AUTOR

Tanja Ludwig

Jahrzehntelang hatte ich mich damit gequält, endlich so schlank zu werden, wie es meine Freundinnen waren. Die konnten scheinbar alles von Fastfood bis Torten essen und nahmen kein Gramm zu. Ich musste nur an der Theke der Bäckerei und Konditorei meines Vaters vorbeigehen und hatte schon fünf Kilo mehr auf den Rippen. Neben meiner Leidenschaft für Brot und herzhafte Snacks aller Art waren es besonders Süßspeisen und Torten, denen ich nicht widerstehen konnte. Ich will nichts beschönigen, ich hatte mir so viel Speck aufgefuttert, dass der Arzt mir schon eine OP zur Magenverkleinerung empfohlen hatte. Depressiv war ich über das Übergewicht auch noch geworden. Ich wollte nicht mehr aus dem Haus gehen, hatte keine Partnerschaft und lag am liebsten den ganzen Tag im Bett. Dort aß ich Unmengen von Süßigkeiten, um meine wunde Seele zu trösten. Ich wusste, dass die OP mir helfen konnte, mein Problem zu lösen, doch ich hatte wahnsinnig Angst vor dem Eingriff. Im Internet suchte ich nach Alternativen und landete auf einer Gesundheitsmesse. Dort kam ich eher zufällig an einem Stand ins Gespräch mit einer Lebensberaterin. Die Frau war mir sofort sympathisch und ich schüttete ihr einfach mein Herz aus. Sie sagte lange nichts und dann nur ein Wort: "Zuckersucht". Im Anschluss erklärte mir sie das fatale Spiel, das die weißen Kristalle mit unserem Körper und unserer Seele treiben. Jeder kennt das, wenn die Gedanken um ein Stück Schokolade kreisen. Je intensiver versucht wird, dieser Lust zu entkommen, desto größer wird der Appetit. Ein Stück sollte die Ruhe wiederherstellen. Dabei bleibt es leider in der Regel nicht. Zucker schafft es, den Jahrmillionen alten Mechanismus außer Kraft zu setzen, der beim Menschen dafür sorgt, den Hunger zu stillen. Eigentlich hat jeder von uns schon genug Energie aufgenommen, wenn die Lust auf Süßes kommt. Kuchen & Co. dienen daher nicht zur Befriedigung des Hungers, sondern des Geistes. Wissenschaftler haben sogar festgestellt, dass Zucker eine ähnliche Abhängigkeit wie Drogen verursachen kann. Eine Tatsache, mit der die Lebensmittelindustrie gezielt spielt und vielen Produkten eifrig künstliche Fette und Zucker zusetzt. Ich erfuhr, dass Menschen, die nur 67 Gramm Zucker am Tag zu sich nehmen, deutlich häufiger an Depressionen erkranken. Da machte es klick und ich hatte den Schlüssel zu meiner desolaten körperlichen und mentalen Verfassung in der Hand. Fortan verkniff ich mir Süßes und reduzierte auch drastisch die Kohlenhydrate, die ebenfalls den Blutzuckerspiegel nach oben treiben. Es klappte: Ich verlor schnell an Gewicht und meine seelische Verfassung wurde jeden Tag besser. Nun bin ich der Typ, der aber nicht ewig auf sein Stück Kuchen oder eine süße Belohnung zwischendurch verzichten möchte. Für mich gehört das einfach zur Lebensqualität dazu und ich bin der Meinung, dass die Gier ins Bodenlose steigt, wenn dauerhaft um Süßigkeiten ein Bogen gemacht wird. Das Problem: Jedes Rezept verlangt weißen Industriezucker und diesen durch den braunen Vollrohrzucker zu ersetzen ist nicht wirklich eine Alternative. Flüssiger Süßstoff ist nicht nur ungesund, sondern führt zu geschmacklich indiskutablen Ergebnissen. Da mich das Thema gesunde Ernährung gepackt hatte und ich gerade in der Ausbildung zur ganzheitlichen Ernährungsberaterin war, machte ich mich auf die Suche nach gesunden Zuckeralternativen. In einer Konditorei groß geworden, weiß ich natürlich, um die vielen Funktionen, die Zucker zusätzlich zu seiner Süßkraft im Teig erfüllt. Er verbindet sich mit dem Eiweiß während des Backvorgangs, was für eine herrlich-fluffige Konsistenz des Teiges sorgt. Fehlt Zucker, werden Kuchen und Tortenböden zu fest oder die Masse ist nicht homogen. Auch Marmelade schmeckt ohne Zucker nicht. Die Lösung all dieser Probleme bieten Xylit und Erythrit, die Zucker zum Verwechseln ähnlich sehen und sich leicht verarbeiten lassen. Beide haben weniger Kalorien und sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel stabil bleibt - wer Punkte zählt, darf sich freuen, dass dieser natürliche Zuckerersatz überhaupt keine hat, was auch für die Kohlenhydrate gilt. Ähnlich verhält es sich übrigens mit Stevia, einem pflanzlichen Süßungsmittel. Kochen und Backen mit diesen gesunden Zuckerersatzstoffen verlangt jedoch einiges an Hintergrundwissen: Vorhandene Rezepte lassen sich nicht einfach 1: 1 umsetzen. Aus diesem Grund habe ich meine Küche und Backstube geöffnet und ein Buch mit Hintergrundwissen plus weitere Titel mit vielen Rezepten zusammengestellt. Herausgekommen ist eine Reihe, die es erlaubt, Süßes zu essen und weiter dabei abzunehmen. Die Rezepte lassen sich mit vielen Diätformen kombinieren und sind so köstlich, dass sogar der Familie das Wasser im Munde zusammenläuft. Besonders wichtig ist mir dabei die Alltagstauglichkeit, denn die meisten süßen Köstlichkeiten sind im Nu zubereitet. Abnehmen mit natürlichen Zuckeralternativen war noch nie so leicht und genussvoll - und meine Depressionen sind auch Schnee von gestern!
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