Bedrohlich, irrwitzig und oft unglaublich realitätsnah: Die Zukunftsvisionen der Science-Fiction zeigen, wie die Welt von morgen aussehen könnte. Manche Ideen sind längst Realität, wie der Ganzkörperscanner am Flughafen aus dem Sci-Fi-Kultfilm „Total Recall“. Andere Prognosen sind derart erschreckend, dass sie hoffentlich für immer meisterhaft komponierte Ideen bleiben. So die postapokalyptische Welt im Jahr 2033, die Dmitry Glukhovsky in seiner Metro-Reihe beschreibt: Nach einem verheerenden Krieg müssen die wenigen Verbliebenen im Moskauer Untergrund leben und sich vor Mutanten schützen. Verblüffend real scheint dagegen heute die Vision von Sci-Fi-Legende William Gibson in seiner 1984 veröffentlichten Trilogie Neuromancer: Er sieht Mitte der 2030er-Jahre Weltkonzerne, die mächtiger als Regierungen sind – wer denkt da nicht an Tech-Konzerne wie Facebook, Google und Co.?

Die Zukunftsvorhersagen der Science-Fiction-Autorinnen und -Autoren sind jede für sich beeindruckend. Doch was geschieht, wenn die Visionen nicht nur einzeln, sondern als Gesamtbild betrachtet werden? Es entsteht eine Zeittafel der Zukunft, die vorführt, was aus Sicht der Science-Fiction in den nächsten 3.000 Jahren denkbar ist – willkommen zu unserem Logbuch der Zukunft!

Die Zukunftsszenarien der Science-Fiction in einer Mega-Timeline: Autoren, Werke, Visionen

In unserem gigantischen Zukunfts-Logbuch lassen sich die insgesamt 45 Visionen und Vorhersagen berühmter Science-Fiction-Autorinnen und -Autoren wie Maja Lunde, Arthur C. Clarke und Cixin Liu kurz und komprimiert nachlesen. So erfährt man, dass John Varley in Titan für das Jahr 2025 die Entdeckung einer außerirdischen Raumstation vorhersagt. Durchaus denkbar, oder? Und kann es vielleicht wirklich passieren, dass im Jahr 2200 eine weltweite Panik wegen einer drohenden Alien-Invasion entsteht, wie es Cixin Liu in der Trisolaris-Trilogie prophezeit?

Die drei Sonnen

Das Zukunfts-Logbuch setzt spektakuläre Vorhersagen zusammen und bringt sie in eine geordnete Reihenfolge. Es beginnt im Jahr 2021 und endet mit der bombastischen Vision David Webers: Er sieht für das Jahr 4000 eine Menschheit, die sich auf viele intergalaktische Sternennationen verteilt. Entdecke selbst unsere Science-Fiction-Timeline:

Timeline Science Fiction Infografik

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Reine Fiktion? Die Zukunftsvorhersagen früherer Science-Fiction-Werke

Wird die virtuelle Realität 2082 tatsächlich zu einer vollends etablierten Parallelwelt, wie es Tad Williams in der Otherland-Reihe beschreibt? Möglich ist es. Schon öfter wurden aufregende Ideen der Zukunftsliteratur wahr. Sci-Fi-Legende Ray Bradbury schreibt in Fahrenheit 451 aus dem Jahr 1953 etwa von fingerhutgroßen Radios, die Menschen in ihren Ohren tragen – ob er wohl die heutigen Bluetooth-Kopfhörer vorhersah?

Fahrenheit 451
S is for Space

Manche Prophezeiungen der Science-Fiction-Autorinnen und Autoren sind sogar früher eingetroffen, als sie es vermutlich selbst erwartet haben. Der Communicator, das mobile und handliche Kommunikationsgerät aus Star Trek, ist ein Beispiel dafür: Die in den Achtzigerjahren geschriebene Reihe spielt rund 200 Jahre in der Zukunft – das Gerät allerdings liegt technisch hinter weit den Möglichkeiten heutiger Smartphones. Auch selbstfahrende Autos sind schneller Realität geworden, als es viele Werke – unter anderem Sally von Sci-Fi-Legende Isaac Asimov – aus dem 20. Jahrhundert vorhergesagt haben.

Wenn Geschichte neu geschrieben wird: „Was wäre, wenn …“ - Gedankenexperimente.

Zeitgenössische Science-Fiction: Die Zukunft als Alptraum

Unsere Timeline beginnt im Jahr 2021 und zeigt: Aus Sicht der Science-Fiction stehen der Menschheit ungemütliche Jahre bevor. Vor allem die nächsten 100 Jahre haben es in sich. So berichtet Dave Eggers 2013 vom Ende der Privatsphäre, die in Der Circle bereits 2027 der Vergangenheit angehört. In der Metro-Reihe von Dmitry Glukhovsky und Der Junge und sein Hund von Harlan Ellison beschreiben die Autoren eine nur gut ein Jahrzehnt von uns entfernte Zukunft, in der die Erde von einem verheerenden Nuklearkrieg zerstört worden ist. Geht es nach Ernest Cline und seinem Bestseller Ready Player One, ist die Klimakrise spätestens im Jahr 2045 so verheerend, dass die Menschen in virtuellen Parallelwelten ihrem Alltag entfliehen.

Der Circle
Ready Player One

Wenn Zauberinnen und Elfen Zeitmaschinen nutzen: Die besten Science-Fantasy-Titel.

Von heute ins Morgen: Die Dystopien der Gegenwart

Bei den zeitgenössischen Science-Fiction-Werken handelt es sich meistens um Dystopien – negative und erschreckende Zukunftsvisionen. Dabei geht es um Entwicklungen, die in der Gegenwart beginnen und einen dramatischen bis tragischen Verlauf nehmen. Die Verbindung mit unserer realen Lebenswelt zeichnet die Dystopie aus und macht sie so reizvoll. Amie Kaufman und Jay Kristoff schreiben in Illuminae etwa von einem galaktischen Krieg, der durch die Rivalität zweier Megakonzerne im Jahr 2575 beginnt. Es sind solche Bezüge zur Gegenwart, die aktuelle Sci-Fi-Geschichten so glaubwürdig erscheinen lässt – in diesem Fall die zunehmende Macht privater Unternehmen.

Illuminae
Die Geschichte der Bienen

Bombastisches Science-Fiction-Epos: Warhammer 40K: Völker, Rassen und Primarchen in der Infografik.

Spannend wie das Universum selbst: Mehr Science-Fiction entdecken

Science-Fiction ist mal atemberaubendes Spektakel, mal nervenzerreißender Thriller. Es gibt viel zu entdecken: von Science-Fiction im Weltraum über humorvolle Sci-Fi-Hörbücher bis hin zu faszinierenden Geschichten von Cyborgs und wahnsinnigen Experimenten mit der Gentechnik.