©2015 David Pfeifer / Wilhelm Heyne Verlag, München (P)2015 Random House Audio
"Sterben in den Bergen!"
David Pfeifer hat eine sprachlich sehr gute Geschichte abgeliefert. Sie ist gut recherchiert und aus einer interessanten Perspektive erzählt. Ein Mädchen zieht in den Krieg um ihren Vater zu finden, der als Standschütze in die Berge entschwunden ist. Sie schneidet ihre Haare ab und geht als Junge in den Krieg.
Sie bleibt während der Geschichte das Mädchen bzw. der Richard. Sie taucht ein in das harte Soldatenleben, welches aus hungern, Langweile, in den Bergen herumklettern und sterben besteht.
Man stelle sich vor, daß man bei jedem Wetter Tag und Nacht auf dem Gipfel eines Berges zu verbringen hat um diesen gegen die Soldaten auf dem anderen Gipfel, die genauso leiden, zu verteidigen. Der Tod kam und kommt in der Geschichte (wie im damaligen Krieg auch) selten durch eine Kugel, sondern durch einen unachtsamen Tritt, eine Lawine oder einfach bei Nacht mit der Eiseskälte.
Warum aber nur 3 Sterne für die Geschichte. Es mangelt ihr - aus meiner Perspektive - etwas an Spannung. Das will DP durch Tiefgang wett machen. Dem steht im Wege, daß er das Mädchen nur als solches bezeichnet. Es fehlt etwas an Nähe. Mag sein, dies liegt am Sommer und an 100 Jahren Abstand, aber ich wurde nicht so tief in die Geschichte gezogen, wie das hätte sein sollen und können.
Trotzdem hörenswert.