5 Minus Titelbild

5 Minus

5 Minus

Von: Dr. Laura Dalhaus
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Über diesen Titel

5 Minus - Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel. Das Gesundheitssystem kollabiert und das hat Konsequenzen. Darüber spreche ich mit Menschen, um Ideen und Lösungswege zu entwickeln. Denn Politik hat leider in den letzten 20 Jahren bewiesen, dass sie es aus unterschiedlichen Gründen nicht kann. Wir starten einen Versuch. https://linktr.ee/LauraDalhausCopyright 2025 Dr. Laura Dalhaus Hygiene & gesundes Leben Sozialwissenschaften
  • Gesundheitssystem zwischen Anspruch und Wirklichkeit – Laura zum aktuellen Stand
    Oct 29 2025

    Wie steht es aktuell um das Gesundheitssystem? Das bespricht Dr. Laura Dalhaus in ihrer neuen Folge von „5 Minus – Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“.

    Sie startet direkt mit einer Schlagzeile: Das mit dem Herbst der Reformen wird wohl alles nix. Merz diskutiert lieber über das Stadtbild, statt das Gesundheitssystem anzuschauen. Und auch hier gibt es ja kein Erkenntnisproblem mehr, sondern nur ein Umsetzungsproblem.

    Unsere Gesellschaft steht unter Druck: Chronische Krankheiten, Fachkräftemangel, Technologie und Demografie sind unsere Herausforderungen. Sparmaßnahmen ändern hier nichts am GKV-Einnahmedefizit. Denn die Kosten steigen. Gesundheitsministerin Warken möchte nun die Verwaltungskosten begrenzen und die Budgets der Kliniken deckeln.

    Vorschläge kommen zurzeit aus der Richtung der Prävention und Gesundheitsförderung, u.a. eine höhere Steuer auf Nikotin, Alkohol und Zucker könnte helfen. Die Aufgabe der Prävention hat allerdings der Staat, nicht die Krankenkassen, die nun dazu gezwungen werden sollen. Das Resultat: Der GKV Spitzenverband verklagt den Bund.

    Laura bringt schockierende Zahlen auf den Tisch: Für die ambulante Behandlung werden aktuell 50 Milliarden Euro ausgegeben, für Medikamente 55 Milliarden Euro.

    Was sie aktuell völlig unethisch findet ist, dass die AOK Chefin Nordost meint, höhere Lohnkosten müssten „verdient“ werden.

    Ein weiteres Problem ist die gewünschte Ambulantisierung. Mit denen, die bereits ambulant versorgen, wird allerdings kaum gesprochen. Krankenhäuser können die ambulante Versorgung gar nicht leisten, schließlich werden diese keine Hausbesuche anbieten. Die Kosten für die Ambulantisierung sollen aus dem Transformationsfond bezahlt werden, der eigentlich die Digitalisierung unterstützen sollte.

    Das Schlimme: Es gibt moderne Konzepte, welche die Versorgung verbessern können, beispielsweise das HÄPPI-Konzept und der Einsatz von Physician Assistants und Primary Care Manager, diese werden von der Politik aber ignoriert.

    Ein Nischenthema, das Laura aber stark aufregt, sind die Regresse für Wundmanagement. Als Chirurgin behandelt sie viele Wunden selbst und hat immer wieder Regresse der Krankenkassen, weil sie im Vergleich zu anderen Praxen „zu viele“ Pflaster und Kompressen nutzt. Die Preise für die Wundmanagement-Präparate sind allerdings geheim, Laura weiß vorher nie, welche Summe ihr Verband gerade kostet.

    Auch das Primärarztsystem wird wieder heiß in der Presse diskutiert. Die TK allerdings plädiert gerade dafür, die Hausarztzentrierte Versorgung abzuschaffen. Wenn das passiert, wird Laura ihre Kassenzulassung abgeben. Auch der Spitzenverband für fachärztliche Versorgung erklärt, dass die Niederlassung zunehmend unattraktiver wird.

