Sie erzählen vom römischen Reich, führen durch das viktorianische England oder ins brutale Mittelalter: Historische Romane ziehen in den Bann früherer Zeiten. Das Genre boomt, und die oft hochbegabten Autoren werden hofiert wie Superstars.
Wen wundert's. Wer richtig gut schreiben kann, interessante historische Fakten zusammenträgt und zu einer abenteuerlichen Geschichte verstrickt, schafft es oft mit jedem neuen Buch in die Bestsellerlisten. Erfahre mehr über Werdegang, Arbeitsweise und Themen der besten Autoren historischer Romane.

Wer schreibt die besten historischen Romane?

Der internationale Bestsellergarant ist Ken Follet. Der britische Schriftsteller schrieb mehr als 30 Bücher, die in 33 Sprachen übersetzt wurden und sich gut 170 Millionen Mal verkauften. Sein Ruhm gründet auf Die Säulen der Erde: Der Auftakt zur Kingsbridge-Saga wich sechs Jahre lang nicht aus der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Eine große Stärke des Top-Autors ist seine leicht verständliche Sprache, weshalb seine Romane sich leicht übersetzen lassen. Das trägt maßgeblich zum weltweiten Erfolg bei. Follett wird in der Branche als "Schreibunternehmer" bezeichnet, weil er rund 20 Mitarbeiter hat, die ihn als Berater, Rechercheure, Agenten, Historiker unterstützen. Sein Büro nennt er selbst das "Follet Office".

Historische Romane: Die britischen Autoren Ken Follett und Simon Sparrow

Zwei der international erfolgreichsten Autoren für historische Romane stammen aus England: Ken Follett und Simon Scarrow begeistern mit ihren epischen Erzählungen - Follet über das Mittelalter und Scarrow über die Antike.

Die Säulen der Erde

Die sehr religiösen Eltern von Ken Follet erlaubten ihren Kindern weder Fernsehen noch Radio oder Kinobesuche. Dafür erzählte die Mutter ihren drei Kindern spannende Geschichten, die anscheinend die Fantasie des kleinen Kens ankurbelten.

Nach einem Philosophie-Studium und dem Versuch, Enthüllungsjournalist zu werden, begann Ken Follett, Romane zu schreiben. Bereits sein erstes Werk Die Nadel über einen deutschen Spion im zweiten Weltkrieg, der einem britischen Täuschungsmanöver auf die Schliche kommt, wurde ein Bestseller und auch verfilmt.

Die Säulen der Erde über den Baumeister Tom, der gegen alle Widerstände ein Gotteshaus errichtet, gab Follet endgültig weltbekannt. Bis heute verkaufte sich die inzwischen vierteilige Kingsbridge-Serie allein in Deutschland knapp neun Millionen Mal.

Die wichtigsten Handlungstränge, Figuren und historischen Ereignisse von Kingsbridge: Ken Follett - Die Kingsbridge-Reihe als Timeline

Im Zeichen des Adlers

Die Lust am Abenteuer wurde Simon Scarrow wohl in die Wiege gelegt: Als Kind lebte er erst in Nigeria, zog dann mit seiner Familie durch zig Länder, bis er in England Wurzeln schlug. Immer mit dabei: Bücher. Je mehr Werke er las, desto größer wurde der Wunsch, selbst Schriftsteller zu sein. Bereits mit 18 Jahren schrieb er seinen ersten Roman. Nach einem Geschichtsstudium und einer Dozententätigkeit wagte Scarrow den endgültigen Sprung in die Literaturszene.

Heute zählt Scarrow zu den bekanntesten Autoren historischer Romane. Mit der Reihe Im Zeichen des Adlers nimmt er seine Leser in die Zeit des römischen Reichs mit. Die Soldaten Cato und Macro kämpfen in der beliebten Rom-Serie unter der Flagge von Kaiser Claudius. Sie erobern Britannien und erleben Höhen und Tiefen einer Kriegsepoche im antiken Italien.

__Auch interessant: Troubled Times: Historische Romane aus England
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Historische Romane: Die Autoren Umberto Eco und Noah Gorden

Die Epoche des Mittelalters fasziniert seit jeher den modernen Menschen: Eindrückliche Schilderungen von Pest, Inquisition und Hexenverbrennungen lassen Leser erschauern. Gleichzeitig bewundern viele die Kultur, die in dieser Ära entstand, vor allem die Architektur und Buchkunst der Klöster.

