Humorvoll, berührend, nachdenklich machend - und GRANDIOS und abwechslungsreich vorgetragen!

Der Roman ist ein Backflash in die Geschichte der Bundesrepublik bis hinein in die 70er Jahre aus der Sicht von einem, der „nicht ganz“ dazu gehört - weil er in nahezu komplett „biodeutscher“ Umgebung, wie sie vor vierzig, fünfzig Jahren in kleinen Orten noch vorherrschte, äußerlich die Ausnahme darstellt - doch selbst nicht weiß, wo seine ethische Herkunft ist. Denn der Autor/Protagonist ist adoptiert, und die Suche nach seiner Identität wird sich jahrelang mit äußerlichen Projektionen vermischen, die in Schule oder Beruf an ihn heran getragen werden. Diese Zuschreibungen sind zum großen Teil rassischte Realsatire in einem Land, in dem es trotz aller zur Schau getragenen Toleranz und Libertät immer noch eine Rolle spielt, WOHER ein Mensch kommt, und welches „ethnische Erbe“ er mit sich trägt - und es scheint tragischerweise in den letzten Jahren immer mehr Rolle zu spielen. Auch, wenn dem Ganzen ein ernstes, tiefes und nachdenkliches Thema zugrunde liegt, ist das Buch dennoch humorvoll und unterhaltsam geschrieben, was eine besondere Qualität ist. Da der Autor Schauspieler ist, hat er zudem die Fähigkeit, seine Geschichte grandios und in höchstem Maße abwechslungsreich vorzutragen. Absolute Hörempfehlung!

Sie haben diese Rezension bewertet.

Wir haben Ihre Meldung erhalten und werden die Rezension prüfen.