Ein dummer Zufall führt Kilian in eine Bar, wo er Emma begegnet. Vom ersten Augenblick an fasziniert sie ihn, doch sie macht es ihm nicht immer leicht.

Ein Poltern vom anderen Ende der Kneipe lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich.»

Erst kommst du zu spät und dann trittst du auch noch meinen Eimer um«, hörte er einen jungen Mann schimpfen.»

Dann stell deinen blöden Eimer nicht in den Türrahmen«, kam es von irgendwo hinter der Theke zurück. Er konnte das Mädchen nicht sehen, zu dem die Stimme gehörte.»

Wisch einfach den Dreck weg.«»Sei still Toni, sonst setze ich dir den Eimer auf den Kopf«, hörte er jetzt die blonde Bedienung rufen, bevor sie zu seinem Tisch zurückkehrte und ihm die Suppe überreichte.»

Alles in Ordnung?«, vergewisserte Kilian sich mit einem Kopfnicken in Richtung Tresen. Die Blonde lächelte.»

Toni ist nur beleidigt, weil er einen Korb gekriegt hat. Er ist eigentlich ein Guter.«»Wenn er eine von Ihnen belästigt, geben Sie mir einfach Bescheid, dann kümmere ich mich darum«, bot Kilian an. Die Kellnerin sah ihn an, als würde er scherzen.»

Toni? Na klar«, meinte sie und zwinkerte amüsiert.

Stirnrunzelnd widmete Kilian sich seiner Suppe.»

Das ist das letzte Mal, dass ich herkomme«, schwor er sich und blickte zur Bar, um zu überprüfen, ob der Mann Namens Toni noch dort war. Er war fort. An seiner Stelle stand eine junge Frau an der Theke und wischte die Oberfläche.

Sie war klein und zierlich und ihre braunen Locken tanzten wild umher. Irgendetwas an diesem Bild hielt seinen Blick gefangen und er kehrte erst in seinen Körper zurück, als sie sich plötzlich umdrehte und er vor Schreck den Löffel auf seine Hose fallen ließ.

Ein Glück war diese ungenießbare Suppe mittlerweile völlig kalt. Er kam sich leicht dümmlich vor, weil er eine Fremde angestarrt hatte und er traute sich kein weiteres Mal zu ihr hinüber zu sehen. Eilig aß er seinen Teller leer, legte ein großzügiges Trinkgeld auf den Tisch und verließ fluchtartig die Kneipe.