Was zeichnet gute historische Romane aus? Die Bestseller-Autoren Noah Gordon und Umberto Eco zeigen exemplarisch, wie historische Fakten und mitreißende Fiktion zu einer faszinierende Leseerfahrung werden.

Der Medicus

Der Medicus von Noah Gordon ist eine gelungene Melange aus realistischer Beschreibung des dunklen Mittelalters, Sammlung medizinischen Wissens und romantischer Liebesgeschichte. Der US-amerikanische Autor schildert die Lebensgeschichte des wissbegierigen Waisenjungen Rob Cole, der sich vom Quacksalber zu einem versierten Arzt entwickelt. Dafür verlässt er die mittelalterliche Enge seiner Heimat, um in der Ferne von den besten Medizinern der damaligen Zeit zu lernen.

Noah Gordon, der Journalismus studierte und seinen Master in kreatives Schreiben machte, wurde mit den Geschichten über die fiktive Mediziner-Dynastie der Familie Cole weltbekannt: Für seinen zweiten Roman Der Schamane erhielt Gordon 1993 den "James Fenimore Cooper Prize for Historical Fiction". Der dritte Teil der Medicus-Serie Die Erben des Medicus enttäuschte allerdings viele Fans. Sie bemängelten, das Buch lese sich wie ein Arztroman und nicht wie ein spannendes Abenteuer.

Der Name der Rose

Der Italiener Umberto Eco schrieb mit Der Name der Rose einen der berühmtesten Mittelalterromane: In einem Kloster des 14. Jahrhunderts kommt es zu grausamen Morden. Der Franziskaner William von Baskerville soll das Rätsel um die merkwürdigen Todesfälle lösen. Neben dem fesselnden Krimi-Plot unternimt Eco spannende Ausflüge in die Philosophie, Geschichte und Religion zu unternehmen.

Der italienische Schriftsteller wurde 1932 im Piemont geboren. Sein Vater wollte, dass er Rechtsanwalt wird, doch Umberto Eco entschied sich für ein Literatur- und Philososophiestudium. Danach sucht er seinen Platz im Journalismus und als Sachbuchlektor in einem Verlag. Durch sein erstes Buch "Das offene Kunstwerk" macht Eco sich 1973 als Kulturtheoretiker schnell einen Namen. Diese Entwicklung leitete seine akademische Karriere als Dozent und später als Professor für Semiotik an der Universität von Bologna ein. 1980 veröffentlichte er mit "Der Name der Rose" seinen ersten Roman - er wurde gleich ein Welterfolg.

Die besten Autoren historischer Romane: Vom Journalisten zum Starschreiber

Vor ihren Karrieren als Romanautoren waren Robert Harris und Bernard Cornwell stets auf der Suche nach der großen News. Mittlerweile haben die beiden Briten dem Journalismus den Rücken gekehrt und schreiben nur noch historische Romane.

Vaterland

Eigentlich hätte sich Robert Harris auf seiner Karriere ausruhen können. Der Journalist aus Großbritannien arbeitete für die bedeutendsten Medien des Landes, darunter die BBC und die Sonntagszeitung Observer. Nicht nur, dass er investigativ große politische Geschichten ausgrub, er bekam auch renommierte Preise für seine Arbeit als Reporter. Doch dem ehrgeizigen Briten war das nicht genug. Nach getaner Arbeit setzte er sich abends an seinen Schreibtisch und schrieb Romane. Seine große Leidenschaft: Fiktion mit historischen Fakten zu verweben.

Dabei kennt er sich in vielen Epochen aus. Sein historischer Roman Vaterland über ein Nazideutschland, das den Zweiten Weltkrieg nicht verloren hat, war der erste Bestseller. Später folgte Imperium – der erste Band der Cicero-Serie. Die Reihe verkaufte sich millionenfach. Mittlerweile schreibt Robert Harris nur noch fiktive Romane.

