Zwischen Heilkunst und Horror erzählt die Geschichte der Medizin im 19. Jahrhundert. Wir erfahren, unter welch komplexen sozialen Bedingungen medizinische Entdeckungen entstanden sind und welche Auswirkungen das auf Ärzte, Wissenschaftler, Erkrankte und die Gesellschaft hatte. Eine fesselnde Geschichte mit ungeahnten Höhen und Tiefen. Denn die Entwicklung der Medizin - ist keine reine Fortschrittsgeschichte, sondern fußt vor allem auch auf tragischen Schicksalen, Lebenswegen und verworfenen Ideen und Träumen.

Im Jahr 1800 entdeckt der Chemiker Humphry Davy, dass Lachgas eine narkotische Wirkung hat. Doch die Ärzte weigern sich, es bei Operationen einzusetzen. Ihre Patienten und Patientinnen müssen die Eingriffe weiter bei vollem Bewusstsein erdulden. Aber warum machen die Ärzte das?

In der englischen Provinz experimentiert der junge Arzt Henry Hill Hickman mit Narkosemitteln. Es gelingt ihm, den Körper gegen Schmerzen unempflindlich zu machen. Er will die Mediziner in den Metropolen Europas für seine Entdeckung begeistern, doch die halten ihn für einen Quacksalber.

In den 1840er Jahren entdecken amerikanische Ärzte die Narkose aufs Neue. Endlich sind schmerzfreie Operationen möglich. Doch wer ist der wahre Entdecker der Anästhesie? Und welche Rolle spielen ein neuartiger Revolver, gefälschte Geschäftsbücher und ein verbrecherischer Zahnarzt dabei?

1831 wütet die Cholera in Europa. Die Regierungen sind überfordert, das Militär machtlos, und die Mediziner können auch nichts tun. Sie haben kein Heilmittel gegen die Seuche. Gesundheitsbeamte versuchen, die Cholera durch Kontroll- und Hygienemaßnahmen zu bekämpfen, aber damit machen sie alles nur noch schlimmer. Der Arzt John Snow hat einen bösen Verdacht...

Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Mediziner überzeugt, dass die Cholera durch verunreinigte Luft übertragen wird. Der Arzt John Snow sieht das anders. Er hat Beweise, dass verseuchtes Wasser die Ursache ist. Doch kaum einer glaubt ihm. Als eine neue Cholera-Epidemie Großbritannien bedroht, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Mit Hilfe eines großen Experiments und einzigartiger Seuchenlandkarten gelingt John Snow 1854 der Beweis, dass die Cholera durch verunreinigtes Wasser übertragen wird. Zur selben Zeit entdeckt in Italien der Arzt Filippo Pacini den Choleraerreger. Doch Pacinis Fund wird ignoriert, und auch John Snow muss um Anerkennung kämpfen.

1854 zieht Großbritannien völlig unvorbereitet in den Krimkrieg. Im britischen Heer brechen bald Krankheiten und Seuchen aus. Die Krankenschwester Florence Nightingale wird mit einer Gruppe Frauen losgeschickt, um die Soldaten zu pflegen. Politik und Öffentlichkeit stilisieren Nightingale zur Retterin. Doch das ist ein Mythos. Er soll die grausame Realität des Krieges und die Fehler der Regierung überdecken...