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True Crime trifft Deep Fake: „Die Toten von Norden‟

True Crime trifft Deep Fake: „Die Toten von Norden‟

Sie ist das wohl aufregendste akustische Schein-gegen-Sein-Labyrinth des Audio-Frühjahrs 2025: die sechsteilige Krimi-Serie Die Toten von Norden. Dort ist irgendwie alles echt, aber trotzdem nichts, wie es scheint. Der Effekt ist gleichermaßen faszinierend wie verstörend: Beim Hören gerät der Realitätssinn ins Wanken und das Verbrechen, dem wir auf die Spur kommen, wird beunruhigend greifbar. Gänsehaut ist damit garantiert.

Das Verwirrspiel beginnt schon beim Format: Ist Die Toten von Norden nun ein Podcast? Oder ein Hörspiel? Oder doch ein klassisches Audio-Feature? Im Prinzip stimmen alle drei Kategorien. Der Sechsteiler verbindet auf clevere Weise reportageartige Erzählformen mit klassischer Krimi-Dramaturgie. Am Ende ist er aber eine Mockumentary – also eine Pseudo-Dokumentation, die als Montage aus authentisch anmutenden Interview-Sequenzen eine fiktive Geschichte erzählt.

Das Konzept ist True Crime, aber eben Fake

So drückt es Tom Hofland aus, der Die Toten von Norden gemeinsam mit Pascal van Hulst als Autor und Regisseur entwickelte. Das niederländische Duo wählte für das Crossover-Format eine spezielle Form der Inszenierung: Statt eines ausformulierten Skripts gaben sie lediglich Rollenprofile und Rahmenhandlung vor. Den Rest mussten die Sprecherinnen und Sprecher improvisieren. Das Resultat ist, dass alles, was in der Reihe gesagt wird, ein wenig ungeschliffen, dafür aber wahrhaftig klingt.

Die Toten von Norden: Die Story

Drei Quick-Facts vorweg:

  • In Die Toten von Norden bringen neue Erkenntnisse Bewegung in einen Cold-Case.

  • Die stürmische Provinz an der Nordseeküste wird zum Schauplatz eines Kapitalverbrechens.

  • Hauptfigur ist die zupackende Polizeihauptkommissarin Hülya Yilmaz.

Fünf Jahre nachdem die 26-jährige Rechtsanwaltsgehilfin Hanna Richter im ostfriesischen Städtchen Norden ermordet wurde, rätselt Polizeihauptkommissarin Hülya Yilmaz noch immer über den ungeklärten Fall. Doch jetzt wird er neu aufgerollt. Für eine Podcast-Produktion steigt Hülya gemeinsam mit dem Bruder der Toten, einer Kriminalreporterin und einem forensischen Psychologen neu in das Mysterium ein. Dabei wird unerwartet das perfide Muster eines gewieften Serienmörders erkennbar – und damit der Cold Case wieder gefährlich heiß.

Der Tatort: ein abgeschiedener Parkplatz. Der stumme Zeuge: ein Deich in Ostfriesland. Die Drehscheibe des Geschehens: eine sinistre Hafenkneipe. Die Koordinaten, zwischen denen in Die Toten von Norden das Grauen lauert, sind so unspektakulär wie abgründig. So nimmt im stürmisch-rauen Nordseeklima Schritt für Schritt eine drei Jahrzehnte umfassende Mordserie Gestalt an, deren Ausmaß immer erschreckendere Züge annimmt.

Die Toten von Norden: Die Stars

Drei Quick-Facts vorweg:

  • Prominentes Zugpferd von Die Toten von Norden ist Kino- und Filmschauspielerin Jasmin Tabatabai.

  • Für Tabatabai war der Part der Hülya Yilmaz gleichzeitig herausfordernd und ein Volltreffer.

  • Auch die weiteren Sprecherinnen und Sprecher des Ensembles sind Film- und TV-erprobt.

Für die Hauptrolle der Hauptkommissarin Hülya Yilmaz konnten die Macher eine der vielseitigsten und experimentierfreudigsten Schauspielerinnen des deutschen Film-, TV- und Hörbuch-Geschehens gewinnen: Jasmin Tabatabai. „Ich musste die Rolle extrem vorbereiten“, sagt sie im Making-of-Reel zur Reihe über den Part. „Denn das Konzept, das wir verfolgen, ist ja, dass man den Text improvisiert. Das heißt, du bekommst kein Drehbuch, keine geschriebenen Sätze.“

Der Schauspielerin kommt diese Arbeitsweise sehr gelegen. Auf die Frage, ob sie Proben oder Improvisation bevorzuge, sagt sie klar und deutlich: „Impro ist spannender. Da bin ich eigenständiger, kann das alles selber machen.“ Neben ihrer darstellerischen Vielseitigkeit bringt Tabatabai viel Erfahrung im Hörbuch- und Hörspielbereich in das Projekt ein. Zuvor überzeugte sie etwa durch ihre Lesung von Milena Mosers Möchtegern, im Hörbuch zu Matt Ruffs Bad Monkeys oder als Interpretin von Shila Behjats Söhne großziehen als Feministin.