Der Bogenschütze

Bernard Cornwell arbeitete wie Harris lange Zeit erfolgreich als Journalist für die BBC in London. Dann traf er seine große Liebe und sein Schicksal führte ihn zum Schreiben. Mit der Hochzeit siedelte er mit seiner Frau in die USA über, doch eine Arbeitserlaubnis fehlte. Also setzte sich der Brite an den Schreibtisch und begann, einen historischen Abenteuerroman zu schreiben. Der Rest ist Geschichte ...

Seine Werke wie die Uthred-Saga oder Die Bücher vom heiligen Gral ziehen den Leser in längst vergangene Jahrhunderte. Im Fokus stehen Ritter und Wikinger, die sich in Schlachten behaupten müssen. Dabei gehen sie immer wieder an ihre physischen wie seelischen Grenzen. Umrahmt sind die historischen Romane immer von geschichtsträchtigen Fakten.

Mehr als 20 Millionen Bücher verkaufte Bernard Cornwell bereits. Er hat übrigens einen ganz besonderen Fan: die Queen. Sie verlieh ihm für seine Arbeit sogar einen Preis, den Order of the British Empire.

Wilde Kerle und harte Kämpfe: Unsere historischen Wikinger-Romane.

Historische Romane von deutschen Autoren

Auch bei uns gibt es große Geschichtenerzähler. Sie sitzen in deutschen Städten wie Oldenburg oder München, und schreiben Bestseller über vergangene Ereignisse und bewegende Schicksale: Annis Bell, Helga Glaesener und Ulf Schiewe gehören zu den besten deutschen Autoren historischer Romane.

Die Tote von Rosewood Hall

Annis Bell kommt aus Deutschland. Ihre Leidenschaft gehört dem viktorianischen England. Bells historischen Romane spielen in der Zeit des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie taucht in das England ein, in dem die Menschen ihren Weg in einer Gesellschaft zwischen Adel und Bürgertum suchen. Immer wieder reiste die Schriftstellerin für Recherchen nach England. Sie zog sogar für ein paar Jahre auf die Insel. Heute pendelt die studierte Geisteswissenschaftlerin zwischen Deutschland und Großbritannien.

In ihren historischen Romanen übernehmen Frauen die Hauptrolle. Ihre beliebte Lady-Jane-Serie etwa widmet sich einer mutigen und unkonventionellen Frau, die aufwühlende Kriminalfälle im viktorianischen Zeitalter Englands löst.

In Die Tote von Rosewood Hall muss Lady Jane das Verbrechen um eine ermordete Frau klären, deren letzte Worte auf ihren Mörder deuteten. Neben atemberaubender Spannung erwartet Hörer viel Wissen zur Geschichte des Landes und zu den gesellschaftlichen Zwängen jener Zeit.

Die Safranhändlerin

Frauen stehen auch in den historischen Romanen der Autorin Helga Glaesener im Mittelpunkt. Seit Jahren schreibt die Oldenburgerin Buch um Buch. Ihre ganz große Stärke ist ihr Durchhaltevermögen: Die deutsche Autorin gab die Idee, Schriftstellerin zu werden, nicht auf, obwohl der Erfolg lange ausblieb. Drei fertige Manuskripte sandte sie an Verlage, doch stets gab es eine Absage.

Erst das vierte Manuskript Die Safranhändlerin kam an und avancierte zum Bestseller. Glaeseners Debüt erzählt von der jungen Kauffrau Marcella, die toskanisches Safran als Gewürz entdeckt. Noch ehe sie damit arbeiten kann, wird ihr das wertvolle Gut gestohlen. Marcella fackelt nicht lange und folgt den Dieben.

Der Bastard von Tolosa

Ulf Schiewe liebt verwegene Abenteurer: Als Kind las er heimlich unter der Bettdecke aufregenden Geschichten. Der gebürtige Westfale gilt als Meister seines Fachs und fesselt seine Leser mit Geschichtsfakten. Im Mittelpunnkt stehen bei Ulf Schiewe immer die Menschen: Seine historischen Romane sind auch berührende Erzählungen von Einzelschicksalen.

