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Lohengrin

Ein Heldenepos aus dem Mittelalter

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Lohengrin

Von: Wolfram von Eschenbach
Gesprochen von: Tim Eriksson
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Über diesen Titel

Wer ist der geheimnisvolle Ritter, der auf einem Schwan daherkommt und der edlen Elsa von Brabant zu Hilfe eilt? Man weiß es nicht - doch er sagt, dass er nur so lange bleiben könne, als er nicht nach Namen und Herkunft gefragt würde. Kann Elsa ihr Wort halten?

©gemeinfrei (P)2021 Bäng Management & Verlags GmbH & Co. KG
Fantasy Klassiker Märchen

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Im Mittelalter waren es selbstverständlich Pferde, von denen sich das Wort Ritter ableitet, d.h. von Reiter, dem berittenen Krieger, wobei zu der Zeit der Hochphase des Mittelhochdeutschen, in der Eschenbach wirkte, der Ritter unter dem Einfluss der Kirche, die die Bildung (und Schreibkunst) gewissermaßen verwaltete, zu einer idealen Gestalt wurde, d.h. zum Helfer der Armen, Schutz der Geistlichen im Auftrag Gottes, so friedfertig wie möglich, usw. Die Epik, d.h. die erzählende Literatur des Mittelalters war, neben der heute kaum noch bekannten mündlichen Tradition eine Veranstaltung des Adels für den Adel, der somit über sich selbst nachdachte, Kritik erfuhr, mithin sich in einer frühen Form professionalisierte.

Dies erfuhr ich nach den prägnanten und überaus spannenden 22 Minuten dieses Hörbuchs, motiviert durch entstandene Fragen, durch die Darlegung eines Mediävisten, eines Experten für das Mittelalter, genauer deren Literatur. Sicherlich lässt sich dieses Epos (das um den Artusmythos rankt) zeitlos erfahren, auch ohne diesen zeitgeschichtlichen Hintergrund. Ich hatte unmittelbar nach dem Anhören das Gefühl vor einem Rätsel zu stehen, konnte nicht einfach erklären, worin die große Wirkung einer so einfachen Geschichte auf mich bestehe.

Grundlegend verstanden erscheint Elsa von Brabant leichtsinnig, würde sie ihren Mann lieben, so würde sie kaum der Denunziation einer als (feindselig) neidend beschriebenen Frau nachgehen, derem Vorwurf gegen ihren Mann sie nachgibt, sie ihr offenbar mehr glauben schenkt, sogar so sehr, dass sie gar den Eid vergißt, den sie schwor, ... andererseits steht dem Vertrauen die Ehre entgegen, die sie zu verteidigen sucht, jedoch scheinbar auch gegen den Ritter der sie rettete, d.h. hier die Grunderfahrung zum Ausdruck bringend, dass die Liebe dem Erhalt der Ehre entgegenstehen kann. Hier muss ich (in historischer Kenntnis) passen, wie man so sagt, vermute, dass es wie in der modernen konstitutionellen Monarchie (etwa in England) den König oder eben die Königin und dann die Gemahlin oder den Gemahl in zweiter Reihe gibt, praktisch jedoch wird der Regent, bzw. die Regentin mit dem höchsten Amt liiert sein und dann erst einem Menschen, ... schon bei Shakespeare (der das Mittelalter aus der Epoche der Renaissance nachempfand), genauer seinem König Lear führte die Abgabe des Amtes an zwei Töchter mit der Vorstellung verbunden, insgeheim doch noch ein bisschen mitzuregieren, gleichsam zu brüllendem Gähnen, zu bloßer Eitelkeit, zur Beliebigkeit des "Schall und Wahn" wie es in MacBeth bezeichnet wird (als Erfahrungsqualität des sogenannten Holzweges). Kurzum, gemeingefährlicherweise gleicht es den Autofahrern, von denen der eine den vermeinten Beifahrer bittet nicht zu sehr in der Nähe der Gegenfahrbahn zu fahren, während dieser bloß antwortet, er denke dass der Auffordernde selbst fahre, so dass ein Schreckmoment entsteht. Analog gibt sich in dem Epos Lohengrin das gemeinsam herrschende Liebespaar (anerkannte Traumpaar) die Blöße, es zerbricht in aller Öffentlichkeit.

Herrschende Frauen waren eher selten zu dieser Zeit, wohl auch weil der König oder Kaiser selbst noch ein Schwert führte, und Frauen in der Darstellung entweder frauenfeindlich abgewertet oder aber als Idealbild verehrt wurden und nur in Frauenklöstern eine aktive Selbstbestimmung ausüben konnten. Somit scheint dieses Werk historisch verstanden, man möge mich eines besseren belehren, auch die Frage zu behandeln: Können Frauen überhaupt ein Reich beherrschen?

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