Als forensischer Psychologe David Weber tritt in Die Toten von Norden Film- und Theaterschauspieler Murali Perumal auf. Die weiteren Rollen werden von den TV-erprobten Profis Brigitte Zeh („Tatort “), Julia Riedler („Mord mit Aussicht“) und André Lewski („Morden im Norden“) gesprochen.

Die Toten von Norden: Die Hintergründe

Drei Quick-Facts vorweg:

  • Die Toten von Norden basiert auf der niederländischen Produktion De Blankenberge Tapes.

  • Es gibt auch eine britische Version des Stoffes, die statt in Norden im ostenglischen Margate spielt

  • Teile der Reihe wurden an Originalschauplätzen im echten Städtchen Norden aufgenommen.

Wer sich bei Konzept und Story von Die Toten von Norden an den englischsprachigen Sechsteiler The Margate Murders mit Sheridan Smith erinnert fühlt, liegt richtig. Die britische Produktion aus dem Herbst 2024 wurde nach gleichem Prinzip, mit gleicher Kerngeschichte, vom gleichen Kreativteam entwickelt. Dort diente die ostenglische Hafenstadt Margate als Schauplatz. Das eigentliche Original ist allerdings der niederländische Pseudo-Podcast De Blankenberge Tapes. Damit landeten Tom Hofland und Pascal van Hulst 2019 in ihrer Heimat einen Publikums-Hit. Der Erfolg ebnete den Weg für die englische und deutsche Lizenzproduktion.

Allen Parallelen zum Trotz haben aber alle drei Versionen ihr ureigenes Profil. Denn Hofland und van Hulst achteten bei den Adaptionen sehr bewusst auf die stimmige Einbettung der Geschichte in regionale Kontexte. So reisten sie für die Produktion von Die Toten von Norden tatsächlich nach Ostfriesland, um mit Tabatabai und der Crew Aufnahmen an den Originalschauplätzen und Tatorten im echten Städtchen Norden, bzw. dessen Stadtteil Norddeich, zu machen.

Hülya Yilmaz beschreibt die Region im Podcast etwas geheimnisvoll so: „Haben Sie sich ein bisschen umgeschaut hier? Es ist schön. Aber auch sehr ruhig. Sehr klein. Was man verstehen muss: Es gibt den Sommer. Da ist viel los. Da sind die Tage lang. Da kommen auch mal Touristen. Aber im Winter, also spätestens ab Oktober, ist hier einfach nichts mehr. Nichts ...“

Aus diesem Nichts steigt in Die Toten von Norden schleichend, aber unaufhaltsam das Grauen an die Oberfläche. Oder wie Tabatabai es im Behind-the-Scenes-Reel treffend ausdrückt: „Eigentlich ist es eine perfekte Gegend, um ein Kapitalverbrechen zu begehen und die Spuren zu beseitigen.“

Die Toten von Norden: Das Fazit

Die Toten von Norden ist ein grandios manipulatives Hörerlebnis, das die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lässt und schon nach der ersten Folge einen enormen Spannungssog entwickelt. Vor allem dürfte die Serie folgende drei Zielgruppen überzeugen:

  • Fans von Spannungsbögen, die bis zum Schluss verblüffende Twists bereithalten.

  • Leute, die auf True-Crime mit einem Hauch Skandinavienkrimi-Atmosphäre stehen.

  • Alle, die große Schauspielkunst und starke Ensemble-Leistungen zu schätzen wissen.

Das letzte Wort überlassen wir Murali Perumal, dem Sprecher des Forensikers in Die Toten von Norden. Er fasst die Stärken des Projekts im Making-of treffend und spannungsfördernd so zusammen: „Unsere Zuhörer*innen können sich freuen auf ein spannendes Serienmorddrama, das sich über mehrere Jahrzehnte hinwegzieht und das viele Wendungen und Überraschungen hat.“

Die Toten von Norden: Mehr atemlose Spannung bei Audible erleben

Wer mit allen Folgen von Die Toten von Norden durch ist, muss danach nicht auf Nervenkitzel verzichten. Allein im Bereich True Crime hält Audible über 20.000 Titel bereit, u. a. mit den Schwerpunkten Forensik und Mord. Im Fiction-Bereich ist die Auswahl noch größer, zum Beispiel in der Kategorie Thriller. Falls du Audible noch nicht ausprobiert hast: Im Probemonat kannst du unbegrenzt tausende von Hörbüchern, Hörspielen und Original Podcasts streamen. Zudem erhältst du einen kostenlosen Titel, den du für immer behalten kannst.