Creepypasta hört sich nach labbrigen Spaghetti an. So verkocht, dass wir uns mit Grauen abwenden wollen. Das stimmt so halb. Bei Creepypasta geht es tatsächlich ums Gruseln und Erschrecken, mit Nudeln hat das Horror-Genre aber nichts zu tun. Wir wollen uns mal ansehen, was Creepypasta genau ist und welche dieser Horrorgeschichten die besten sind. Freddy hilft uns dabei, er muss schließlich seine Übergabe machen.

Was ist denn nun Creepypasta?

Creepypasta ist eine Subkultur des Horrors aus dem Internet und meist nur eingefleischten Fans bekannt. Aber der Name ist schon seltsam. Freddy erklärt uns, dass der Begriff eine Kombination von „creepy” (Englisch für gruselig, unheimlich oder schaurig) und „copypasta” sei. Na super, das erklärt ein Fremdwort mit dem nächsten. Durchatmen, wir schaffen das: Copypasta stammt von „copy and paste”, also kopieren und einfügen. Wenn also ein Text im Web, wie zum Beispiel eine Kurzgeschichte, per „copy and paste” geteilt wird, dann ist das Copypasta. Ist so ähnlich wie ein Gif oder Meme, nur eben für Texte. Handelt es sich um Horror, dann wird daraus Creepypasta.

Auch das Team von des Online-Magazins “Freaked kennt sich mit dem Thema gut aus (der Name verrät es) und kann uns helfen, das Phänomen Creepypasta besser zu verstehen. "Freaked" erklärt uns, dass Creepypasta „Horror für die nächste Generation” ist. Die Geschichten „verbreiten sich wie ein Lauffeuer und entwickeln ein Eigenleben”. So ein bisschen wie Stille Post also. Allerdings digital und gruselig.

Freddy empfiehlt: Creepypasta-Geschichten als Hörbücher

Wir lieben Freddy und sind traurig, dass er Jüngeren das Feld überlassen möchte. Mit seinen Creepypasta-Empfehlungen wird der Abschied aber etwas leichter. Danke, Herr Krüger.

Das russische Schlafexperiment

Das russische Schlafexperiment ist eine der ersten Creepypastas, also ein echter Klassiker, ähnlich wie “Ted the Caver”. Ted bescherte uns klamme Klaustrophobie und schrille Schreie bei seiner Höhlenerkundung. Niemand weiß, ob er es lebend heraus geschafft hat. Mit diesen Stories hat das Sub-Genre angefangen. Und worum geht’s beim Schlafexperiment? Wissenschaftler halten Testsubjekte 15 Tage lang wach. Was dann passiert, ist nichts für schwache Nerven und empfindliche Mägen. Erinnert uns ein bisschen an “Human Centipede – Der menschliche Tausendfüßler”.

Larry der Clown

In Larry der Clown trifft ein junger Mann einen imaginären Clown. Allerdings stellt sich heraus, dass Larry viel realer ist als zunächst gedacht. Freddy, wieso kommt uns ein schauriger Clown nur bekannt vor? Ach ja, der Klassiker "Es" von Stephen King. Wir haben uns schon immer gefragt, was an Clowns so lustig sein soll.

Gone Mad

Gone Mad von A. C. Hurts empfiehlt Freddy nur für Hörende ab 18 Jahren. Und das aus gutem Grund, denn diese Creepypasta ist Hardcore-Horror und kennt keine Tabus. Hier treffen wir auf Kannibalen, Dämonen und Psychopathen. Wagen wir uns in die Abgründe des menschlichen Verstandes?

All Beauty Must Die

Auch All Beauty Must Die von A. C. Hurts ist erst ab 18 und ist echt kein Zuckerschlecken. Eine als aufregende Ladies Night beworbene Party ist in Wirklichkeit ein Snuff-Festival. Kranke Köpfe sehen zu, wie die Partygäste eine nach der anderen umgebracht werden. Sie können sogar Wünsche äußern. Keine Frau darf überleben, und das Sterben wird für viele zur unsäglichen Qual.

Psycho-Pat

Ein deutsches Creepypasta hat Freddy mit Psycho-Pat (Die Vergangenheit ist noch nicht fertig mit dir…) entdeckt. Mari März erzählt die Geschichte von Patrizia, die emotional labil und voller Selbsthass ist. Gibt es Hoffnung für einen Menschen, der vergessen hat, wer er ist? Nicht ganz so gruselig, aber doch erschreckend.

The Halloween Mask

Creepypastas im englischen Original gibt es natürlich auch. Wir verstehen gut, dass Freddy The Halloween Mask von Craig Groshek und Blair Daniels besonders ins kalte Herz geschlossen hat. Sein Deutsch ist nämlich erschreckend schlecht. Es steht ein Mann vor der Tür. Regungslos. Mit einer weißen Maske voller Blut. Gibt’s Süßes oder Saures? Wohl eher Letzteres.

Slenderman

Freddy ist ein besonderer Fan von Slenderman, geschrieben von Willow Rose. Ein großer Mann, schlank, mit schwarzem Anzug. Hört sich erst einmal gut an. Slenderman entführt allerdings gerne Kinder und lässt sie schreckliche Dinge tun. Manchmal gehören auch Erwachsene zu seinen Opfern. Wir schließen heute Abend die Tür doppelt ab. Sicher ist sicher. 

Noch mehr Horror-Stories

Ähnlich wie “Jeff the Caver” haben es noch nicht alle Creepypastas ins Hörbuchformat geschafft. Die dreiteilige Multimedia-Webserie “Ben Drowned”, zum Beispiel, beginnt mit dem Schicksal eines College-Studenten, dem ein Videospiel zum Verhängnis wird. “Jeff The Killer” gehört zu den schaurigsten Creepypastas. Das Gesicht eines Mannes ist durch Säure entstellt. Er versteckt sich in Schlafzimmerschränken und droht, die Schlafenden zu töten. Das wäre wohl keine geeignete Gute-Nacht-Geschichte, oder? Wir hoffen auf jeden Fall, dass es diese Stories bald in unsere Ohren schaffen. 

Mit Creepy Pasta und anderen Horror-Storys das Fürchten lernen

„Eins, zwei – Freddy kommt vorbei. Drei, vier – schließ' ab deine Tür.” Ach, das waren noch Zeiten. Freddy, wir lieben dich. Aber jetzt ist die nächste Generation dran, und mit Creepypasta weht ein frischer Wind durchs Horror-Genre. Wir haben jetzt schon Gänsehaut, wenn wir an die Gruselgeschichten denken, die wir uns am Wochenende reinziehen werden. Vielleicht “Das Russische Schlafexperiment”? Oder doch lieber “Larry der Clown”?