Melancholie mit Beigeschmack

Ich habe als Kind selbst unwahrscheinlich gerne Sternenschweifbücher gelesen und habe mich mit einem neuen Exemplar immer sofort unter die Bettdecke verkrochen und kam eine Stunde später hocherfreut wieder hervor.
Nun habe ich auch meiner Tochter Sternenschweifhörbücher gekauft und mich sehr gefreut wieder fasziniert zu werden, jedoch bin ich bei den Hörspielen irgendwie traurig.
Die Sprecher machen ihre Sache großteils ganz gut, aber mich beginnt etwas grundlegend zu stören:

Als kleines Mädchen habe ich Laura immer bewundert, jetzt jedoch fällt immer öfter auf, dass Jeder, der nicht Lauras Idealen entspricht gleich "falsch" ist und alles was sie nicht mag direkt komisch oder schlecht ist.
Das wird nicht immer direkt so direkt auf den Teller geschmiert und ist jetzt beim gelegentlich hören auch nicht unmenschlich schlimm, aaaber man muss nicht immer mit allem einverstanden sein, um es zu tollerieren - man kann sich auch eigene Meinungen bilden und andere Dinge anders sehen und ist trotzdem nicht "schlechter".
Anders ist kein Synonym für Negativ.
Auch die Bemerkungen über Jugendliche in dem einen Hörbuch 🤦🏼‍♀️
Klischees ohne Ende!

Das finde ich sehr schade, weil es den einst so süßen, zauberhaften Geschichten einen bescheidenen Beigeschmack gibt.

Gut, es ist jetzt nicht so, dass es einem in jeder Story genau so auf den Teller geschmiert wird- es fällt aber schon mehr oder minder bewusst auf und das ist der Wertevermittlung halber etwas schade.

Der Theme-Song ist fürs Schlafen okay, da passt nur die lautere Musik am Ende nicht. Den von Sternenfohlen finde ich schöner, weil fröhlicher.

Trotz aller Kritik hat es für mich einen hohen Nostalgiefaktor, ich habe jetzt fast alle verfügbaren Teile erworben und höre sie auch nichtsdestotrotz weiter, die Geschichten sind ja dennoch ganz niedlich.
Am Empfehlenswertesten sind die Älteren.

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