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Rheinsberg
- Gesprochen von: Max Urlacher
- Spieldauer: 1 Std. und 8 Min.
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Inhaltsangabe
Der Sprecher:
Max Urlacher arbeitet als Schauspieler auf verschiedenen Bühnen, zum Beispiel in Leipzig, Hamburg und Zürich. Er spielte u.a. den Kostja in Tschechows "Möwe", Antonio in Goethes "Tasso" und die Titelrolle in "Ibrahim Bassa" bei den Ruhrfestspielen 2002. Parallel zu seiner Theaterarbeit drehte Max Urlacher bei Film- und Fernsehproduktionen wie z. B. "Nach fünf im Urwald" und "Der Krieger und die Kaiserin" sowie die männliche Hauptrolle in der ZDF-Serie "Sabine". 2005 stand er für Franka Potentes Regiedebut "Der die Tollkirsche ausgräbt" in der Rolle des Alfred vor der Kamera.
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Gesamt
- Frank Mark
- 28.03.2008
Exzellent erzählt
Ehrlich gesagt, das Buch hätte ich wahrscheinlich nie zu Ende gelesen, die Erzählung trifft nicht so recht meinen Geschmack. Aber Sprecher Max Urlacher macht hier einen hervorragenden Job, erzählt lebendig, reisst mit, macht die Erzählung dadurch erst richtig interessant. Inzwischen habe ich mir das Hörbuch zum zweiten Mal angehört und wahrscheinlich nicht zum letzten Mal.
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1 Person fand das hilfreich
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Gesamt
- log2e
- 02.11.2010
Die Unbeschwertheit vor der Katastrophe
Schloss Rheinsberg ist ein geschichtlicher und literarischer Ort zugleich. Wie kein anderer Ort verkörpert Rheinsberg das "andere" Preußen, das Preußen der Kunst und der Philosophie im Gegensatz zum Preußen des militärischen Drills und der Disziplin.
Als Ziel eines Wochenendausflugs erscheint Rheinsberg in der gleichnamigen Erzählung von Kurt Tucholsky, die den Untertitel "ein Bilderbuch für Verliebte" trägt. 1912 erschienen, schlägt dieses Prosawerk einen ungewöhnlich leichten und heiteren Ton an, um die unbeschwerten Erlebnisse der beiden jungen Leute Claire und Wolfgang zu erzählen: Das unverheiratete Paar besichtigt das Schloss, rudert über den See, schaut sich Filme an ("Ein Kinematograph? Hier in Rheinsberg?"), geht spazieren, isst, trinkt, schwatzt und plaudert - und fährt am Ende wieder nach Berlin zurück.
Die banalen Vorkommnisse der Erzählung erhalten ihren Reiz durch die Sprache, vor allem durch Claires verspielte Ausdrucksweise. Die Geschichte Preußens wird von Tucholsky nur ironisch berührt. Geschichte erscheint hier nur noch in den anekdotenhaft verkürzten Schilderungen des Schlosskastellans; die Geschichte von Claire und Wolfgang ist ganz gelebte Gegenwart.
Die Heiterkeit des Werks wurde von Tucholsky unterstrichen, indem er zur Absatzsteigerung des Buches in der von ihm eröffneten Bücherbar auf dem Kurfürstendamm zu jedem verkauften Exemplar ein Glas Schnaps ausschenkte. Das war 1912. Zwei Jahre später stürzt das noch junge Jahrhundert in die erste große Katastrophe.
Der Schauspieler Max Urlacher macht seine Sache gut: Die mitunter verspielte Albernheit Claires bringt er ohne Übertreibung zur Geltung, aber auch den manchmal etwas behäbigen Charakter Wolfgangs lässt er in der Stimme durchklingen. Alles in allem kommt Urlachers variationsreiche Stimmgebung dem lebhaft-kecken Ton Tucholskys sehr entgegen. Allerdings habe ich an der Stelle gezuckt, wo er den Namen des französischen Kunstmalers Pesne wie P-e-s-n-e ausspricht.
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