Qualität der Sprecherin überschattet die Story

Ich habe das Buch ein paar Mal in den sozialen Medien gesehen, und als ich hörte, dass es als Hörbuch erhältlich ist, wollte es sofort haben. Neben Arbeit und Privatleben habe ich sonst nur wenig Zeit zum Lesen. Ich wünschte mir, ich hätte sie mir in diesem Fall genommen, denn leider war die Sprecherin keine gute Wahl. Die einleitenden Namen (zur Kapitelübersicht) werden gehaucht und damit mit seltsamer Erotik aufgeladen. Dabei bleibt es nicht: Einfache Handlungsabläufe werden durch die Art der Lesung erotisiert. Etliche Figuren stöhnen, hauchen oder raunen ihre Sätze überwiegend und die Dialoge diverser männlicher Figuren werden durch eine übertrieben lässige Betonung undeutlich in der Aussprache.

Ich verstehe, dass man hier versuchen wollte, stimmlich Atmosphäre, Anziehungskraft und Persönlichkeit in die Geschichte einfließen zu lassen, aber letztendlich sind das Dinge, die in der Story angelegt sein müssen. Sie von außen aufzuzwingen, ist meines Erachtens nach unnötig. Für mich ist das Over-voice-acting.

Die Geschichte an sich hat mir eigentlich gefallen. Die Handlung löste sich plausibel auf, auch wenn ich das Gefühl hatte, die Backstory der Jugendlichen irgendwo schon einmal gehört zu haben. Insgesamt gab es wenig innovative Thrillerimpulse. Deshalb bleibt meine Bewertung der Story im Mittelfeld stecken.

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