titel von McFaddens Debütroman einerseits auf die Fashion-Satire The Devil Wears Prada und andererseits auf die Krankenhaus-Sitcom Scrubs Bezug nimmt, lässt tief blicken. The Devil Wears Scrubs ist ein rasanter und oft urkomischer Streifzug durch den chaotischen Krankenhausalltag einer angehenden Ärztin. Vier Jahre später ließ McFadden ihr Alter Ego Jane McGill nochmals auftreten. Im Sequel The Devil You Know geht Janes eigentlich verflossene Affäre mit Ryan Reilly in die zweite Runde.
Freida McFadden: Der internationale Durchbruch
Nach dem Selfpublishing-Debüt dauerte es noch neun Jahre, bis Freida McFadden zu ihrer eigentlichen Bestimmung als Thriller-Autorin fand. Zur Perfektion trieb sie ihre Spezialität als Meisterin überraschender Plottwists in der 2022 gestarteten Housemaid-Serie. Die Bücher der Reihe avancierten erst in den USA zu Supersellern und wurden inzwischen in 40 Sprachen übersetzt.
Quadrologie der mörderischen Millie: Die „Housemaid“-Reihe
Die Housemaid-Romane sind eine buchstäblich mörderisch spannende Kampfansage an den schönen Schein und die Fassaden der Wohlanständigkeit. Im Mittelpunkt der Reihe steht Millie Calloway, eine junge Frau, die als Hausmädchen in den Anwesen der New Yorker High Society anheuert. Dabei kommt sie nicht nur den abgründigen Seiten ihrer Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auf die Schliche, sondern trägt auch ihren eigenen tiefschwarzen Schatten in die vornehmen Haushalte hinein. Denn Millie hat ein dunkles Geheimnis. Ein sehr dunkles. Dessen komplettes Ausmaß du erst am Schluss der Reihe vollständig erfassen wirst.
„Großartig!“, „fesselnd“ oder „heftiger Plottwist“ schreibt die Audible-Community über Wenn sie wüsste, den ersten Housemaid-Roman. Die Kommentare zu den Fortsetzungen klingen ähnlich. Die Haupterzählung besteht aus drei Bänden, wobei der dritte einen Zeitsprung macht und von der älteren Millie erzählt, die inzwischen selbst Haus und Familie hat. Die Geschehnisse zwischen Band zwei und drei schildert McFadden in der Kurzgeschichte Weil sie dich kennt, die als eine Art Bonus-Episode der Reihe veröffentlicht wurde, aber laut Autorin vor dem dritten Teil gelesen werden sollte.
Der erste Housemaid-Roman wird derzeit in Hollywood verfilmt. Die Inszenierung übernimmt Ghostbusters-Regisseur Paul Feig. Die Rolle der Millie übernimmt Sydney Sweeney, die bei uns derzeit im Survival-Thriller Eden im Kino zu sehen ist. Weitere Hauptrollen übernehmen Amanda Seyfried und 1923-Star Brandon Sklenar. In den USA startet der Film am 25. Dezember 2025, im deutschsprachigen Raum soll er im Januar 2026 anlaufen.
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Freida McFadden: Das Geheimnis ihrer Plottwists
Auch wenn Freida McFadden inzwischen eine Menge Geld mit ihren Büchern verdient, praktiziert sie weiterhin zwei mal pro Woche als Ärztin. Nicht zuletzt deshalb, weil sie dem Job vieles verdankt, was ihr beim Schreiben zugutekommt.
„Alles in allem glaube ich, dass meine Erfahrungen als Medizinerin meiner Autorinnenkarriere geholfen haben“, bekennt sie in den FAQs auf ihrer Website. „Erstens bin ich in der Lage medizinische Szenarien mit einem hohen Maß an Genauigkeit zu beschreiben. Zweitens gab mir mein geregeltes Einkommen die Möglichkeit, Geld in Marketing zu investieren, ohne davon abhängig zu sein, dass die Bücher den Betrag wieder einspielen. Auch wenn sie es in der Regel getan haben.“
Freida McFadden lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern und einer Katze in Boston. Bei öffentlichen Lesungen ist sie eher selten zu erleben. Aber sie schließt nicht aus, dass sie in Zukunft Schreibklassen für angehende Autorinnen und Autoren geben könnte.
Das Geheimnis ihrer Plottwists erklärt sie einerseits mit ihrer mathematischen Denkweise, andererseits mit den hohen Ansprüchen der Lesenden von heute:
„Heute musst du weitergehen, als nur zu sagen: ‚Die Verdächtigen sind A, B, C und D, und A ist der Killer.‘ Es reicht nicht mal mehr zu sagen, der Killer ist E. Stattdessen musst du sagen, der Killer ist E, aber er ist gleichzeitig auch B und war außerdem die Mutter und die Tochter des Opfers und eigentlich schon die ganze Zeit tot. Das ist das Level von Twistiness, das heutzutage gefordert ist.“
Neben ihrer eigenen Thriller-Mathematik wird Freida McFadden aber natürlich auch von eigenen Leseerfahrungen zu ihren Thrillern inspiriert. So hat sie auf ihrer Website eine lange Liste mit Leseempfehlungen veröffentlicht. Das sind ihre zehn Highlights.
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