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Oscars & Himbeeren - der Film- und Serien-Podcast

Oscars & Himbeeren - der Film- und Serien-Podcast

Von: Ronny Rüsch
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Über diesen Titel

Immer freitags präsentiert Ronny Rüsch "Oscars & Himbeeren", den Podcast rund ums Streamen! Jede Woche stellen der Filmexperte und sein Co-Host Axel Max sich die Frage: Was ist neu bei Netflix, Disney+, Amazon Prime & Co.? Welcher Film erhitzt die Gemüter? Welche Serie wird jetzt schon gefeiert? Informativ. Unterhaltsam. Kompakt. Du schätzt unsere Arbeit und willst uns einen Kaffee oder ein Bier spendieren: https://www.paypal.com/paypalme/HausmeisterRonny Mehr unter: https://hausmeisterronny.substack.com/

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Kunst
  • "Tron: Ares": Von Kritikern zu Unrecht zerlegt
    Oct 17 2025

    “Tron: Ares” ist ein Film, den man trotz aller Schwächen gesehen haben sollte und zwar im Kino. Denn was Regisseur Joachim Rønning hier visuell entwirft, ist keine bloße Science Fiction, sondern ein ästhetisches Erlebnis aus Licht, Bewegung und Sound. Die Rückkehr ins “Grid”, diese ikonische, künstlich leuchtende Welt aus Neon und Dunkelheit, gelingt auf eine Weise, die zugleich vertraut und radikal modern wirkt. Der Film entfaltet auf der großen Leinwand eine Energie, die man in Zeiten formelhaft gestreamter Actionfilme kaum noch erlebt. Das ist die große Stärke von “Tron: Ares”. Dieser Film glaubt noch an das Kino.

    Doch so sehr das Auge verwöhnt wird, so wenig Futter bekommt der Kopf. Die Handlung wirkt oft fahrig, die Dialoge sind stellenweise schlicht und die Figuren bleiben seltsam flach. Man versteht, was sie tun, aber nicht immer, warum sie es tun. Es fehlt an innerer Notwendigkeit und an emotionaler Tiefe.

    Was “Tron: Ares” dennoch rettet, ist seine kompromisslose Sinnlichkeit. Der Film ist ein Fest für die Sinne. Die Kameraarbeit hypnotisiert, der Soundtrack von Nine Inch Nails schiebt sich wie ein dunkler Strom durch jede Szene und die Lichtarchitektur ist präzise komponiert. Gerade in den ruhigeren Passagen entfaltet sich ein melancholischer Sog, der an das ursprüngliche Versprechen des “Tron”-Universums erinnert, an die Sehnsucht nach der Verschmelzung von Mensch und Maschine.

    Trotz erzählerischer Schwächen bleibt “Tron: Ares” also ein Film, den man nicht einfach abtun kann. Er stolpert, aber er stolpert nach vorn. In einer Zeit, in der viele Blockbuster in kalkuliertem Zynismus erstarren, wagt dieser Film Pathos, Farbe und Vision. Vielleicht ist das sein größter Verdienst. Er erinnert daran, dass Kino mehr sein kann als nur ein Produkt. Nämlich Rausch und Idee zugleich. “Tron: Ares” ist kein perfekter Film, aber ein schöner Beweis dafür, dass Perfektion manchmal gar nicht das Ziel sein sollte.



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    37 Min.
  • "Play Dirty": Ein Film ohne Puls
    Oct 10 2025

    “Play Dirty” ist einer dieser Filme, die von Anfang an wirken, als wüssten sie nicht, weshalb sie existieren. Man sieht Geld, Aufwand und ein paar große Namen, aber nichts davon führt irgendwohin. Alles wirkt routiniert, glatt und gleichzeitig leer. Shane Black, der früher das Talent hatte, Action und Ironie zu verbinden, scheint hier vor allem sich selbst zu imitieren. Die Szenen folgen einander, ohne dass man das Gefühl hat, irgendetwas würde auf dem Spiel stehen.

    Mark Wahlberg spielt die Hauptfigur Parker mit der Energie eines Mannes, der schon weiß, dass das alles keine Bedeutung hat. Er ist da, spricht, läuft und kämpft, aber es bleibt nichts. Die Coolness wirkt aufgesetzt, die Härte wirkt müde, und selbst in den Momenten, die spannend sein sollen, bleibt der Film seltsam leblos.

    Die Geschichte will ein Heist-Thriller sein, irgendwo zwischen moralischem Dilemma und Hochglanz-Action, aber sie hat keine Richtung. Man merkt die Bemühung, clever zu sein, doch es fehlt der Kern. Alles wirkt wie zusammengestückelt, als hätte man Szenen aus besseren Filmen genommen und lose verbunden. Visuell ist “Play Dirty” perfekt ausgeleuchtet und makellos gefilmt, aber genau darin liegt das Problem. Nichts hat Kante. Nach Mut sucht man vergebens.

    Dieser Amazon-Film ist kein Desaster, er ist schlimmer. Ein Film, der völlig gleichgültig wirkt. Man schaut ihn, vergisst ihn und fragt sich, ob er überhaupt jemals wirklich stattgefunden hat.



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    35 Min.
  • Unerwartet charmant: "Call My Agent: Berlin"
    Oct 3 2025

    Als Disney+ die deutsche Version des französischen Serienhits “Dix pour cent” ankündigte, war der erste Reflex Skepsis. Braucht es wirklich noch ein weiteres Remake und dann auch noch im deutschen Kinobetrieb? Doch schon nach wenigen Folgen zeigt sich, dass “Call My Agent: Berlin” erstaunlich gut funktioniert. Im Zentrum steht die Künstleragentur “Stern”, die nach dem plötzlichen Tod ihres Chefs ums Überleben kämpft. Zwischen internen Machtkämpfen, verletzten Egos und branchentypischen Krisen wird schnell klar: Das Berliner Setting verleiht der bekannten Vorlage eine eigene Note.

    Die Besetzung kann sich sehen lassen. Karin Hanczewski überzeugt als ehrgeizige Agentin Sascha, Lucas Gregorowicz bringt trockenem Humor ins Spiel, und Dana Herfurth sorgt für frischen Wind. Prominente Gastauftritte von Moritz Bleibtreu, Iris Berben, Veronica Ferres, Katja Riemann, Heiner Lauterbach und Florence Kasumba verleihen der Serie zusätzlichen Reiz, vor allem, weil sie den Mut haben, ihre eigenen Eitelkeiten selbstironisch aufs Korn zu nehmen. Gerade diese Mischung aus bekannten Gesichtern und neuen Figuren hält die Folgen lebendig.

    Natürlich erfindet “Call My Agent: Berlin” das Rad nicht neu. Manche Szenen wirken etwas zu glatt, nicht jede Pointe zündet, und gelegentlich spürt man die Nähe zur französischen Vorlage. Doch unterm Strich überwiegt der positive Eindruck: Die Serie ist unterhaltsam, charmant und deutlich besser geraten, als viele erwartet hätten. Wer sich auf den Blick hinter die Kulissen der deutschen Film- und Fernsehbranche einlässt, macht mit dieser Adaption nichts falsch.



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    28 Min.
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