Vier Jahre schrieb der gelernte Informatiker an seinem Debütroman Der Bastard von Tolosa. Sein Held, der junge Jaufré Montalban, macht sich mit der französischen Armee im Jahr 1096 auf, um Jerusalem von den Ungläubigen zu befreien. Schnell zweifelt er an seiner brutalen Mission. Nach dem gewaltvollen Tod seiner Geliebten zieht er sich nach Frankreich zurück. Doch auch hier warten Intrigen und Probleme auf ihn. Die Montalban-Serie war Ulf Schiewes Eintritt in die Welt der Literatur. Er schrieb auch die Sage über den Wikingerkönig Harald Hardrada Herrscher des Nordens.

Historische Romane von deutschen Autoren, die unter Pseudonym schreiben

Welche Autoren für historische Romane stecken hinter den weltbekannten Pseudonymen von Iny Lorentz, Ellin Carsta oder Rebecca Gablé? Spoiler: Alle drei sind aus Deutschland.

Die Wanderhure

Mit Die Wanderhure gelang dem Münchner Autorenpaar Iny Klocke und Elmar Wolrath der literarische Durchbruch. Bekannt sind sie unter dem Pseudonym Iny Lorentz. Der historische Bestsellerroman über eine brave Bürgerstochter, die nach einer bösen Intrige ihren Körper verkaufen muss und trotzdem nicht ihren Mut verliert, erreichte ein Millionenpublikum. Spätestens seit der Verfilmung des Buches 2018, mit Schauspielerin Alexandra Neldel in der Hauptrolle, ist die Geschichte deutschlandweit bekannt.

Seitdem folgt ein Bestseller nach dem anderen. Bekannt ist vor allem die Roman-Reihe Tage des Sturms oder auch Die Wanderapothekerin. Das Autoren-Duo überzeugt mit historischen Fakten und aufregenden Geschichten. 2014 bekam Iny Lorentz sogar den Ehren-Homer-Preis in der Sparte historischer Roman. Kennengelernt haben sich die beiden Schriftsteller übrigens 1978 in einer Fantasy-Fangruppe.

Die heimliche Heilerin

Hinter dem Pseudonym Ellin Carsta steckt die deutsche Autorin Petra Mattfeldt. Für diesen Namen entschied sich die Bremerin, um auch international mit ihren historischen Romanen durchzustarten. Eine kluge Wahl. Bereits der erste Teil ihrer Buchreihe Die heimliche Heilerin entwickelte sich zu ihrem größten Erfolg. Der Bestseller erzählt von der jungen Hebamme Madlen, die zufällig auf die beruhigende Wirkung von Kerzenlicht und gesprochenen Psalmen stößt. Als sie diese verrufene Methode bei einer schwangeren Frau anwendet, und das Baby bei der Geburt stirbt, muss Madlen flüchten. Denn im Jahr 1338 sind Heilerinnen als Hexen verrufen.

Magisch erzählt Ellin Carsta in ihren historischen Romanen von Schicksalen, der großen Liebe und historischen Fakten. Dabei bewegt sie sich sicher in verschiedensten Jahrhunderten: Ihre bekannte Hansen-Saga etwa spielt im 19. Jahrhundert.

Jonah - Die Lehrjahre

Rebecca Gablé ist der Künstlername der deutschen Schriftstellerin Ingrid Krane-Müschen. In die Literaturszene stieg die Autorin mit Kriminalromanen ein. Weil sie vom Honorar der Bücher nicht leben konnte, arbeitete die studierte Geisteswissenschaftlerin nebenbei als Übersetzerin. Bis der kommerzielle Durchbruch mit ihrem historischen Roman Das Lächeln der Fortuna kam. So sehr ihr Herz privat auch für Krimis schlägt, Rebecca Gablé hat sich ganz dem historischen Roman verschrieben.

Ihr Debüt wurde zu einem Bestseller. Die beliebte Geschichte um den Earl of Waringham und seinen Sohn, spielt in der Zeit des englischen Mittelalters. An der Seite des Duke of Lancaster betritt der junge Mann die Welt des Adels und muss sich durch Kriege wie persönliche Fehden kämpfen. Mit der Waringham-Saga entwickelte Gablé vermutlich die längste Hörspielreihe der Welt.

Unterhaltsam, lehrreich, fesselnd: Noch mehr historische Romane von beliebten Autoren

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