Kapitulation vor dem Eis

Kreuzfahrten haben einen schlechten Ruf. Schiffe, so groß wie Kleinstädte mit Tausenden von Passagieren an Bord, Ausgeburten menschlichen Größenwahns, belasten die Umwelt auf unverantwortliche Weise. Dass es ein paar Nummern kleiner geht, beweist die Autorin mit ihrem Hörbuch. Doch auch die vergleichsweise kleine „Svalbard“, eine umgebaute Autofähre, mit der sie unterwegs ist , hinterläßt ihre Spuren im Ökosystem, und die Besucher zertrampeln auf ihren Landgängen die empfindliche arktische Flora. Die Autorin sieht ihre Reise, die sie im Auftrage einer Zeitschrift unternommen hat, durchaus kritisch.

Es gelingt ihr vortrefflich, die Atmosphäre an Bord mit nervenden, nörgelnden und ahnungslosen Mitreisenden einzufangen, sie versteht es, die Stimmung der arktischen Landschaft und das Wettergeschehen auf See einfühlsam zu vermitteln, und sie beschreibt eindrücklich das von der Zivilisation zerstörte Leben der Inuit, wie sie es auf ihren Landausflügen erlebte.


Ziel der Reise war es, mit dem Schiff von Grönland aus durch die legendäre Nord-West-Passage Alaska anzusteuern, doch die Bellotstraße war durch dickes Packeis blockiert, und die "Svalbard" musste umkehren


Das Hörbuch ist der faszinierende Bericht einer sympathischen Frau über die Arktis, das ich mir bestimmt ein zweites Mal anhören werde.

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