Kleines sprachliches Wunderwerk

Man kann über Peter Handke denken wie man will, sprachlich ist er genial. Und wenn man jetzt noch weiß, wer einer der "Lehrer" Handkes war, kommt man an Georges Bernanos, der es nämlich ist, nicht vorbei. Eine Nacht von Bernanos ist das Gegenteil dessen, was Handke meist vergebens lebenslang zu Recht kritisiert hat: Heutige Autoren könnten nicht mehr beschreiben, glauben sich modern, wenn ihre Sätze die Anzahl von zehn Wörtern nirgendwo übersteigt und merken nicht, dass ihre Texte daherkommen wie Werbetexte oder Schlagzeilen im Spiegel.

Es ist ein Genuss, Eine Nacht mit Bernanos zu verbringen, auch wenn sie nur 42 Minuten dauert, und es ist eine Schande, dass diese Nacht die einzige ist, die es als Hörbuch zu geben scheint. Kaufen Sie einfach alles von Bernanos dessen Sie handhaft werden, oder gehen Sie in die nächste Bibliothek und lassen sich frustrieren, daß man Bernanos dort vermutlich gar nicht kennt.

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