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Beautiful Ruins

A Novel

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Beautiful Ruins

Von: Jess Walter
Gesprochen von: Edoardo Ballerini
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Über diesen Titel

The acclaimed, award-winning author of the national bestseller The Financial Lives of the Poets returns with his funniest, most romantic, and most purely enjoyable novel yet: the story of an almost-love affair that begins on the Italian coast in 1962 . . . and is rekindled in Hollywood fifty years later.

“Why mince words? Beautiful Ruins is an absolute masterpiece.” —Richard Russo

“A ridiculously talented writer.” —New York Times
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Zum Hörbuch:

Für BEAUTIFUL RUINS brauchte es den richtigen Zeitpunkt. Nach über einem Jahr auf meiner Merkliste kam er: Feucht-kalte Wintertage. Frühe Dunkelheit. Nichts als Hektik vor Weihnachten. Der Wunsch nach Licht, Wärme und einer Insel ganz weit weg.

Also: Kopfhörer aufgesetzt und fünfzig Jahre in der Zeit zurück gereist. Nach Italien.

Schon allein sprachlich fängt mich BEAUTIFUL RUINS auf. Der Beginn hat etwas von einem eleganten alten Film. Gleichzeitig altmodisch und anmutig entführt mich Jess Walter an die ligurische Küste, in eine abgelegene Bucht, wo es nicht nur dem verträumten Pasquale die Sinne vernebelt. Eine Frau namens Dee ist der Grund: Zerbrechlich, ätherisch, wunderschön kommt sie per Boot nach Porto Vergogna und bringt mit sich den Hauch von Hollywood, der großen weiten Welt - und der Liebe.

Ich bin verzaubert.

Und etwas verwundert, als das Buch in die Jetztzeit springt, sprachlich auf dem heutigen Boden der Tatsachen ankommt und ein zweites Fass aufmacht: Claire, frustrierte Produktionsassistentin mit einem permanent fremdgehenden Freund, plagt sich mit den Allüren eines alternden Filmemachers herum. Michael Deane, so erfahren wir bald, kennt Dee. Und wird auch Pasquale kennen lernen.

Als drittem Handlungsstrang folgt die Geschichte dem eher erfolglosen Musiker Pat. Der natürlich auch irgendwie zu dem Geflecht dazugehört, das in Porto Vergogna seinen Anfang nahm.

Ganz zu schweigen vom denkwürdigen Auftritt Richard Burton's mitten im Roman, und den Quasi-Cameos der offstage nicht minder bemerkenswerten Liz Taylor.

Die Bögen, die Jess Walter in seinem Roman spannt, sind also episch. Ob es um das Movie-Business mit seinen merkwürdigen Auswüchsen in Hollywood geht, um Pasquales rührende Versuche, den Traum seines Vaters auf einem gottverlassenen ligurischen Stückchen Land zu verwirklichen oder um Pat's low-life Erfahrungen auf dem Weg ins Erwachsenen- und Künstlerdasein - für jeden nimmt Walter sich Zeit. Es gibt kein wildes Gespringe zwischen den verschiedenen Ebenen. Man muss zwar aufpassen beim Zuhören, aber schon allein vom Schreibstil her und der sich daran anpassenden Aussprache des vorzüglichen Edoardo Ballerini kann man gut feststellen, wann und wo man sich gerade befindet.

Die vielen Zeit- und Handlungsebenen sowie die wechselnden Erzähler haben einen Effekt, der zwei Seiten hat: Es gibt nicht DIE zentrale Hauptfigur. Alle sind mehr oder weniger gleichwertig. Das bedeutet, dass man nicht so wirklich weiß, mit wem man sich identifizieren soll. Emotional wahrt man deshalb eine gewisse Distanz zu den Figuren. Die eine Seite der Medaille ist natürlich, dass man deshalb nicht so tief mitfühlt und nicht so mitgerissen wird, wie man sich das wünscht. Andererseits ermöglicht die Distanz einen gesunden Blick auf das 'große Ganze' der Geschichte, und man kann sich einfach zurücklehnen und ohne bleibende Narben genießen.

Aus dieser Distanz heraus kann man sich auch wunderbar die Frage stellen, was Walter uns mit seiner Geschichte sagen will. Und angesichts des zeitlichen, thematischen und personellen Umfangs findet vermutlich jeder eine andere Aussage. Für mich geht es in BEAUTIFUL RUINS um die vielen Pfade des Lebens. Es gibt so viele Abzweigungen und Kreuzungen, so viele Momente, wo eine Entscheidung, ein Abwarten oder der pure Zufall bestimmen, wie es weitergeht - obwohl es ein bisschen anders ganz anders gekommen wäre. Es geht auch um die Verknüpfungen, die oft schicksalshaft erscheinen, obwohl auch sie eigentlich nur aus diesem verrückten, merkwürdigen, fatalen und oft tragischen Konglomerat hervorgehen, das wir 'Leben' nennen.

Am Ende schließt sich jedenfalls der Kreis. Und zwar auf sowohl befriedigende als auch unbefriedigende Weise. Glück und Bedauern liegen ganz nah beieinander in diesem Buch - so wie im echten Leben.

Zum Sprecher:

Nicht umsonst war Edoardo Ballerini 2013 für den Audie Award nominiert, einen amerikanischen Hörbuchpreis. Schade, dass er nicht gewonnen hat. Er hätte es verdient.

Für einen Roman wie BEAUTIFUL RUINS muss der Sprecher nämlich nicht nur verschiedene Figuren interpretieren können, sondern auch verschiedene Epochen. Das gelingt Ballerini eindrucksvoll. Deutlich hebt sich sein zurückhaltend sauberes Amerikanisch der 60er ab von dem wesentlich breiteren Slang der Jetztzeit - sowohl in den Dialogen als auch der Erzählung selbst. Dazu kommen noch Ballerini's hoch authentischer italienischer Akkzent und die eingestreuten italienischen 'O-Töne'.

Er findet ganz einfach den richtigen Ton, besonders in den Passagen, die in Porto Vergogna spielen: Als hätte man das Hörbuch in einen Eimer Sepia getaucht, trägt Ballerini's angenehme Stimme die Geschichte gleichzeitig leicht und wehmütig ins Ohr des Hörers. Das auditive Equivalent zu einem Spätsommerwind - warm, mit einem Hauch Vergänglichkeit.

Einfach schön.

Fazit:

Ein wunderschön geschriebener Roman über die Wege des Lebens, der uns durch mehrere Jahrzehnte und Länder führt. Gleichrangig geben sich hier gleich mehrere Hauptfiguren die Hand, jede mit der eigenen Geschichte. Am Ende verknüpfen sich die losen Enden wohlwollend, wenn auch mit leisem Bedauern. Durch die vielen Perspektiven bleibt der Hörer emotional etwas distanziert, was aber nicht unbedingt von Nachteil ist.

Atmosphärisch und erzählerisch dicht wie ein Bilderbogen, entführt BEAUTIFUL RUINS anmutig und unterhaltsam in andere Zeiten und an andere Orte und führt dabei vor Augen, welche wunderlichen Pfade das Leben geht und wo sie sich - mal zufällig, mal schicksalshaft - miteinander kreuzen.

Zum Genießen. Und hauptverantwortlich für den natürlichen Drang, sich endlich noch mal 'Cleopatra' und 'Wer hat Angst vor Virginia Woolfe' auszuleihen und bei einem guten Glas Wein zu Gemüte zu führen.

Wie ein schöner alter Film im Ohr!

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