Sie ist das wohl aufregendste akustische Schein-gegen-Sein-Labyrinth des Audio-Frühjahrs 2025: die sechsteilige Krimi-Serie Die Toten von Norden. Dort ist irgendwie alles echt, aber trotzdem nichts, wie es scheint. Der Effekt ist gleichermaßen faszinierend wie verstörend: Beim Hören gerät der Realitätssinn ins Wanken und das Verbrechen, dem wir auf die Spur kommen, wird beunruhigend greifbar. Gänsehaut ist damit garantiert.
Das Verwirrspiel beginnt schon beim Format: Ist Die Toten von Norden nun ein Podcast? Oder ein Hörspiel? Oder doch ein klassisches Audio-Feature? Im Prinzip stimmen alle drei Kategorien. Der Sechsteiler verbindet auf clevere Weise reportageartige Erzählformen mit klassischer Krimi-Dramaturgie. Am Ende ist er aber eine Mockumentary – also eine Pseudo-Dokumentation, die als Montage aus authentisch anmutenden Interview-Sequenzen eine fiktive Geschichte erzählt.
„Das Konzept ist True Crime, aber eben Fake“
So drückt es Tom Hofland aus, der Die Toten von Norden gemeinsam mit Pascal van Hulst als Autor und Regisseur entwickelte. Das niederländische Duo wählte für das Crossover-Format eine spezielle Form der Inszenierung: Statt eines ausformulierten Skripts gaben sie lediglich Rollenprofile und Rahmenhandlung vor. Den Rest mussten die Sprecherinnen und Sprecher improvisieren. Das Resultat ist, dass alles, was in der Reihe gesagt wird, ein wenig ungeschliffen, dafür aber wahrhaftig klingt.
Die Toten von Norden: Die Story
Drei Quick-Facts vorweg:
In Die Toten von Norden bringen neue Erkenntnisse Bewegung in einen Cold-Case.
Die stürmische Provinz an der Nordseeküste wird zum Schauplatz eines Kapitalverbrechens.
Hauptfigur ist die zupackende Polizeihauptkommissarin Hülya Yilmaz.