    Gesundheitsministerin Warken möchte aktuell eine Apothekenreform. Hierdurch sollen in Apotheken auch Impfungen durchgeführt werden können. Auch verschreibungspflichtige Medikamente für akute, unkomplizierte Formen sollen ohne Arztkontakt ausgegeben werden. Für viele Ärzt:innen klingt das nach Konkurrenz, Laura findet es grundsätzlich gut, wenn mehr Menschen in der Gesundheitsversorgung teilnehmen. Allerdings sieht sie ein Problem damit, dass Patient:innen verunsichert werden. Auch dm will jetzt Medizin machen – hier gilt das gleiche Problem mit der Verunsicherung. Dm will die Verantwortung auch noch auf die Patient:innen abwälzen. Laura hinterfragt außerdem, ob dm das „einfach darf“ – schließlich geht es hier um Heilkunde!

    Außerdem hören wir in dieser Folge noch einiges über Jens Spahn (es vergeht keine Folge ohne ihn), die Gematik und damit verbunden die ePA und das e-Rezept, entzogene Approbationen und die EU, die dieses Problem nicht EU-weit in den Griff bekommt sowie Antibiotika, die durch die Massentierhaltung immer weniger wirken.

    Zu den Quellen:

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    1 Std. und 19 Min.
  • Zu wenig Therapieplätze? Kaputte Bedarfsplanung! | Johanna Thünker
    Oct 22 2025

    Wieso haben wir eigentlich so wenig Therapieplätze? Gibt es zu wenig Psychotherapeut:innen? Und wie funktioniert deren Ausbildung? Welche Arten von Psychotherapie gibt es überhaupt?

    Um diese Fragen endlich mal zu klären, hat Dr. Laura Dalhaus für die nächste Folge von „5 Minus – Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“ Dr. Johanna Thünker eingeladen.

    Die beiden haben sich in einem Ausschuss für Qualitätssicherung kennengelernt. Johanna ist niedergelassene Psychotherapeutin und außerdem stark in der Berufspolitik aktiv.

    Doch kommen wir zu der Frage, die uns alle schon so lange unter den Nägeln brennt: Warum gibt es zu wenig Therapieplätze?

    Johanna erklärt, dass der Grund dafür nicht ist, dass es zu wenig Psychotherapeut:innen gibt, sondern die Bedarfplanungsrichtlinie. Diese legt fest, wie viele niedergelassene Psychotherapeut:innen es pro Planungsbezirk geben darf. Doch diese Bedarfsplanung beruht auf Zahlen von 1999, als die Psychotherapie überhaupt im kassenärztlichen Versorgungssystem angekommen ist. Dazu gibt es den Polizentrischen Verflechtungsraum, das bedeutet, dass Regionen andere mitversorgen sollen. Versuche, diese Berechnungen zu korrigieren, scheitern daran, dass dieses System historisch gewachsen ist – man müsste es komplett neu auflegen.

    Laura ist sich sicher: Würden Menschen frühzeitiger eine Behandlung bekommen, dann wären sie auch „schneller durch“ und es gäbe weniger Chronifizierungen. So sind auch die Langfristkosten viel höher, Bildungschancen und soziale Teilhabe sind in Gefahrt. Sowohl menschlich als auch volkswirtschaftlich ist das ein Riesenskandal.

    Früher gab es übrigens gar keine Regelung für die psychotherapeutische Ausbildung. Mittlerweile ist diese sortierter, die Vergütung ist allerdings weiterhin unterirdisch. Und: Wenn Menschen nach dem Approbationsstudium keinen Platz finden, gehen sie in der Versorgung verloren.

    Auch Therapeut:innen müssen übrigens viel Bürokratie machen. Vor allem Gutachten fressen viel Zeit. Zudem muss vor jeder längerfristigen Behandlung ein umfangreicher Bericht geschrieben werden, sowie eine komplexe Bedarfsplanung. Es wirkt so, als wäre ein kollektives Misstrauen vorhanden.

    Johanna moniert, dass viel Geld in Modellprojekte versenkt wird, gleichzeitig stehen bei ihr 218 Menschen auf der Warteliste – selbst wenn sie wollte, könnte sie diese nicht alle behandeln.

    Sie erklärt außerdem die verschiedenen Arten der Unterstützung:

    Psychiater:innen übernehmen viel den medikamentösen Teil.

    Psychotherapeut:in kann man als Psychiater:in oder Psycholog:in werden, im Kinder- und Jugendbereich auch als Pädagog:in.

    Verhaltenstherapie basiert auf Lernprozessen und Lerntheorien und dort lernt man, andere Denkstrategien im Alltag anzuwenden.

