Jede Woche nehmen euch Teresa Sickert und Katja Weber mit auf Digitale Safari. In ihren Reportagen gehen sie den wichtigsten Fragen unserer digitalen Gesellschaft auf den Grund.

Stellt euch vor, ihr werdet morgen verhaftet - für ein Verbrechen, das ihr noch gar nicht begangen habt. Pre-Crime: So heißt der Versuch, Verbrechen mithilfe von Algorithmen zu verhindern, bevor sie überhaupt passieren. Geht das? Und: Darf man das überhaupt? Teresa Sickert nimmt euch in der ersten Folge der Digitalen Safari mit auf eine Recherchereise in die Zukunft des Verbrechens - heute.

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Einbrecher aufgepasst: Wenn es nach Günter Okon geht, ist die Polizei bald schon vor euch am Tatort! Okon ist nämlich Chef der Datenanalyse-Einheit der bayrischen Polizei. Die arbeitet längst mit Predictive Policing, also der datenbasierten Verbrecherjagd. Wie das genau funktioniert, mit welchen Daten die Polizei arbeitet und was sie damit alles anstellen darf - oder eben nicht - erklärt Okon in dieser Folge selbst.

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Für David Robinson steht außer Frage: Die Polizei in den USA hat ein Rassismusproblem. Auch scheinbar objektive Algorithmen, die die Beamten in ihrer Arbeit unterstützen sollen, werden daran seiner Meinung nach nichts ändern. Im Gegenteil: Stereotype und Vorurteile sind oft die Grundlage der Daten, mit denen Predictive Policing Programme laufen. Trotz strengem Datenschutz hält er das auch in Deutschland und Europa für nicht ausgeschlossen.

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Dass die Polizei mit Daten Verbrecher jagt, ist nicht neu. Dass sie Daten sammelt um Verbrechen zu verhindern, bevor sie passieren, schon. "Predictive Policing" nennt sich das und ist umstritten. Welche Daten werden da gesammelt? Wie werden sie genutzt? Wie transparent ist das alles? Teresa diskutiert mit dem Dokumentarfilmer Matthias Heeder, dem Datenjournalisten Lorenz Matzat und Dirk Peglow, Predictive Policing Experte der Polizei in Hessen.

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Schon mal das Gefühl gehabt, dass die Eigenproduktionen auf Netflix den Blockbustern im Kino in Sachen Vorhersehbarkeit in nichts nachstehen? Schon mal das Gefühlt gehabt, dass man bei Spotify zwar Unmengen neuer Musik vorgeschlagen bekommt, man sich aber an keinen einzigen Künstler erinnern kann? Wie verändern Algorithmen und Big Data Musik und Film? Alles Einheitsbrei? Oder sind die Daten am Ende doch kreativer als wir selbst?

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Algorithmen können zwar schon eigene Kurzmeldungen verfassen. Ein eigenes Drehbuch mit Story, Twists und starken Charakteren zu schreiben, können sie aber wohl noch lange nicht. Trotzdem macht Big Data Filme besser, ist der Filmproduzent Jannis Funk überzeugt. Davon profitieren nicht nur Blockbuster und große Studios, sondern auch Nischenproduktionen.

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Streamingriesen wie Spotify und Netflix sind der Untergang der Vielfalt, findet Marcus Kleiner. Alle singen und erzählen nur noch das, was der Algorithmus mit Sichtbarkeit belohnt. Und wir, die User? Wir bekommen nur mehr von dem, was uns eh schon gefällt. Herausforderung? Kreativität? Innovation? Neuentdeckungen? Fehlanzeige, findet Kleiner. Wenn das so weitergeht, ist bald alles Mainstream.