So good!

(ENGLISH BELOW)


3,5* auf 4 aufgerundet, weil die Thematik sehr gut behandelt wurde.


Ich muss, sagen ich bin recht skeptisch an dieses Buch rangegangen, weil die Thematik (Lehrer-Schüler-Beziehung) doch eine sehr schwierige ist und ich Angst hatte, das irgendwas verherrlicht wird. Aber ich wurde positiv überrascht!

Meiner Meinung nach ist J.H. Trumble sehr gut an das Thema herangetreten und hat auch einen Erwachsenen (Andrew; 24) gezeichnet, der verantwortungsbewusst ist – dich dann aber irgendwann in seinen Gefühlen verloren hat. Auch wenn der Schüler (Robert; 17) und Andrew nicht so weit auseinander sind, was das Alter angeht, hat man gemerkt, das dort Unterschiede in der Entwicklung sind.
Andrew war einfach viel weitsichtiger und wusste, was es bedeutet, sich auf einen Schüler einzulassen. Das es eine Straftat ist und das er dafür alles verlieren kann – Job, Ansehen, seine Tochter; seine Freiheit. Auch hat er versucht, Robert genau dies klarzumachen und Grenzen zu ziehen, die Robert nicht verstanden hat. Die er vielleicht auch nicht verstehen wollte.

Auch war es keine Geschichte a la „Oh du bist so hot, lass mal f*cken“. Danke dafür, wirklich.

Robert hat große Probleme daheim – ein Vater, der im Sterben liegt; eine Mutter, die das schwarze Schaf der Familie ist und Tanten, die abartiger nicht sein könnten.
Robert weiß nicht, wie er mit seinem Vater umgehen kann und soll.
Robert weiß, dass sein Vater ihn nicht liebt und fragt sich, ob es ein schlechter Mensch ist, weil er will, dass das alles endlich vorbei ist.

Hat bei ihrem ersten Kuss alles gestimmt zwischen ihnen und konnte beide Parteien klar denken? Nein, auf keinen Fall.
Hat bei dem ersten intimeren Kontakt der Eine den Anderen auf eine gewisse Art gedrängt, den andern manipuliert? ... Ja.

Und was passiert mit einem Lehrer, wenn ein Schüler sich in den Kopf gesetzt hat, dessen Leben zu zerstören, weil er homosexuell ist? Wie viel Macht können Worte haben?
Problematiken, die das Buch aber nicht auf die leichte Schulter nimmt.

Ich muss sagen, dass ich ziemlich begeistert war – auch von den Charakteren.

Warum ich dennoch nicht volle Punktzahl gebe?
Das Ende war dann plötzlich in einem sehr schnellen Tempo abgehandelt und es war mir ... nicht dem Rest des Buches entsprechen.


(ENGLISH)

3.5* rounded up to 4 because the topic was addressed very well.

I have to say I was quite sceptical about this book because the subject matter (‚teacher-student relationship‘) is a very difficult one and I was afraid that it would be glorified. But I was pleasantly surprised!

In my opinion, J.H. Trumble approached the subject very well and also drew an adult (Andrew; 24) who is responsible - but then lost himself in his feelings at some point. Even though the student (Robert; 17) and Andrew are not that far apart in terms of age, you noticed that there are differences in maturity.
Andrew was much farther-sighted and knew what it meant to get involved with a student. It is a crime and he can lose everything for it - job, reputation, his daughter; his freedom. He also tried to clarify this to Robert and draw boundaries that Robert did not understand. Perhaps he didn’t want to understand them either.

It wasn’t a „Oh you’re so hot, let me fuck you“ story either. Thanks for that, really.

Robert has big problems at home - a father who is dying, a mother who is the black sheep of the family, and aunts who couldn’t be more disgusting.
Robert doesn’t know how he can or should deal with his father.
Robert knows that his father does not love him and wonders if he is a bad person because he wants it all to be over at last.

Was everything right between them during their first kiss and could both parties think clearly? No, absolutely not.
During the first intimate contact, did one of them push the other in a certain way, manipulate the other? ... Yes.

And what happens to a teacher when a student takes it into his head to destroy his life because he is homosexual? How much power can words have?
These are issues that the book does not take lightly.

I have to say that I was quite captivated - especially by the characters.

Why do I still not give five stars? The end was then suddenly handled at a very fast pace and it didn’t feel like it matched the rest of the book.

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