    Tiefenpsychologie und Psychoanalyse basieren darauf, dass die Probleme etwas mit der Vergangenheit und vergangenen Konflikten zu tun haben.

    Systemische Psychotherapie kennen viele als Familientherapie.

    Zu Beginn einer Therapie gibt es eine psychotherapeutische Sprechstunde – daraus erhält man als Patient:in eine Ersteinschätzung und eine konkrete Empfehlung, wie es weitergehen soll.

    Zum Berufsverband: https://www.bdp-verband.de/



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    52 Min.
  • Wie die KV auf das Gesundheitssystem blickt | Dirk Spelmeyer
    Oct 15 2025

    Wie sieht die Kassenärztliche Vereinigung das Gesundheitssystem? Und was kann sich in der Politik und Berufspolitik ändern, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern?

    Für diese Diskussion hat Dr. Laura Dalhaus diesmal den Vorstandsvorsitzenden der Kassenärzlichen Vereinigung Westfalen Lippe in den Podcast „5 Minus – Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“ eingeladen: Dr. Dirk Spelmeyer.

    Er ist Facharzt für Urologie und macht seit fast 20 Jahren Gesundheitspolitik.

    Dabei erklärt er, dass das System völlig überreguliert ist – was in den letzten Jahren immer schlimmer geworden ist.

    Laura erzählt vom Beispiel einer Kollegin, die Probleme mit einer Kassenzulassung hat. Dieses Zulassungswesen ist von 1957 und hätte schon längst in Rente gehen sollen. Dirk möchte seit Jahren eine Veränderung herbeiführen, beißt sich daran aber die Zähne aus. In seinen Augen besteht dringender Handlungsbedarf – er sieht den Gesetzgeber als Problem. Schließlich will die KV die Kolleg:innen auch schnell im System haben.

    Die beiden sprechen auch über die Krankenhausreform, die vor allem auf die Pädiatrie einen negativen Impact hat. Laura sieht das hochkritisch, denn die Pädiatrie platzt aus allen Nähten, es gibt Probleme in den Krankenhäuser, was Aus- und Weiterbildung betrifft. Auch Dirk erklärt, dass wir sehenden Auges auf eine Unterversorgung zusteuern.

    Laura sieht auch Ungerechtigkeiten bei der Behandlung vom stationären und dem abulanten Sektor. Ambulant ansässige Ärzt:innen müssen mit Deadlines digitalisieren während Krankenhäuser für die Einführung der TI (Telematik Infrastruktur) Geld bekommen. Dirk erklärt, dass die Politik auf dem ambulanten Auge blind ist, die Krankenhäuser diese Investitionen aber benötigen.

    Er moniert, dass in der Regierungskommission kein Kollege aus dem ambulanten Sektor vertreten ist.

    Ein weiteres Thema ist das Primärarztsystem. Ärzt:innen sind sozialisiert mit Verdünnerscheine und „unnötig“ wirkende Arztbesuche sind nötig, um zu überleben.

    Dirk möchte, dass Patient:innen weiterhin die Möglichkeit haben, Fachärzt:innen zu besuchen und erklärt, dass es auch eine Verantwortung auf Seiten der Patient:innen gibt.

    Das bezieht er auch auf die Gesundheitskompetenz, hier fehlt ihm eine gesellschaftliche Initiative.

    Ein weiteres Thema sind auch die Arzneimittelpreise, die mehr Geld verschlingen als der ambulante Sektor. Laura möchte die ethische Debatte aufmachen, was eine solidarische Krankenversicherung bezahlen muss und wann es zu viel des Guten ist. Können wir als Ärzteschaft so etwas einfordern?

    Denn das Gesundheitssystem in der jetzigen Form ist bald nicht mehr finanzierbar.

    Außerdem erklärt Laura die Problematik von Private Equity und Konzernen im Gesundheitssektor, welche die Wertschöpfungskette voll ausnutzen. Hier gibt es keine gegenseitige Kontrolle, wie sie es sonst gewohnt ist.

    Wird die selbstständige Ärzteschaft aussterben, weil wir nicht gegen diese angehen können?

    Dirk erklärt am Ende, dass er fordert, dass mehr Praktiker in der Regierungskommission sitzen: Aus der Hausärzteschaft, Fachärzteschaft und aus dem KV/KVB-System.



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    51 Min.
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